Auf der Suche nach Verbündeten für den Ostfeldzug beschränkte er sich vornehmlich auf Finnland und Rumänien. Ungarn stand überhaupt nicht im Blickfeld. Die Horthyregierung legte ihrerseits ebenfalls keinen Wert auf eine Kriegsbeteiligung, anders als ihre führenden Militärs. Horthy selbst beführwortete zwar den "Kreuzug gegen den Bolschewismus", seine Minister mahnten aber zur Vorsicht und zum Abwarten.
Generaloberst Werth, Chef des ungarischen Generalstabes, drängte dagegen zur Teilnahme und äusserte sich dementsprechend auch Generalmajor Himer gegenüber, dem deutschen Verbindungsoffizier im ungarischen Oberkommando, der wiederum Halder informierte.
Weder Hitler noch Halder zeigten ursprünglich irgendein Interesse an den Ungarn und deshalb ist es auch unerklärlich, warum Halder dann, durch Himer, Werth aufforderte, Druck auf die Regierung zwecks ungarischer Teilnahme an "Barbarossa" auszuüben.
Vielleicht ein Gefallen von Kollege zu Kollege...
Werth eröffnete dem ungarischen Ministerpräsidenten Bardossy, dass Deutschland jede ungarische Hilfe willkommen sei.
Man fordere nichts, aber jede freiwillige Hilfe werde dankend angenommen(22. Juni 41 nach einen Telefonats Jodels mit Himer und anschliessendem Gespräch mit Werth).
Ungarn hatte seinerzeit territorialle Quärelen mit der Slowakai und Rumänien und als man am 25. Juni erfuhr, dass nach Rumänien auch die Slowakische Republik am Krieg gegen die Sowjetunion teilnahm, bekam man in Bukarest Angst, dass nach Kriegsende (ein deutscher Sieg stand ausser Zweifel), bei den territorialen Fragen zu Gunsten der beiden Kriegsteilnehmer ins Hintertreffen geraten könnte.
Bis zum 26. Juni aber konnte man sich in Ungarn höchstens mit dem Gedanken der Aufstellung eines freiwilligen Freikorps anfreunden....
Angesichts des Krieges wurde zwar schon teilmobilisiert, mehr aber nicht!
In den frühen Nachmittagsstunden des 26. Juni flogen aus Richtung des slowakischen LUftraumes, mehrere Bomber in Richtung Kassa (Kosice ca. 10 Km von der Grenze entfernt) und erreichten gegen 13 Uhr in 700 Meter Höhe die Stadtmitte.
Anschliessend warfen sie dreissig 50 Kg Bomben und flogen 13.11 Uhr in östlicher Richtung davon.
Die Beobachter konnten weder genau sagen um welche Flugzeugtypen es sich handelte, noch wieviele es waren, geschweige denn, welcher Nationalität die Bomber waren!
Anhand des Trefferbildes kam man dann auf nur zwei Bomber unbekannter Herkunft. 29 Bomben explodierten und trafen ausschliesslich militärische Ziele, was auf eine genauen Ortskenntnis schliessen liess. An Bombenresten entdeckte man später Warenzeichen einer Leningrader Fabrik- was aber zur Entscheidungsfindung zu spät kam.
Andere Beobachter wollten deutsch Bombertypen erkannt haben und wieder andere Erkennungszeichen der Achsenmächte am vorderen Rumpf und am Heck. (Was für Erkennungszeichen waren das?)
Hoheitszeichen trug keines der gelb oder sandfarben gestrichenen Flugzeuge.
Gerüchteweise wurde auch geäussert, dass Deutsche Bomber den Ungarn einen "Casus belli" liefern wollte. Ein ungarisches Freiburg also?
Zwar glaubten die Ungarn selbst an keinen sowjetschen Angriff auf Kasa, aber offiziell erklärte man ihn dazu, zumal es tatsächlich noch einige weitere Luftzwischenfälle mit echten sowjetischen Flugzeugen gab.
Der Angriff auf Kasan war für die ungarische Regierung der offizielle Grund der Sowjetunion den Krieg zu erklären und sich dem Kreuzfahrerheer gegen den Bolschewismus anzuschliessen!