Autor Thema: Infanterie-Regiment 8 in Frankfurt (Oder)  (Gelesen 18005 mal)

Tobias G

  • Gast
Re: Infanterie-Regiment 8 in Frankfurt (Oder)
« Antwort #15 am: 11.05.06 (07:49) »
Hallo,

na dann wird es aber Zeit! ;D

Divisionsgeschichten, sofern denn Interesse bei dir besteht, gibt es als Nachdrucke im Dörfler Verlag für wenig Geld (ab 12 Euro aufwärts)! So auf die Schnelle falen mir ein:

5. ID/JD
4. ID/14. PD
98. ID

Gibt aber noch etliche mehr, diese habe ich selber!

Divisionsgeschichten beschränken sich bei ihrer Beschreibung natürlich auf die Ereignisse, die ihre Division betreffen! Nur wenn unbedingt nötig holen sie kurz, weiter aus. Die Nachbardivisionen werden des öfteren erwähnt, da sich dort oft Ereignisse abspielten, die die Division ebenfalls betrafen.

Je nach dem wie viel Material über eine Division existiert sind die Divisionsgeschichten unterschiedlich ausführlich. Dabei wird die Geschichte der Division meist Tageweise wiedergegeben, es kommt aber auch des öfteren vor, das Tage übersprungen werden.

Eingeteilt ist das Buch meist in Jahren, als "große Kapitel", Beispiel das Buch über die 3. ID/PGD:

Polen 1939
Frankreich 1940
Feldzug gegen Russland 1941/42
Feldzug gegen Russland 1942/43
Feldzug in Italien 43/44
An der Westfront 44/45

Diese großen Kapitel sind dann wieder in kleine Kapitel, meist eigene oder feindliche offensivabschnitte, eingeteilt.

Als Anhang gibt es dann immer schöne Stellenbesetzungen und die Träger hoher Tapferkeitsauszeichnungen der Division! :)

Gruß
Tobias

hec801

  • Gast
Re: Infanterie-Regiment 8 in Frankfurt (Oder)
« Antwort #16 am: 11.05.06 (16:19) »
Noch etwas interessantes in Sachen Geschichte der Divisionsgeschichten und auch eine Bewertung derer sowie Kategorisierung. Sorry, gegen der Form, liess sich nicht anders machen...

Die Divisions-Geschichten aus dem 2. Weltkriege
Von Oberarchivrat Dr. Erich Murawski
Wehrkunde 1956

Das bisher vorliegende deutsche militärische Schrift¬tum über den 2. Weltkrieg 1939-1945 zeigt in vieler Hinsicht ein grundsätzlich anderes Gesicht als das über den 1. Weltkrieg 1914-1918. Das gilt nicht nur für In¬halt, Umfang und Anzahl der vorliegenden Schriften, sondern vor allem auch für den völligen Mangel an amt¬lichen Veröffentlichungen. Die Gründe dafür liegen auf der Hand, wenn man bedenkt, dass durch den Zusam¬menbruch von 1945
1. alle noch bestehenden Einheiten, Kommandostellen und militärischen Behörden mit einem Schlage auf¬gelöst wurden,
2. alle bei diesen Stellen befindlichen wichtigen Ak¬ten und sonstigen Unterlagen zu vernichten waren,
3. sogar das schriftliche Überlieferungsgut histori¬scher Art in den verschiedenen Archiven der Wehr¬macht teils durch Feindeinwirkung, teils befehls¬gemäß vernichtet wurde oder bei den Verlagerun¬gen verloren ging,
4. alles danach noch vorhandene Schriftgut (Akten und historische Überlieferungen) von den Alliier¬ten beschlagnahmt, ins Ausland verschleppt und bis auf geringe Ausnahmen bis heute noch nicht zurückgegeben wurde,
5. sogar das in Privathand befindliche persönliche Schrift- und Erinnerungsgut entweder von den Be¬satzungsbehörden oder auch von deutscher Seite beschlagnahmt oder von ängstlichen Familienange¬hörigen aus Gründen der persönlichen Gefährdung und Diffamierung freiwillig vernichtet wurde. Spä¬ter hat man dann noch wichtiges Quellenmaterial aus wirtschaftlicher Not an devisenkräftige Auslän¬der verkauft.

So ist also nüchtern festzustellen, dass die Quellenlage für die deutsche militärische Geschichtsschreibung über den 2. Weltkrieg 1939-1945 denkbar unglücklich ist. Da¬zu kommt, dass es nach 1945 bis 1957 auch keine amtliche Stelle für militärgeschichtliche Forschung in Deutschland gab, ja dass es bis 1955 sogar in einer amt¬lichen Archivstelle für die Sammlung der noch greif¬baren Materialien mangelte, wie sie jetzt im Militär¬archiv beim Bundesarchiv in Koblenz besteht1). Soweit die deutsche Historische Wissenschaft in dieser Zeit mi¬litärgeschichtliche Themen aus dem 2. Weltkriege be¬handelte, geschah es unter dem Gesichtswinkel der Er¬forschung der Zeitgeschichte oder aus dem persönlichen Interesse einiger weniger, meist jüngerer Historiker her¬aus. Selbst eine so wichtige und notwendige Neben¬quelle wie die nach dem 1. Weltkriege blühende Me¬moiren-Literatur ist bis auf wenige Ausnahmen ver¬siegt durch den auf die verschiedensten Ursachen zu¬rückzuführenden Ausfall der an oberster Stelle Füh¬renden2).
Konnte also von amtlicher Kriegsgeschichts¬schreibung über den 2. Weltkrieg nach 1945 bis heute keine Rede sein, so mussten notgedrungen auch die pri¬vaten Bemühungen spärlich und unbefriedigend blei¬ben, da sie alle an der oben erwähnten katastrophalen Quellenlage kranken und da sich sehr schnell zeigte, wie unzulänglich reine Gedächtnisleistungen sein mussten. Schon an dieser Stelle muss allerdings darauf hin¬gewiesen werden, dass erstaunlich viele bemerkenswerte Unterlagen über den 2. Weltkrieg der Vernichtung oder Verfolgung entgangen und durch Privathand gerettet und bewahrt wurden. Es handelt sich dabei naturgemäß stets nur um Bruchstücke, die jedoch außer priva¬ten Aufzeichnungen auch amtliches Originalmaterial umfassen, dabei sogar Verschluss- Sachen geheim¬ster Art.
Ein Überblick über das seit 1945 erschienene Schrift¬tum zum 2. Weltkrieg lässt erkennen, dass über die deutsche Kriegführung geschrieben wurde

1. von ehemaligen Gegnern, meist sogar auf Grund „entfremdeter"  deutscher Akten,
2. sensationell aufgebauschte und mit einem Mindestbedarf an Wahrheit, dafür aber mit umso mehr Fantasie fabrizierte Schriften für den Tagesbedarf,
3. Erinnerungs- und Rechtfertigungsberichte einiger weniger hoher deutscher Offiziere,
4. vereinzelte Versuche zu allgemeinen Überblicken oder zur Darstellung einzelner Feldzugs- oder Kampfabschnitte und schließlich
5. aus der privaten, erlebnis- und truppennahen Be¬mühung um die Festlegung einzelner Truppenge¬schichten.
Mit diesen Truppengeschichten wollen wir uns hier näher befassen, allerdings unter zwei grund¬sätzlichen Einschränkungen:

a) es werden nur betrachtet und gewertet die bisher gedruckt vorliegenden Divisionsge¬schichten und
b) auch diese nur, soweit sie aus der Zeit nach1945 vorliegen, unter Ausschaltung aller während des Krieges herausgekommenen Schriften, die im allgemeinen in diesem Zusammenhange als1 unbefriedigend angesehen werden müssen, weil sie alle an den abwehrtechnischen Behinderungen oder an den propagandistischen Tendenzen dieser Zeit kranken.

Auch auf diesem Sondergebiet der Truppenge¬schichten fällt sofort ein sehr wesentlicher Unter¬schied gegenüber den nach dem 1. Weltkriege heraus¬gebrachten Truppengeschichten auf. Nach 1919 erschie¬nen sehr bald und in immer dichterer Folge rund 1000 Regimentsgeschichten über den Einsatz fast aller deutschen Regimenter im Kriege, wohl gegründet auf ein umfassendes Material amtlicher und pri¬vater Art3). Nach 1945 oder, genauer gesagt, nach 1950 werden stattdessen mit ganz wenigen Ausnah¬men4) fast nur Divisionsgeschichten heraus¬gebracht,
a) weil naturgemäß die spärlichen Quellen zu Re¬giments geschienten nicht ausreichend genug, andererseits aber auch nicht genügend Träger für den wirtschaftlichen Absatz vorhanden gewesen wären,
b) aber auch weil sich zeigte, dass der als Vorausset¬zung wichtige kameradschaftliche Zusammenschluss im Rahmen einer Division sehr viel schneller herbeizuführen war.
So sind denn auch die meist unter den alten takti¬schen Zeichen begründeten Traditionsverbände vieler Divisionen automatisch zum Träger der Bemühungen um die Erstellung dieser Truppengeschichten geworden.
Soweit bisher festzustellen war, hat es im 2. Welt¬kriege insgesamt 524 mobile Divisionen des Heeres gegeben5). Eine Pressemeldung von Anfang 1957 führt insgesamt 758 Traditionsverbände des ehemaligen Hee¬res auf. Im Hinblick auf diese Zahlen erweist sich die bisher ermittelte Anzahl von 34 gedruckt vorliegenden Divisionsgeschichten auf den ersten Blick als ein recht mageres Ergebnis. Das ist aber nicht verwunderlich, wenn man die erheblichen Schwierigkeiten für die Er¬stellung berücksichtigt, die sich ergeben
a) durch den völligen Ausfall jeder amtlichen Unterstützung,
b) bei der Ermittlung geeigneter   Bearbeiter,
c] bei der Herstellung eines brauchbaren   Manu¬skriptes und
d] beim   Absatz   dieser Truppengeschichten. Diese  Schwierigkeiten beginnen bereits bei den aller¬ersten Planungen und stellen sich nach den Äußerungen der verschiedensten Bearbeiter wie folgt dar:
1. Der Mangel an amtlichen Unterlagen (Kriegs¬tagebücher, Befehle, Gefechtsberichte, Lagekarten u. dgl.] ist nur in geringem Maße auszugleichen, obwohl die Praxis gezeigt hat, dass sich ungeahnt viele amtliche Do¬kumente teils im Original teils in Abschriften in Privat¬hand befinden. Die meisten Kameraden wollen sich von diesen liebgewordenen Erinnerungsstücken nicht tren¬nen und geben sie selbst leihweise nur höchst ungern aus der Hand. Die Wehrmachtberichte geben das große Geschehen wieder und erwähnen nur hin und wieder eine Einheit als besondere Auszeichnung. Von dem Vor¬handensein besonderer Atlanten mit den täglichen Lage¬karten der Operationsabteilung des Generalstabes des Heeres über bestimmte Feldzugsabschnitte wussten die Bearbeiter nichts. Amtliche Unterlagen über Stellenbe¬setzung und Auszeichnungen stehen erst seit 1956 zur Verfügung. Das Militärarchiv beim Bundesarchiv in Koblenz gibt gerne Auskünfte und Hinweise. Jedenfalls waren die Bearbeiter bisher fast ganz allein auf pri¬vate Unterlagen angewiesen.
2. Um an geeignete private Unterlagen überhaupt erst einmal heranzukommen, bedarf es einer mühseli¬gen Vorarbeit durch Ermittlung der Anschriften von sol¬chen Divisionsangehörigen, bei denen man Material ver¬muten kann. Manche Bearbeiter klagen ausdrücklich über Mangel an Interesse infolge Überalterung der älte¬ren Kommandeure. Zudem haben die Ausfälle durch Tod schon manche Quelle endgültig verschüttet. Noch lebende Kameraden antworten auf die Anfragen viel¬fach erst nach mehrfacher Mahnung. Die unteren Dienst¬grade arbeiten - wahrscheinlich wegen ihres meist jün¬geren Lebensalters - am aktivsten mit. Als beste Wis¬sensträger für Organisation, Stellenbesetzung und hö¬here Auszeichnungen haben sich die einstigen Adjutan¬ten, Hauptfeldwebel und Schreiber erwiesen.
3. Für die aus dem Osten Deutschlands beheimateten Divisionen häufen sich die Schwierigkeiten durch den politischen Verlust der alten Heimat und durch den Aus¬fall der dortigen Behörden sowie durch die Zerstreuung der ehemaligen Divisionsangehörigen über die SBZ und über das ganze Bundesgebiet.
4. Die Bearbeiter stehen heute meist selbst in Be¬rufen, die sie sehr stark in Anspruch nehmen. Diese Tatsache und die Notwendigkeit eines ausgedehnten zeit¬raubenden Schriftwechsels lassen die Manuskripte nur langsam wachsen und reifen. Die zweckmäßige Nach¬kontrolle durch noch lebende ehemalige Führer verzö¬gert die Fertigstellung noch mehr. Man hat mancherorts z. B. sogar bewusst die Rückkehr der letzten Russland¬heimkehrer abgewartet, um auch ihre Kenntnisse noch auszuwerten.
5. Die ermittelten Unterlagen sind zwangsläufig un¬gleichwertig. Manches mühsam zusammengebrachte Ma¬terial erweist sich dann noch als unbrauchbar. Das gilt z. B. für die damaligen Tagesbefehle der Einheiten, die aus besonderem Anlass ergingen, aber kaum etwas über die Lage aussagen, dagegen mehr oder weniger bewusst eine NS-Diktion aufweisen. Schließlich ergibt sich noch, dass die wenigen ermittelten Quellen für bestimmte Zeitabschnitte besser oder schlechter sind und zudem reichlicher oder geringer sprudeln. Am schlimmsten ist es meist bestellt um Nachrichten aus den letzten Wo¬chen des Krieges.
6. Ist das Manuskript nach unendlichen Mühen schließlich doch glücklich fertiggestellt, so beginnt die Suche nach einem Verleger. Da solche Truppengeschich¬ten nie ein Verlags-„Geschäft"6) sein können, müssen die Traditionsverbände oder die Bearbeiter vielfach notwendigerweise zur Selbsthilfe im Selbstverlag grei¬fen, was weitere persönliche Belastungen mit sich bringt.
Berücksichtigt man alle diese Erschwerungen, so er¬scheint das bisherige Ergebnis mit insgesamt 34 ge¬druckten Divisionsgeschichten nicht mehr ganz so ent¬mutigend, vielmehr als ein erfreulicher Auftakt für wei¬terhin zu erwartende Arbeiten.

Eine Zusammenstellung nach Erscheinungsjahren zeigt folgendes interessante Bild:
Ersch.    1945-Jahr 1950      1951     1952     1953     1954     1955     1956
Anzahl              -      2           6           4           4           8          10

Daraus ist abzulesen, dass die erst 1951 zaghaft be¬ginnende Herausgabe bereits im Jahre 1952 einen schnellen Aufschwung nimmt, um nach einem gewissen Rück¬gang in den Jahren 1953 und 1954 genau 10 Jahre nach Kriegsende in den Jahren 1955 und 1956 den bisherigen Höhepunkt zu erreichen. Einige der zuerst erschienenen Arbeiten sind bereits vergriffen, jedoch in verschiede¬nen öffentlichen Büchereien (z. B. Bibliothek für Zeitge¬schichte [Weltkriegsbücherei] in Stuttgart) entleihbar.
Das Bild der gedruckt vorliegenden Divisionsgeschich¬ten ist nach Inhalt und Ausstattung erfreulich mannig¬faltig. Man kann auch im Laufe der letzten Jahre ge¬genüber den bescheidenen Anfängen einen gewissen Fortschritt erkennen, der sich sowohl auf die Textge¬staltung mit Abdruck von wichtigen Originalunterlagen nebst Karten- und Bildbeilagen wie auch auf die ver¬legerische Ausstattung (gutes Papier, klarer Druck, an¬sprechender Einband) erstreckt. Während es sich in der Mehrzahl um Veröffentlichungen handelt, die als Buch angesprochen werden können, gibt es auch eine Gruppe lediglich broschierter kleinerer Arbeiten. Bruchstücke von Divisionsgeschichten aus bestimmten Zeitabschnitten sind in anderen Büchern enthalten. Der Textumfang schwankt begreiflicherweise sehr und liegt zwischen 18 (88. I.D.) und 471 Textseiten (98. I.D.).

In der nummernmäßigen Reihenfolge geordnet, liegen bisher die folgenden Divisionsgeschichten vor:
Aufstellung der nach 1945 gedruckten Divisionsgeschichten aus dem 2. Weltkrieg

Lfde. Nr.    Bezeichnung der Division    Titel des Buches    Verfasser    Verlag    Ort u. Erschei-nungsjahr
1    5. I.D.    Die  Ulmer  5. Division  im 2. Weltkrieg  (in der Fest¬schrift „Ulm Garnison und    Helmut Thumm und Friedrich Sixt    Ebner    Ulm 1954
        Festung")0)            
2    11. I.D.    Weg und Schicksal der 11. Infanterie-Division*)0)!)    Werner Buxa    Hans-Henning Podzun    Kiel 1952
3    12. I.D.    Bewegungskrieg*)    Hermann Teske    Kurt Vowinckel    Heidelberg 1955
4    21. I.D.    Weg und Schicksal der 21. Infanterie-Division0)!)    Hans-Henning   Podzun    Remember-Verlag    Kiel 1951
5    22. I.D.    Die Geschichte der 22. Infan¬terie-Division  1939 - 1945°)    Friedrich  August von Metzsch    Hans-Henning Podzun    Kiel 1952
6    24. I.D.    Geschichte der 24. Infanterie-Division 1935 - 1945    Hans von Tettau und Kurt Versodc    Selbstverlag    Stolberg/Rhld. 1956
7    30. I.D.    Die Geschichte der 30. Infan¬terie-Division 1939 - 1945    Hans Breithaupt    Hans-Henning Podzun    Bad Nauheim 1955
8    31. I.D.    Infanterie im Ostfeldzug 1941/42*)°)    Friedrich Hoßbach    Giebel  und Oehlschlägel    Osterode/Harz 1951
9    32. I.D.    Die Geschichte der pommer-schen 32.  Infanterie-Division    Jürgen Schröder und Joachim   Schultz-Nau   Hans-Henning Podzun    .    Bad  Nauheim 1956
        1935-1945    mann        
10    34. I.D.    34.   Infanterie-Division.  Ein-    Heinz Schulz    -    München 1954
        satz- und  Gefechtsübersicht            
        1939 - 1945°)            
11    35. I.D.    Geschichte der 35. Inf.-Divi-sion im 2. Weltkrieg (in der Festschrift  „Karlsruhe als    zusammengestellt von Hans Baumann    -    Karlsruhe 1956
        Garnison")0)            
12    44. I.D.    Reichs-Grenadier-Division „Hoch- und Deutschmeister"    Helmuth  K. G. Rönnefarth    â€žFeldgrau"    Burgdorf /Ha nn. 1956
        1938-1945  (in  der Zeit¬schrift  „Feldgrau", 4. Jahr¬gang, Heft 4 - 6, Juli-Novem¬ber 1956)°)            
13    45. I.D.    Mein Weg mit der 45. Infan¬terie-Division0)    Dr. Rudolf Gschöpf    Ã¶sterreichischer Landesverlag    Linz/Donau 1955
14    46. I.D.    Der Weg der 46. Infanterie-Division")    Alexander von Bentheim    -    Bayreuth 1952
15    56. I.D.    Geschichte der 56. Infanterie-Division 1938 - 1945 (als Ma¬nuskript vervielfältigt)0)    Arbeitskreis   der Division        ohne Ortsangabe 1955


 


Lfde. Nr.    Bezeichnung der Division    Titel des Buches    Verfasser    Verlag    Ort u. Erschei¬nungsjahr
16    58. I.D.    Die Geschichte der 58. Infan-    Kurt von Zydowitz    Hans-Henning    Kiel 1952
        terie-Division 1939 - 1945 !)        Podzun    
17    61. I.D.    61.   Infanterie-Division.    Dr. Walther Hubatsch    Hans-Henning    Kiel 1952
        Kampf und  Opfer  ostpreu-        Podzun    
        ÃŸischer Soldaten0)!)            
18    78. I.D.    Das Buch der 78. Sturm-    Ludwig  Merker    -    Tübingen 1955
        Division            
19    88. I.D.    Die 88. Infanterie-Division    J. Pfister    -    Bayreuth 1956
        (Festschrift zum Divisions-            
        treffen 1956)°)            
20    90. I.D.    Geschichte und Geschichten    -    -    Göttingen 1956
        der Insel-Division und Ita-            
        lien*)0)  (verschiedene Ein-            
        zelbeiträge in der Beilage            
        â€žBerge - Flüsse - Inseln"            
        zum Divisions-Mitteilungs-            
        blatt  „Der Meldereiter",            
        6 Hefte)            
21    98. I.D.    Kampf und Ende der Frän-    Martin Gareis    Selbstverlag    Tegernsee 1956
        kisch-Sudetendeutschen            
        98. Infanterie-Division            
22    118. I.D.    Der Weg der 118. läger-    Hubert  Lamey    Selbstverlag    Ausgburg 1954
        Division")    und  andere        
23         170. I.D.    Die  Geschichte  der 170.  In-    Hennecke  Kardel    Hans-Henning    Bad Nauheim
        fanterie-Division 1935 - 1945°)        Podzun    1953
24    206. I.D.    Die Geschichte der 206. In-    Ernst  Payk    Hans-Henning    Bad Nauheim
        fanterie-Division        Podzun    1952
        1939-1944°)!)            
25    215. I.D.    Von den Kämpfen der 215.    Walter Schelm und    Kameraden-    Stuttgart 1955
        württembergisch-badischen    Dr. Hans Mehrle    Hilfswerk u. Tra-    
        Infanterie-Division        ditionsverband    
                der ehemaligen    
                215. I.D. e.V.    
26    250. I.D.    La Division Azül. Donde Asia    Emilio  Esteban-    Editorial AHR    Barcelona 1956
        Empieza. (Die Blaue Division.    Infantes        
        Wo Asien beginnt)            
27    257. I.D.    Die Berliner Bären-Division.    Albert  Benary    Hans-Henning    Bad Nauheim
        Geschichte der 257. Infan-        Podzun    1955
        terie-Division 1939 - 1945            
28    278. I.D.    Die 278. Infanterie-Division    Harry Hoppe    Hans-Henning    Bad Nauheim
        in Italien 1944-1945        Podzun    1953
29    291. I.D.    Die Geschichte der 291. In-    Dr. Werner Conze    Hans-Henning    Bad Nauheim
        fanterie-Division 1940 - 1945        Podzun    1953
30    1. G.D.    Gebirgsjäger. Die 1. Ge-    Hubert Lanz    Hans-Henning    Bad Nauheim
        birgsdivision 1935 - 1945!)        Podzun    1954
31    4. G.D.    Enzian und Edelweiß. Die    Julius Braun    Hans-Henning    Bad Nauheim
        4. Gebirgs-Division        Podzun    1955
        1940 - 1945            
32    5. G.D.    Hurra die Garns. Ein Ge-    Julius  Ringel und    Leopold  Stocker    Graz und Göt-
        denkbuch für die Soldaten    Fritz Weber        tingen 1956
        der 5. Gebirgs-Division            
33    7. Pz.D.    Mein Kriegstagebuch 1939    Werner Brehm    Selbstverlag    Kassel 1953
        bis 1945. Mit der 7. Panzer-            
        Division 5 Jahre in West            
        und Ost+)            
34    16. Pz.D.    Bildband der 16.  Panzer-    Günter Schmilz    Hans-Henning    Bad Nauheim
        Division 1939 - 1945        Podzun    1956
*) Ein Zusatzband „Bilder zur Geschichte  der 11. I.D."
befindet sich in der Vorbereitung
t) Enthält nur Teilabschnitte der Divisionsgeschichte
°) Nur broschiert
!) Vergriffen

hec801

  • Gast
Re: Infanterie-Regiment 8 in Frankfurt (Oder)
« Antwort #17 am: 11.05.06 (16:20) »
Fortsetzung:

Bemerkenswert ist ein Blick auf die verschiedenen Bearbeiter oder Verfasser dieser Divisions¬geschichten. Sie sind mit ganz geringen Ausnahmen sel¬ber Angehörige, z. T. sogar die Führer der betreffenden Einheit gewesen. Es finden sich darunter aktive Of¬fiziere (Generale, Generalstabsoffiziere, Truppenoffiziere der verschiedensten Dienstgrade], Reserve- Offiziere (darunter Universitätsprofessoren, Pfarrer, Ärzte u. a.) sowie andere ehemalige Divisionsangehörige der ver¬schiedensten Dienstgrade. Zuweilen werden auch zwei oder mehrere Bearbeiter für eine Truppengeschichte ge¬nannt. Die Zahl ihrer meist nicht genannten freiwilligen Mitarbeiter ist nicht festzustellen. Dem einen oder an¬deren eifrigen Bearbeiter hat der Tod bereits mitten in der Arbeit die Feder aus der Hand genommen, so dass ein anderer in die Bresche springen musste.
Die Verfasser erläuterten vielfach in den Vor- oder Nachworten zu ihrer Arbeit ihre eigene Auffassung von der selbstgestellten Aufgabe und ihrer Lösung. Diese Selbstzeugnisse kennzeichnen am besten den Inhalt und die Tendenz der bisher erschienenen Divisionsgeschich¬ten. Sie werden daher hier in besonders bemerkens¬werten Auszügen wiedergegeben, deren jeder eine an¬dere Seite der Darstellung beleuchtet. Über allen Ar¬beiten steht mehr oder weniger betont als Leitge¬danke : „Dieses Buch soll die Erinnerung wach halten an die größte Zerreißprobe, die das Leben bisher in diesem an Katastrophen überreichen Jahrhundert zu ver¬geben hatte." (215. I.D.) Viele Bearbeiter verwahren sich von vornherein gegen den etwaigen Vorwurf des Mili¬tarismus und bekennen: „Dieses Buch hat vielmehr den Zweck, soldatische Werte zu erhalten, die Verbunden¬heit der Männer... zu pflegen, unsere Gefallenen zu ehren und Vermisstenschicksale aufzuklären." (1. G.D.) Für nahezu alle genannten Divisionsgeschichten trifft zu, was im Vorwort der 24. I.D. gesagt wird: „Die Art der Darstellung stellt ein Kompromiss dar. Einerseits sollte das kriegerische Geschehen gewürdigt werden, anderer¬seits aber auch durch Schilderung von Episoden, von näheren Umständen und Einzelheiten das Erinnerungs¬vermögen der Mitkämpfer gestärkt werden. Jeder soll sich und seine Einheit angesprochen fühlen." Aber aus diesem löblichen Bemühen erwächst sogleich eine er¬hebliche Schwierigkeit. „Der aus mannigfachen Gründen beschränkte Umfang hat es nicht ermöglicht, eine ins Einzelne gehende Darstellung aller Kampfhandlungen der Division wiederzugeben. Entsprechend musste von der Nennung von Ortschaften und einzelnen Begeben¬heiten auch da oft Abstand genommen werden, wo die Häufung der Ereignisse eine Zusammenfassung erfor¬derte. Maßgebend war die Herausarbeitung des Charak¬teristischen.
Selbst die hervorragendsten Waffenta¬ten der Divisionsangehörigen zu nennen war unmög¬lich; dies wird verständlich, wenn man bedenkt, dass 17 000 Menschen diese Division bildeten und außerdem Abertausende im Laufe der sechs Kriegsjahre durch sie hindurchgingen." (61. I.D.) Ein anderer Verfasser be¬kennt: „Ohne zu dem Geschehen Stellung zu nehmen, wurde der Versuch unternommen, auch Empfindungen wiederzugeben, die einst im Zuge der Ereignisse das Bewusstsein oder die Gefühle des einzelnen mehr oder weniger in Anspruch nahmen. Eine Subjektivität der Darstellung konnte hierin nicht vermieden werden!" (30. I.D.) Zur Frage des Wertes dieser Arbeiten im Hin¬blick auf die Kriegsgeschichte äußerten sich zwei Be¬arbeiter durchaus gegensätzlich. „Um einer kriegsge¬schichtlichen Forschung nützliche Arbeit zu leisten, wa¬ren jedoch die zu erlangenden Unterlagen zu lückenhaft, für die Mitarbeit nur zu wenige noch verfügbar. Zudem wurde durch Tod die Zahl derjenigen, die den Krieg überlebten, kleiner." (98. I.D.) Dagegen heißt es im Nachwort der 32. I.D. viel selbstbewusster: „Die Ge¬schichte ... ist in langjähriger Arbeit entstanden. Sie hat erst mehr als 10 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges fertig gestellt werden können. .. Die Ge¬schichte der Division baut auf eine Vielzahl von Quel¬len, Literatur und Einzelbeiträgen auf. Leitgedanke für unsere Arbeit war, . . . einen Beitrag für die kriegs¬geschichtliche Forschung zu liefern."
Nach diesen Selbstzeugnissen und bei eingehender Prüfung der vorgelegten Arbeiten schälen sich deutlich zwei Grundtypen heraus:
1. Die gefühlsbetonte Erinnerungsschrift, zu der meist sehr viele einzelne Erlebnisberichte der verschiedensten Einheitenangehörigen herange¬zogen werden, und
2. die von einem oder mehreren Bearbeitern einheit¬lich durchgeformte nüchterne Darstellung der Auf¬stellung, Gliederung und des Einsatzes der Divi¬sion bis zum Abschluss (Verlust, Auflösung, Kapi¬tulation). Also der Versuch zur Gestaltung einer echten Truppengeschichte mit Beigabe alles dessen, was dazu gehört wie Gliederungen, Stellenbesetzungen, Originalbefehlen, Kartenskiz¬zen u. dgl.
Einen Sondertyp stellt lediglich der reine Bild band der 16. Pz.D. dar, dem sich aber bis Ende 1957 auch noch ein Textband anschließen soll.
Als Ergänzungen zu den einzelnen Divisionsgeschich¬ten müssen solche Bücher angesprochen werden, die wichtige Einsätze verschiedener Divisionen besonderer Eigenart behandeln, wie z. B. „Gebirgsjäger an allen Fronten" von Alex B u c h n e r (Verlag A. Sponholtz, Hannover, 1951) und „Waffen-SS im Einsatz" von Paul H a u s s e r (Plesse Verlag K. W. Schulz, Göttingen, 1953)7).
Bemerkenswert ist, dass die bereits friedensmäßig be¬stehenden Divisionen erfreulichen Wert darauf legen, historische Anknüpfungen zu geben und auch den lands¬mannschaftlichen Charakter ihrer Zusammensetzung zu betonen. So enthält z. B. die Geschichte der l. G.D. einen besonderen Abschnitt über „Entstehung und Aufbau der deutschen Gebirgstruppen", die der 32. I.D. einen historischen Teil: „Pommern und seine Soldaten" und die der 45. I.D. eine Übersicht über die „Entwicklung des österreichischen Bundesheeres vor 1938". Neben der 32. (pommerschen) Division unterstreichen auch die 11. (ostpreußische), die 12. (mecklenburgische), die 22. (nie¬dersächsische), die 30. (schleswig-holsteinische), die 45. (oberösterreichische), die 78. (württembergisch-badische), die 98. (fränkisch-sudetendeutsche), die 1. G.D. (Bayern), die 4. G.D. (Schwaben und Alemannen) und manche an¬deren ihre besondere landsmannschaftliche Bindung. Einige Bearbeiter verfolgen auch die Geschicke ihrer Di¬vision nach dem Untergang der ursprünglichen Einheit über verschiedene Wiederaufstellungen mit den damit verbundenen Wandlungen an Gliederung und Ausstat¬tung (z. B. Volksgrenadierdivisionen) weiter.
Eine besondere Stellung nimmt die Geschichte der 250. I.D. ein, da die Division neben ihrer militäri¬schen auch eine politische Aufgabe hatte. Ver¬fasser der bisher nur in spanischer Sprache vor¬liegenden Veröffentlichung ist der einstige Kommandeur der „Blauen Division", der jetzige Chef des spanischen Generalstabes. - Außerdem besteht auch eine von deutscher Seite bearbeitete Geschichte der 250. I.D. von Werner Haupt, die aber bisher nur im Manu¬skript vorliegt8).

Es ist naturgemäß in diesem Rahmen nicht möglich jede dieser verdienstvollen Arbeiten einzeln zu würdi¬gen. Sie sind ja auch fast alle schon in Einzelbespre¬chungen in den verschiedenen militärischen Fachzeit¬schriften ausführlich behandelt worden. Darum wollen wir uns auf einige wenige allgemeine Bemerkungen be¬schränken. Alle Divisionsgeschichten spiegeln die ver¬schiedensten Aufstellungsarten, Gliederungen, Umfor¬mungen9) und Kampfschicksale mobiler deutscher Ein¬heiten im Kriege wieder. Sie enthalten darüber hinaus aber auch höchst interessante Einzelheiten über beson¬dere Einsätze, kritische Betrachtungen und bittere Leh¬ren. Vor allem unterstreichen sie schmucklos die gewal¬tigen körperlichen und seelischen Leistungen der deut¬schen Soldaten, auch noch in hoffnungsloser Lage. Eine kritische Wertung kann allerdings nicht an verschiedenen deutlichen Schönheitsfehlern vorübergehen. So sind z. B. vielfach Mängel und Fehler vorhanden, die leicht hätten behoben werden können, wenn die Bearbeiter sich et¬was mehr umgetan hätten. Man gewinnt überhaupt den Eindruck, dass die meisten Bearbeiter ein jeder auf sei¬nem eigenen Acker gewerkt haben ohne sich rechtzeitig auch einmal beim Nachbar umzusehen, bzw. auch außer¬halb der eigenen Reihen Rat zu suchen. Kaum verständ¬lich erscheint es, dass in einigen Arbeiten nicht einmal die beteiligten Truppenteile lückenlos aufgeführt wer¬den, die doch wohl hätten ermittelt werden können. Auffällig ist die verschiedene Behandlung der Namens¬nennungen! Hier sollte man bei sorgfältiger Prüfung in solchen Erinnerungsschriften einem jeden die Ehre geben, die ihm gebührt. Aus überbetontem Korpsgeist menschlich begreiflich, aber soldatisch wenig würdig wirken Darstellungen, die Leistungen der eigenen Ein¬heit auf Kosten anderer herausstreichen. Über diesen Mängeln wollen wir aber nicht vergessen, einige Mu¬sterbeispiele sachlich gut gegründeter und klar geglieder¬ter Arbeit gebührend hervorzuheben, wie sie in den Ge¬schichten der 32. und 98. I.D. sowie in derjenigen der l 1. G.D. zu finden sind.
Das Bild der Bemühungen um die Divisionsgeschich¬ten aus dem 2. Weltkriege rundet sich erst richtig ab, wenn man außer den bereits gedruckt vorliegenden Ver¬öffentlichungen die noch schwebenden Planungen berücksichtigt, die z. T. wohl noch im Laufe des Jahres 1957 zum Abschluss und zur Vorlage kommen werden. Sie betreffen 43 weitere Divisionsgeschichten, und zwar diejenigen der 1., 6., 15.*), 21., 23., 34., 35., 50., 72., 79., 83., 96.*), 121., 122., 129., 161., 207./287., 211., 216., 219., 225., 250.*) [deutsche Bearbeitung), 252., 263., 272., 290., 292.*), 329., 331., 369./373./392. (kroatische) I.D. sowie die der 25. Pz.Gren, und der 101. Jg.D. und der 1., 3., 4., 6., 8.*), 14., 16., 24., 26.*) Pz.D., der 21. Lw.Feld-Div.*) sowie das Erinnerungswerk „Großdeutsch¬land" mit folgenden Verbänden: Pz.Gren.Div. Branden¬burg, Führer-Begleit-Div., Führer-Gren.Div., Pz.Gren.Div. Kurmark, Ersatz-Brig. G.D., Wachrgt. G.D. Berlin, Führer-Begleit-Btl. und Hauptquartier sowie div. G.D.-Kampf-gruppen10). Aus dieser vermutlich nicht vollständigen Zu¬sammenstellung ist bereits ersichtlich, wie sehr sich die, Traditionsverbände laufend um das Zustandekommen ihrer Divisionsgeschichten bemühen. Dieses Bestreben ist unbedingt förderungswürdig und daher auch zu wünschen, dass sich dieser Kreis im Laufe der nächsten Jahre - angeregt durch die bisher vorgelegten Arbei¬ten - noch erheblich erweitern möge11).
Abschließend und zusammenfassend wollen wir fest¬halten, dass die Divisionsgeschichten aus dem 2. Welt¬kriege schon heute viel mehr bedeuten als reine Er¬innerungsschriften. Die daraus ersichtliche hervorra¬gende Einsatzbereitschaft der deutschen Einheiten Trotz jahrelanger Überbeanspruchung und bis zum bitteren Ende widerlegt am besten alle Verleumdungen über den deutschen Soldaten und seine Führung. Da sie das Kampferleben im Einzelnen wiederspiegeln und so auch die menschliche Seite der schweren Kampferlebnisse dem Leser näher bringen, werden sie stets eine wirk¬same Ergänzung bleiben zu den künftig zu erwartenden und jetzt schon langsam anlaufenden kriegsgeschichtli¬chen Darstellungen, die auf Grund des allmählich zu be¬schaffenden noch vorhandenen amtlichen Materials sach¬lich-nüchterne Ergebnisse liefern werden. Gerade da¬durch aber stellen die bisher vorliegenden Divisionsgeschichten ein nicht zu übersehendes Lehrmaterial für die heranwachsenden jungen Soldaten und Führer der Bun¬deswehr dar, die den Krieg nicht mehr aus eigenem Er¬lebnis, dagegen sehr wohl aus entstellenden und ver¬hetzenden Schilderungen kennen gelernt haben. Man sollte an dieser Möglichkeit sachlich guter und zugleich lebendig anschaulicher Unterrichtung an den verantwort¬lichen Stellen nicht vorübergehen! Man sollte aber auch an den deutschen öffentlichen Büchereien allmählich er¬kennen, dass die bisherige grundsätzliche Nichtachtung so wichtiger Zeugnisse über das deutsche Soldatentum nicht länger aufrechterhalten werden kann.
An den Schluss dieses Versuches zu einem ersten Überblick über die bisher vorgelegten Divisionsgeschich¬ten aus dem 2. Weltkriege glauben wir die eindringli¬chen Worte setzen zu sollen, die General d. Inf. a. D. G a r e i s in das Schlusswort zu seiner Arbeit über die 98. I.D. einfügte:
„Es wird einmal der Tag kommen, an dem die ein¬malige Leistung von Heimat und Front im deutschen Volke ihre endgültige, gerechte Würdigung findet. Dann wird es im klaren Bewusstsein der Mitverantwortung für die Untaten Irregeleiteter und Entarteter erkennen, dass die von seinem größten Teile in den furchtbaren Kriegs¬jahren bewiesene Haltung vor Gott bestehen kann. In keinem tapferen Volk der Erde hätten die sich nahende Flut des Bolschewismus und die dessen ungeachtet er¬hobene Forderung nach bedingungsloser Kapitulation eine andere Wirkung hervorgerufen als das Aushalten bis zur völligen Erschöpfung. Dies haben das deutsche Volk und die etwa zwölf Millionen wehrfähiger Männer in selten geschautem Maße getan. Millionen dieser Män¬ner von damals leben, leben heute als ein gewichtiger Bestandteil des Volkes. Wir, die wir zu ihnen gehören, wollen an den erhebenden Taten der Kriegswehrmacht die gleiche Verantwortung tragen wie an den verwerf¬lichen."

Anmerkungen:
1) Das Militärarchiv beim Bundesarchiv wurde auf Grund eines Ka¬binettsbeschlusses von 1954 errichtet und arbeitet praktisch seit Au¬gust 1955. Seine Zuständigkeit erstreckt sich auf das Schriftgut der ehemaligen Bundesverteidigungs-Ressorts. Die Benutzung der Bestände ist auf Antrag für wissenschaftliche Zwecke jederzeit möglich. Die Anschrift lautet: Bundesarchiv-Militärarchiv, Koblenz, Am Rhein 12. Vgl. hierzu auch WEHR¬KUNDE, Jahrgang 1955, Heft 9, Seite 405. Am 1. 1. 1957 wurde die Militärgeschichtliche Forschungsstelle mit dazugehörender Dokumentenzentrale in Langenau b. Ulm eingerichtet. Sie dient vornehmlich den Bedürfnissen der Bundeswehr, wird aber auch in amtlichen Darstellungen die Öffentlichkeit von den Forschungs¬ergebnissen unterrichten. Ihre Aufgaben
erstrecken sich auf Heer, Kriegsmarine und Luftwaffe. Vgl. Der Archivar, Jahrgang 1957, Heft 2 (April], Seite 158.
2) Vgl. hierzu Walther Hubatsch „Deutsche Memoiren 1945 bis 1955", S. 24 ff., Ulrich Steiner-Verlag, Schloß Laupheim (Württemberg), 1956.
3) Mit Ausnahme verschiedener, meist nur von den Regimentsver¬einen herausgegebenen Regimentsgeschichten, verteilen sie sich auf mehrere Reihenveröffentlichungen:
a) Erinnerungsblätter deutscher Regimenter. Die Anteilnahme der Trup¬penteile der ehemaligen deutschen Armee am Weltkriege, bearbeitet unter Benutzung der amtlichen Kriegstagebücher. Truppenteile des ehemaligen preußischen Kontingents. Verlag Gerhard Stalling, Ol¬denburg i. O.
b) Erinnerungsblätter deutscher Regimenter. Auszüge aus den amtlichen Kriegstagebüchern. Herausgegeben für den Anteil der bayerischen Armee vom Bayerischen Kriegsarchiv. Verlag Max Schick, München.
c) Erinnerungsblätter deutscher Regimenter. Die Anteilnahme der Trup¬penteile der ehemaligen sächsischen Armee am Weltkriege, bearbei¬tet unter Benutzung der amtlichen Kriegstagebücher. Verlag Wilhelm und Bertha v. Baensch Stiftung, Dresden.
d) Aus Deutschlands großer Zeit. Heldentaten deutscher Regimenter. Die Anteilnahme der Truppenteile der ehemaligen deutschen Armee im Weltkriege, bearbeitet unter Benutzung der amtlichen Kriegstage¬bücher. Verlag Bernhard Sporn. Zeulenroda (Thüringen).
e) Deutsche Tat im Weltkrieg 1914/18. Geschichten der Kämpfe deut¬scher Truppen, bearbeitet auf Grund der amtlichen Unterlagen des Reichsarchivs und der persönlichen Aufzeichnungen von Mitkämp¬fern. Verlag Bernard & Graefe. Berlin.
f) Reihe des Verlages Tradition,  Wilhelm Knik,  Berlin.
g) Die  württembergischen  Regimenter  im  Weltkrieg  1314  bis  1918.   Chr.
Belsersche   Verlagsbuchhandlung,   Stuttgart.
4] Erwähnt seien z. B.: „Das Infanterie-Regiment 151 (1939 bis 1942)", bearbeitet von Dr. phil. habil. Walther Hubatsch (als Manuskript ge¬druckt ]944), „Die Geschichte des Panzer-Regiments 2' von Christian von Lücke, Gelle 1953. „Das AR 268 im Kampf gegen den Bolschewis¬mus (268. I.D.)" von Kurt Sdieffler, Regensburg 1956, „Das Pionier-Bataillon 6 im Feldzug gegen Frankreich 1939 bis 1940". Herausgeber Oberstleutnant Wiese, Minden, „Tagebuch der Sturm-Geschützbrigade 190", Verlag Hans-Henning Podzun, Bad-Nauheim (vergriffen).
5) Ermittelt aus der einzigen noch erhaltenen und im Bundesarchiv-Militärarchiv in Koblenz aufbewahrten Feldpostübersicht des 2. Welt¬krieges. Die durch Umbenennung oder Umbildung mehrfach genannten Divisionen sind jeweils nur einmal gezählt worden. Dazu kommen 34 Divisionen der Waffen-SS, 33 Fallschirm- und Luftwaffen-Felddivi¬sionen und 2 Marine-Infanteriedivisionen. Vgl. hierzu Mueller-Hillebrand „Das Heer 1933 bis 1945", Verlag Mittler & Sohn, Band l und 2, Band 3 in Vorbereitung, ferner das Sammelwerk von Keilig „Das deutsche Heer 1939 bis 1945", Podzun-Verlag, Bad Nauheim (Sammelwerk in ver¬schiedenen Lieferungen, 1956 begonnen).
") In diesem Zusammenhang muss hingewiesen werden auf die aus¬gezeichnete Pionierarbeit des Verlages Hans-Henning Podzun, der im Jahre 1951 die erste gedruckte Divisionsgeschichte nach dem 2. Welt¬kriege in Kiel herausbrachte und später nach Bad Nauheim übersie¬delte. Von den insgesamt 34 gedruckt vorliegenden Divisionsgeschich¬ten sind 20 allein in diesem Verlag erschienen.
') Interessante Hinweise und Berichte finden sich auch in den regel¬mäßigen Mitteilungsblättern und in verschiedenen Festschriften der Traditionsverbände. Die beste Zusammenstellung für die Anschriften dieser Traditionsverbände enthält der Deutsche Soldatenkalender 1957 auf S. 192 ff. Eine gute Fundgrube ist auch die verdienstvolle Zeit¬schrift „Feldgrau", Mitteilungsblätter einer Arbeitsgemeinschaft, Burg¬dorf/Hannover (Leitung Friedrich Schirmer und Fritz Wiener). Schlie߬lich sei noch erwähnt „Die Ingolstädter Garnisons-Chronik" mit wich¬tigen kurzen Hinweisen auf die 27. I.D. (später 17. P.D.), 57. I.D., 132. •I.D., 268. I.D. (später 362. I.D.), 387. I.D. und 147. R.D. und das ver¬dienstliche Schriftchen „2000 Jahre schwäbisch-alemannisches Soldatentum" von Karl Hermann Freiherr von Brand.
a] Vgl. hierzu „Die spanische Geschichtsschreibung über den Zweiten Weltkrieg" in „Wehrwissenschaftliche Rundschau", 7. Jahrgang, Heft 3 (März 1957), S. 170 ff.
") Beachtenswert ist die ausgezeichnete Arbeit von Oberst a. D. Pohlmann „Die deutschen Infanterie-Divisionen von 1870 bis 1945", Zeit¬schrift „Feldgrau", Burgdorf/Hann. 1954, Heft l und 3.
">) Die mit einem * versehenen Divisionsgeschichten liegen bereits im Manuskript fertig vor.
n) Sofern in der hier vorgelegten Übersicht noch bisher erschienene Veröffentlichungen fehlen sollten, ist der Verfasser sehr dankbar für entsprechende Mitteilungen, die vielleicht später in einem Nachtrag über die 1957 herausgekommenen Divisionsgeschichten berücksichtigt werden könnten.

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  • Gast
Re: Infanterie-Regiment 8 in Frankfurt (Oder)
« Antwort #18 am: 11.05.06 (16:39) »
sehr interessant, habt Dank, ihr beiden.

M.S.

  • Gast
Re: Infanterie-Regiment 8 in Frankfurt (Oder)
« Antwort #19 am: 06.03.13 (20:27) »
Hallo!

Leider weiß ich das Btl. nicht, aber mein Opa war auch im IR 8 und sprach immer von Damm-Vorstadt (oder so ähnlich) was wohl heute in Polen liegt.

 

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