Autor Thema: Infanterie-Regiment 8 in Frankfurt (Oder)  (Gelesen 17992 mal)

hec801

  • Gast
Infanterie-Regiment 8 in Frankfurt (Oder)
« am: 08.05.06 (12:33) »
Moin,

hat jemand von Euch eine Ahnung, welche Infanterieeinheiten 1935 in Frankfurt (Oder) lagen. War das nur das IR 8?

Hat jemand weiterhin eine Ahnung, wo - sprich in welchen Kasernen - das IR 8 lag?

Gruss und Danke

Hannes

Tobias G

  • Gast
Re: Infanterie-Regiment 8 in Frankfurt (Oder)
« Antwort #1 am: 08.05.06 (12:51) »
Hallo Hannes,

mir ist als Infanterieeinheit in Frankfurt (Oder) zu der Zeit nur das Infanterie-Regiment 8 bekannt! Betrefflich der Kaserne/n des Infanterie-Regiment 8 lässt sich Herr Dieckhoff ja leider nicht aus! :-\

Gruß
Tobias

hec801

  • Gast
Re: Infanterie-Regiment 8 in Frankfurt (Oder)
« Antwort #2 am: 08.05.06 (13:00) »
Betrefflich der Kaserne/n des Infanterie-Regiment 8 lässt sich Herr Dieckhoff ja leider nicht aus! :-\

Eben deshalb! Kommt Zeit, kommt Rat! Habe am Freitag die Personalakte meines Grossvaters aus Russland erhalten, da steht halt, dass er 1935 nach Frankfurt (Oder) zur Infanterie kam. IR 8 muss es eigentlich gewesen sein, aber die Kaserne wüsst ich nun auch noch gerne!  ;D Kenne mich ja aus in Ffo...  8)

Tobias G

  • Gast
Re: Infanterie-Regiment 8 in Frankfurt (Oder)
« Antwort #3 am: 08.05.06 (13:03) »
Wie viele Kasernen gab es denn 1935 im Stadtgebiet von Frankfurt O. ?

Gruß
Tobias

hec801

  • Gast
Re: Infanterie-Regiment 8 in Frankfurt (Oder)
« Antwort #4 am: 08.05.06 (14:27) »
Schätze so 5! Weiss auch wo - zumindest ein Teil - des IR 8 gelegen hat, die Kaserne wird im Sprachgebrauch nämlich "Achterkaserne" genannt...  ;D Nur weiss ich eben nicht, ob da das ganze Regiment lag oder ob es mit den Btl.en über die Stadt verteilt war...

Thomas123

  • Gast
Re: Infanterie-Regiment 8 in Frankfurt (Oder)
« Antwort #5 am: 08.05.06 (21:58) »
Das heutige Polizeipräsidium in der Nuhnenstr. war früher die Hornkaserne. Schau mal hier

https://www.polizei.brandenburg.de/sixcms/detail.php?id=213384&location=Museum&_cookie=set

Das Museum ist sehr gut. Habe mir die Ausstellung zu den Heimkehrern mal angeschaut.

Gruß
Thomas

hec801

  • Gast
Re: Infanterie-Regiment 8 in Frankfurt (Oder)
« Antwort #6 am: 08.05.06 (22:03) »
Gut,

das ist die hinten am REAL, ne!? Muss ich dann mal hin...

Gruss und vielen Dank

Hannes

Thomas123

  • Gast
Re: Infanterie-Regiment 8 in Frankfurt (Oder)
« Antwort #7 am: 09.05.06 (21:28) »
Hallo Hannes,

genau, wenn Du vom Westkreuz aus kommst noch vorm Real.

Frage aber erstmal bei der Pressestelle des Presidiums an, da die Ausstellung auf dem Gelände des Presidiums ist.

Gruß Thomas

hec801

  • Gast
Re: Infanterie-Regiment 8 in Frankfurt (Oder)
« Antwort #8 am: 10.05.06 (09:34) »
Super danke!

Hast noch ne E-Mail...

Gruss

Hannes

Ronny22

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  • Beiträge: 2380
Re: Infanterie-Regiment 8 in Frankfurt (Oder)
« Antwort #9 am: 10.05.06 (19:22) »
Das LdW hat noch das zum IR 8 ausgespuckt:

Aufgestellt am 1. Januar 1921 als 8. (Preußisches) Infanterie-Regiment in Frankfurt, das III. Bataillon lag in Lübben. Am 1. Oktober 1934 wurde das Regiment in Infanterie-Regiment Frankfurt und am 15. Oktober 1935 in Infanterie-Regiment 8 umbenannt. Das Regiment unterstand der 3. Infanterie-Division. Anfang August 1939 bezog das Regiment die Ausgangsstellungen für den Polenfeldzug bei Flatow südlich von Schneidemühl. Am 1. September 1939 stieß das Regiment bei Vandsburg über die polnische Grenze vor. Am 2. September gelang der Durchbruch durch die Seeenge westlich der Brake bei Buschkow und die Einnahme von Crone. Am 4. September wurde die Weichsel bei Grabowko und Topolno überschritten, am 5. September wurde Ostpreußen erreicht. Nördlich der Weichsel marschierte das Regiment im Anschluß über Culmsee nach Südosten. Das Regiment nahm an der Schlacht an der Bzura teil, am 13. September wurde vom Regiment die Weichsel bei Plock überschritten. Nach Bildung eines Brückenkopfes wurde am 16. September die Bzura erreicht. Am 20. September verlegte das Regiment nach Bromberg. Hier wurde es auf die Eisenbahn verladen. Das Regiment verlegte mit der 3. Infanterie-Division nach Westen in den Raum Leidenborn - Dasburg in der Eifel.

Am 1. Februar 1940 wurde der Stab mit dem 2. Bataillon und der 5. Kompanie an das Infanterie-Regiment 29 abgegeben und ersetzt. Am 10. Mai 1940 stieß das Regiment durch Luxemburg und Belgien nach Westen vor und erreichte am 13. Mai Nozonville. Am 14. Mai gelang dem Regiment die Einnahme des Ost-Teiles der Stadt und so der Durchstoß zur Maas. Am 15. Mai begann das Regiment mit dem Angriff über die Maas. Der erste Angriff am Morgen wurde abgeschlagen, erst beim Angriff am Nachmittag  konnte am Westufer ein Brückenkopf gebildet werden. Im Rücken des Regiments wurde von den Pionieren der 3. Infanterie-Division eine Kriegsbrücke gebaut, über die die 8. Panzerdivision die Maas überschritt und nach Westen vordrang. Das Regiment folgte der Panzerdivision und drehte bei Lambercy nach Süden an die Aisne ab. Hier übernahm das Regiment im Rahmen der 3. Infanterie-Division den Flankenschutz der vorstoßenden motorisierten Verbände bei Evergincourt - Asfeld - Germaincourt. Am 9. Juni griff das Regiment mit starker Artillerie-Unterstützung durch den Arko 107 über die Aisne und die Aisne-Insel auf den Canal des Ardennes. Bis zum Mittag konnte das I. Bataillon die Insel durchstoßen und sogar den Canal des Ardennes überqueren. Bis zum 10. Juni konnte der Brückenkopf erweitert werden, die Aisne-Insel konnte genommen werden. Das Regiment stieß nun nach Süden vor und nahm Epoye und St. Masmes. Hier wurde zur Verfolgung des Gegners übergegangen. Ãœber St. Dizir, Joinville und Villecourte legte die Division in 11 Tagen 350 km zurück. Am 29. Juni wurde die Demarkationslinie erreicht und bei Le Creuzot ein Sicherungsabschnitt bezogen.

Zusammen mit der Division wurde das Regiment ab dem 27. Oktober 1940 motorisiert, die bespannten Teile wurden an die Infanterie-Regimenter 415 und 418 abgegeben. Die Fahrzeuge waren meist französischer Bauart und haben sich in Rußland wenig bewährt. Im Frühjahr 1941 verlegte die 3. Infanterie-Division in den Raum 35 km östlich von Tilsit. Am 21. Juni 1941 stieß das Regiment in Richtung Dünaburg vor. In der Stadt bildete das Regiment einen Brückenkopf über die Düna und stieß im Anschluß in Richtung Opotschka vor. Das Regiment nahm Ludza und wurde im Anschluß zur Sicherung von Ostrow eingesetzt. Nachdem das Regiment durch Einheiten der 16. Armee abgelöst worden war, schloß es sich dem Vorstoß auf die Luga teil. Dabei wurde es bei Jugostzy eingeschlossen und erst nach 24 Stunden befreit. Nach schweren Kämpfen am Ilmensee verlegte das Regiment nach Süden, um einen russischen Einbruch zwischen den Heeresgruppen Nord und Mitte zu stoppen. Aus dem Raum Slawitsno griff das Regiment nach Osten bis zur Pola-Brücke westlich von Demjsnak vor. Hier konnten die durchgebrochenen russischen Truppen abgeschnitten werden. Am 9. September 1941 verlegte die 3. Infanterie-Division in den Mittelabschnitt der Ostfront, um am Angriff auf Moskau teilzunehmen. Nach dem Vormarsch über Roßlawl griff das Regiment den Straßenknotenpunkt Medyn an und rückte auf Iklinskoje vor. Hier stieß das Regiment auf die äußere Schutzstellung Moskaus. Bei Ischtscheino konnte das Regiment die Schutzstellung durchstoßen und am 19. September die Stadt Borousk nehmen. Am 20. Oktober trat die Schlammperiode auf. Trotzdem konnten über die Nara Brückenkopfe gebildet werden. Hier endete die Kraft des deutschen Vormarsches, das Regiment mußte sich hinter den Fluß zurückziehen und zur Verteidigung einrichten. Am 7. November wurde das Regiment wurde das Regiment zusammen mit der 3. Infanterie-Division zur Verteidigung des Westteiles von Nara Fominsk eingesetzt. Am 1. Dezember 1941 begann der Angriff des Regiments auf den Ostteil der Stadt. Der Angriff mißlang und das Regiment ging wieder auf die Ausgangsstellung zurück. Ab dem 12. Dezember verlegte die 3. Infanterie-Division nach Norden zur Verteidigung der Narwa. Bei den Verteidigungskämpfen hatte das Regiment schwerste Verluste. Ab dem 18. Januar mußte das Regiment schrittweise nach Westen zurückgehen. Dabei wurde das Regiment bei Gshatsk der 35. Infanterie-Division unterstellt. Im April 1942 kehrte das mitgenommene Regiment wieder zur Division zurück, die sich im Raum zwischen Orscha und Mogilew sammelte. Schon im Mai mußte die Auffrischung abgebrochen werden und nach Süden verlegt werden. Nördlich von Kursk stellte sich das Regiment zum Angriff auf Woronesch bereit. Am 28. Juni begann der Angriff mit dem Ãœbergang über den Tim auf N. Alexejewskoje. Bis zum Mittag konnte der Ort genommen werden und nach Süden eingedreht werden. Bis zum Abend wurde die Bahn Kursk-Woronesch erreicht. Hier zwang starker Regen zu einem dreitägigen Stop, bis am 2. Juli der Vormarsch entlang der Bahn wieder aufgenommen werden konnte. Am 9. Juli begann der eigentliche Angriff auf Woronesch, die bis zum Abend erobert werden konnte. Im Anschluß wurde zwischen Woronesch und Don eine Verteidigungsstellung aufgebaut, gegen die ab dem 12. Juli schwere russische Angriffe brandeten. Am 13. Juli wurde die Division aus der Front genommen und in den Raum Millerowo verlegt. Wegen Treibstoffmangels mußte ein Großteil der Fahrzeuge zurückgelassen werden. Am 23. Juli begann der Angriff des Regiments auf Kalatsch aus dem Raum Bokowskaja. Nach der Einnahme der Brücke von Kalatsch verteidigte das Regiment diesen russischen Rückzugsweg. Nach schweren Kämpfen zur Vernichtung des eingeschlossenen Gegners griff das Regiment den russischen Brückenkopf bei Chlebnij an und säuberte ihn. Am 23. August begann der Angriff auf Stalingrad. Das Regiment nahm den Ort Kusmitschi und erreichte den Tartarenwall. Hier baute das Regiment einen Verteidigungsriegel auf, gegen den ab dem 25. August russische Angriffe liefen. Das Regiment blieb den ganzen Herbst über in den Verteidigungsstellungen und hielt diese gegen die russischen Angriffe.  Am 15. Oktober 1942 erfolgte die Umbenennung in Grenadier-Regiment 8 (mot.).

Die Ersatzgestellung für das Regiment wurde vom Infanterie-Ersatz-Bataillon 8 wahrgenommen.


Regimentskommandeure:

Oberst Ernst Freiherr von Forstner Aufstellung - 31. Mai 1922

Oberst Friedrich Freiherr von Esebeck 6. Juni 1922 - 31. Januar 1925

Oberst Otto Steffen 1. Februar 1925 - 31. Januar 1926

Oberst Max von Schenckendorff 1. Februar 1926 - 31. Dezember 1928

Oberst Hans Petri 1. Januar 1929 - 30. September 1931

Oberst Erwin von Witzleben 1. Oktober 1931 - 30. September 1933

Oberst Hugo Sperrle 1. Oktober 1933 - 28. Februar 1934

Oberst Walther Graf von Brockdorff-Ahlefeldt 1. März 1934 - 31. Januar 1938

Oberst Heinrich Wosch 4. Februar 1938 - 31. Mai 1941
Die Weltgeschichte ist auch die Summe dessen, was vermeidbar gewesen wäre.
Bertrand Russell

Ein guter Soldat ist nicht gewalttätig.
Ein guter Kämpfer ist nicht zornig.
Ein guter Gewinner ist nicht rachsüchtig.
Shaolin-Weisheit

hec801

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Re: Infanterie-Regiment 8 in Frankfurt (Oder)
« Antwort #10 am: 10.05.06 (19:52) »
Is scho klar Ronny, danke...

Tobias G

  • Gast
Re: Infanterie-Regiment 8 in Frankfurt (Oder)
« Antwort #11 am: 10.05.06 (19:59) »
och, da ist die Divisionsgeschichte dann doch ein bisschen ausführlicher! 8) ;D ;)

Gruß
Tobias
« Letzte Änderung: 10.05.06 (20:10) von Tobias G »

Ronny22

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Re: Infanterie-Regiment 8 in Frankfurt (Oder)
« Antwort #12 am: 10.05.06 (20:15) »
Is scho klar Ronny, danke...

Wenns stört dann haut es einfach wieder raus....
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Shaolin-Weisheit

hec801

  • Gast
Re: Infanterie-Regiment 8 in Frankfurt (Oder)
« Antwort #13 am: 10.05.06 (22:39) »
Lass mal, passt schon, nur das LdW ist so mit ganz vorn, wenn ich ne Einheit suche! Mächte jetzt nicht sagen: ganz vorn - weil dann wieder jemand hier was schreibt, der sich JHW abkürzt!  :-* an JHW  ;D an alle anderen

 ;D ;D ;D

Mastercloser

  • Gast
Re: Infanterie-Regiment 8 in Frankfurt (Oder)
« Antwort #14 am: 11.05.06 (00:52) »
@alle

wie ist so eine Divisionsgeschichte eigentlich aufgebaut, ich habe noch nie eine gelesen.