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Militärgeschichte => Geschichte allgemein => Thema gestartet von: steffen04 am 23.06.10 (09:53)

Titel: Übertritte zwischen extremer Linken und Rechten
Beitrag von: steffen04 am 23.06.10 (09:53)
Nationalsozialismus und Kommunismus sind in der Praxis ja eine Soße, und auch ideologisch gibt es eine Menge Überschneidungen. Der linke NSDAP-Flügel (natürlich Strasser, aber auch Goebbels) sympathisierte immer eher mit der Kommune als mit der Plutokratie – folgerichtig gab es auch Übertritte zwischen den Parteien, respektive ihrer Unterorganisationen.

Frage: Kennt wer prominente Fälle?

Ich bin bisher auf zwei interessante Fälle gestossen:
Ernst Torgler, Fraktionsvorsitzender der KPD im Reichstag bis 33, 1935 aus der KPD ausgeschlossen.
Bei Kriegsbeginn verfasste er „kommunistische Agitationstexte gegen Frankreich und Großbritannien.
Ab 1941 arbeitete er für die „Treuhandstelle Ost“, die jüdischen und polnischen Besitz in den besetzten Gebieten arisierte. Nach dem Krieg wollte er wieder in die KPD, schaffte es 1949 aber nur in die SPD.

Eugen Mossakowski, Leiter der Zeitschrift „Nationalsozialistische Pressekonferenz“, NS-Linker, trat kurz vor der Machtergreifung zur KPD über. Wie es 33 weiterging weiss ich nicht. Darwin-Award? Vor seiner NS-Karriere war er bei der sächsischen SPD, dann bei einer Splittergruppe, die Alte SPD nannte. Als die wieder in der SPD aufging, ging Mossakowski zur NSDAP.

In der Bundesrepublik gibt es natürlich Horst Mahler, der von der RAF zu den Nazis wechselte.

Zusatzfrage: In meiner Jugend las ich mal einen Romanüber einen jungen Kommunisten, der zur SA ging, weil ihm die schlagkräftiger erschien. Als er der Meinung war, daß die NSDAP sich vom Kapital hat kaufen lassen, wechselte er zurück zur Kommune. Der Autor hatte einen englischen Namen, der Titel war ein gängiges Schlagwort ("Die Fahne hoch" o.ä.). Kennt das jemand?
Titel: Re:Übertritte zwischen extremer Linken und Rechten
Beitrag von: Ostpreuße am 23.06.10 (13:27)
Nationalsozialismus und Kommunismus sind in der Praxis ja eine Soße, und auch ideologisch gibt es eine Menge Überschneidungen. Der linke NSDAP-Flügel (natürlich Strasser, aber auch Goebbels) sympathisierte immer eher mit der Kommune als mit der Plutokratie ...

Moin moin,

ja das könnte man glauben, wenn man sich oberflächlich mit der Materie beschäftigt. Und so dürfte es auch einigen Leuten gegangen sein, die zwischen den Parteien wechselten. Jedoch waren die Nazis nicht ansatzweise Sozialisten (oder Kommunisten).

Die Kernfrage - der Dreh- und Angelpunkt - der Sozialismustheorie ist die Abschaffung des Privateigentums an Produktionsmitteln durch deren Vergesellschaftung bzw. Verstaatlichung.

Zitat:
„Alle soziale Abhängigkeit und Unterdrückung wurzelt in der ökonomischen Abhängigkeit des Unterdrückten vom Unterdrücker.“ (August Bebel)

Trotz aller Unterschiede und Richtungskämpfe zwischen den verschiedenen Strömungen ist die Aufhebung dieser ökonomischen Abhängigkeit, die sich aus der kapitalistischen Produktionsweise ergibt, das zentrale Anliegen aller Sozialisten/ Kommunisten.

Dagegen war das scheinbare Bekenntnis der Nazis zum Sozialismus nichts weiter als kaltblütige Taktik. Hitler hatte nie die Absicht, Produktionsmittel zu verstaatlichen.

Zitat:
“Das linke Etikett trug diese Ideologie vor allem aus machttaktischen Erwägungen
(...)
im Jahre 1930 war die NSDAP nach der Vorstellung Hitlers "sozialistisch", um sich den Stimmungswert einer populären Vokabel zunutze zu machen
(...)
Wie das Bekenntnis zur Tradition, zu konservativen Wertvorstellungen oder zum Christentum gehörten die sozialistischen Parolen ins manipulationsfähige Vorfeld, das der Tarnung, der Verwirrung diente und nach Opportunitätsmotiven mit wechselnden Schlagwörtern bestückt war. Wie zynisch zumindest an der Spitze die Programmgrundsätze mißachtet wurden, erfuhr einer der jungen enthusiastischen Überläufer zur Partei im Gespräch mit Goebbels; auf die Bemerkung, daß Feders Brechung der Zinsknechtschaft doch ein Element des Sozialismus enthalte, bekam er zur Antwort, brechen müsse höchstens der, der diesen Unsinn anhöre.“ (Joachim Fest, Hitler, 1995)

Als der linke Flügel um Otto Strasser diesen Widerspruch begriff und Hitler 1930 zur Rede stellte, wurde ebendieser Flügel kurzerhand entmachtet.

Zitat:
„Am 4. Juli [1930/JL] verkündeten daraufhin Otto Strassers Zeitungen: "Die Sozialisten verlassen die NSDAP!" Aber kaum jemand folgte ihm, die Partei besaß, so stellte sich heraus, fast keine Sozialisten und überhaupt kaum Menschen, die ihr politisches Verhalten theoretisch gedeutet wissen wollten. (...) Das Ausscheiden Otto Strassers beendete nicht nur ein für allemal den sozialistischen Grundsatzstreit in der NSDAP, es bedeutete auch einen erheblichen Machtverlust für Gregor Strasser, der seither keine Hausmacht und keine Zeitung mehr besaß.“ (Joachim Fest, Hitler, 1995)

http://www.ns-archiv.de/nsdap/sozialisten/sozialisten-verlassen-nsdap.php

Und vor genau diesem Hintergrund erklärt sich auch die enge Zusammenarbeit der Nazis mit der Wirtschaft.

Gruß Falk
Titel: Re:Übertritte zwischen extremer Linken und Rechten
Beitrag von: steffen04 am 23.06.10 (14:25)
Nationalsozialismus und Kommunismus sind in der Praxis ja eine Soße, und auch ideologisch gibt es eine Menge Überschneidungen. Der linke NSDAP-Flügel (natürlich Strasser, aber auch Goebbels) sympathisierte immer eher mit der Kommune als mit der Plutokratie ...

Moin moin,

ja das könnte man glauben, wenn man sich oberflächlich mit der Materie beschäftigt. Und so dürfte es auch einigen Leuten gegangen sein, die zwischen den Parteien wechselten. Jedoch waren die Nazis nicht ansatzweise Sozialisten (oder Kommunisten).

[/quote]

Bis klar war, daß Hitler sich in der Partei durchsetzen würde konnte sich jeder im Parteiprogramm aussuchen, ob er jetzt mitmarschiert, weil er gerne nationaler Sozialist, Antisemit, Lebensraum im Osten-Eroberer oder einfach nur Sieg-Heil-Schreier sein wollte. Strasser und Co waren sowas ähnliches wie Sozialisten, auch wenn sie sich nicht durchsetzen konnten.

Tatsächlich marschierte der NS-Staat mit den SS-Betrieben, Hermann-Göring-Werken, Wolfsburg etc. ein gutes Stück in Richtung Abschaffung des Privateigentums. Planwirtschaft (bei Beibehaltung des Privateigentums) bestand schon früh für praktisch alle Bereiche der Wirtschaft.

Hitler paktierte mit dem Kapital, weil er sich nicht zu viele Gegner auf einmal machen wollte, ein überzeugter Wirtschaftsliberaler war er aber wohl eher nicht
 
Wie auch immer: mir geht´s nicht um Systemtheorie sondern um die Wechselfälle des politischen Lebens, sprich Personen.

Kennt wer welche?
Titel: Re:Übertritte zwischen extremer Linken und Rechten
Beitrag von: Nomen Nescio am 23.06.10 (19:54)
Wie auch immer: mir geht´s nicht um Systemtheorie sondern um die Wechselfälle des politischen Lebens, sprich Personen.

Kennt wer welche?
Sag mal zuerst ob Du meinst bevor WK II, oder nach WK II. Denn nach WK II wurden ziemlich viel Braunen in der DDR plötzlich rot !!
Und Braunen in der BRD waren plötzlich farblos. Womit gleich feststeht, daß die Reinigungsmittel in der BRD besser waren als in der DDR.  Da hatte man aber auch nicht Persil.  ;D
Titel: Re:Übertritte zwischen extremer Linken und Rechten
Beitrag von: Ostpreuße am 23.06.10 (22:50)
Vollzitat

Die Gründung von ein paar Betrieben durch Staat und Partei bedeutet noch lange nicht Abschaffung des Privateigentums - und ist nicht ansatzweise systemrelevant. Die Leute, die tatsächlich die Verstaatlichung von Konzernen wollten, kamen 1933 ins Zuchthaus und KZ.

Fakt ist, daß sich die deutsche Wirtschaft in diesen 12 Jahren dumm und dusselig verdient hat. Die Deutsche Bank z.B. hat in dieser Zeit ihre Aktiva verdreifacht. Eines der Glanzlichter wirtschaftlicher Denkweise war die Errichtung einer Munitionsfabrik - des sogenannten „Berthawerkes“ durch Krupp direkt neben Auschwitz. Es gab praktisch kaum einen Bereich der Wirtschaft, der nicht von der Zwangsarbeit profitierte.

Exorbitante Rüstung, Zwangsarbeit und Raub. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie eine Politik aussehen soll, die noch wirtschaftsliberaler ist.
Titel: Re:Übertritte zwischen extremer Linken und Rechten
Beitrag von: steffen04 am 23.06.10 (23:40)
Wie auch immer: mir geht´s nicht um Systemtheorie sondern um die Wechselfälle des politischen Lebens, sprich Personen.

Kennt wer welche?
Sag mal zuerst ob Du meinst bevor WK II, oder nach WK II. Denn nach WK II wurden ziemlich viel Braunen in der DDR plötzlich rot !!
Und Braunen in der BRD waren plötzlich farblos. Womit gleich feststeht, daß die Reinigungsmittel in der BRD besser waren als in der DDR.  Da hatte man aber auch nicht Persil.  ;D

Die "Farblosen" in der BRD sind Legion, daher langweilig. Wechselfälle wie Horst Mahler finde ich aber spannend.
Titel: Re:Übertritte zwischen extremer Linken und Rechten
Beitrag von: steffen04 am 23.06.10 (23:48)
Exorbitante Rüstung, Zwangsarbeit und Raub. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie eine Politik aussehen soll, die noch wirtschaftsliberaler ist.

"Wirtschaftsliberal" bedeutet ohne staatliche Einmischung.

Zwangsarbeit und Raub/Beschlagnahme/Plünderung jüdischen und osteuropäischen Besitzes geschahen durch staatl. Stellen. Die Wirtschaft wurde zwar (noch) nicht "nationalisiert", ihrer Gestaltungsfreiheit aber weitgehend beraubt und in Vierjahrespläne und ein Zuteilungsregime gezwängt. Die Bevorzugung der Großbetriebe ist ein weiteres Indiz für eine zunehmende Abschaffung eines freien Wirtschaftssystems. Es existierte weder ein freier Arbeitsmarkt noch ein freier Aussenhandel. Der Zugang zu Rohstoffen war schon lange vor dem Krieg reglementiert. Die staatlichen Eingriffe gingen bis zur Preisfestlegung und Veräusserungsverboten von Produktionsmitteln z.B. in der Landwirtschaft.

Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie eine Politik aussehen soll, die weniger wirtschaftsliberal ist. Außer natürlich  "Sozialismus" ohne "National-"
Titel: Re:Übertritte zwischen extremer Linken und Rechten
Beitrag von: Ostpreuße am 24.06.10 (11:01)
Zwangsarbeit und Raub/Beschlagnahme/Plünderung jüdischen und osteuropäischen Besitzes geschahen durch staatl. Stellen.

Zwischen 1939 und 1945 arbeiteten 12 Millionen Zwangsarbeiter aus allen teilen Europas in Deutschland. Diese Zwangsarbeiter arbeiteten nicht für staatliche Stellen sondern wurden für eine geringe Leihgebühr der Wirtschaft überlassen. Der Anteil der Zwangsarbeiter an der Belegschaft lag regelmäßig zwischen 25 und 60%. Es gab praktisch auf jedem Bauernhof mindestens einen Zwangsarbeiter.

Krupp „beschäftigte“ etwa 100.000 Zwangsarbeiter. Krupp war keine staatliche Stelle. Adam Opel AG war keine staatliche Stelle, BASF war keine staatliche Stelle, BMW, Borsig, Continental, Daimler Benz, Degussa, Flick, Mannesmann, Thyssen – das waren alles keine staatlichen Stellen. Ich kann Dir bei Bedarf eine Liste mit 2.498 Firmen vorlegen, die allesamt keine staatlichen Stellen waren und trotzdem Zwangsarbeiter für sich arbeiten ließen. Und diese Liste erhebt beileibe keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Auch Raub war beileibe kein Privileg staatlicher Stellen. Stichwort Arisierung: So übernahm Alfried Krupp die Reederei Blumenfeld, die Dresdner Bank übernahm die Bankhäuser Bleichröder und Gebrüder Arnhold, Mannesmann die Metallwerke Wolff, Netter & Jacoby und die Röhrenwerke samt dem Lübecker Hochofenwerk. Auch Quandt (BMW), Schickedanz (Quelle), Horten usw. usw. – das waren alles keine staatlichen Stellen.

Wie groß dieser Sumpf tatsächlich war, wird z.B. hier ansatzweise angedeutet: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13526450.html

Und jetzt soll mir mal noch jemand allen Ernstes erzählen, die dt. Wirtschaft hätte in der NS-Zeit nicht exorbitant profitiert. Sorry, aber das ist geradezu lächerlich.
Titel: Re:Übertritte zwischen extremer Linken und Rechten
Beitrag von: Balsi am 24.06.10 (11:49)
Falk...sehr interessant was Du schreibst keine Frage..aber passt nicht zum Thema..bitte an die Vorgabe halten.
Titel: Re:Übertritte zwischen extremer Linken und Rechten
Beitrag von: steffen04 am 24.06.10 (15:43)
Um Missverständnissen vorzubeugen: Ich möchte nicht das Verhalten der Privatwirtschaft zwischen 33 und 45 rechtfertigen. Aber ohne staatliche Rückendeckung hätte Zwangsarbeit, Raub etc..  nicht geklappt. Marktwirtschaftlich oder wirtschaftsliberal war das damals eindeutig nicht.

Deswegen Dank an Balsi und zurück zum Start:

Prominente "Wechselwähler" zwischen extremer Linker und extremer Rechter im 20. Jahrhundert, gern auch außerhalb Deutschlands


Titel: Re:Übertritte zwischen extremer Linken und Rechten
Beitrag von: Ostpreuße am 24.06.10 (16:24)
Aber ohne staatliche Rückendeckung hätte Zwangsarbeit, Raub etc..  nicht geklappt.

Nun ich würde „Staat“ und „Wirtschaft“ nicht als zwei voneinander völlig losgelöste Einheiten betrachten. Die Verflechtungen waren auch damals schon sehr, sehr eng. Lobbyismus ist schließlich nicht erst eine Erfindung der Gegenwart. Und wie er funktioniert, darüber macht sich der Durchschnittsmichel keine Vorstellung. (aktueller Lesetip: http://www.amazon.de/Die-Strippenzieher-Manager-Minister-Deutschland/dp/3430130115)


Und hier noch mein Alibi-Beitrag zum Thema: Harri Bading
Titel: Re:Übertritte zwischen extremer Linken und Rechten
Beitrag von: steffen04 am 24.06.10 (17:39)
Was war mit Harri Bading? Wikipedia gibt da nichts spektakuläres her.

Bei den Franzosen müsste es einiges zu finden geben. Mitterand hat´s ja auch vom Petainisten zum sozialistischen Präsidenten geschafft.
Titel: Re:Übertritte zwischen extremer Linken und Rechten
Beitrag von: Ostpreuße am 24.06.10 (18:00)
Nö, wirklich spektakulär war das sicher nicht. Etwas spektakulärer waren z.T. die Biografien dieser Leute:

Richard Scheringer
Alexander Graf Stenbock-Fermor
Arnold Vieth von Golßenau
Bodo Uhse
Wilhelm Korn,
Rudolf Rehm
(Kurt?) Lorf
Ernst Ottwalt
Josef „Beppo“ Römer


Titel: Re:Übertritte zwischen extremer Linken und Rechten
Beitrag von: steffen04 am 28.06.10 (09:27)
erstmal danke, werde ich mir umgehend genauer anschauen
Titel: Re:Übertritte zwischen extremer Linken und Rechten
Beitrag von: Brandenburger am 17.07.10 (16:08)
Arnold Vieht von Golzenau ?
War der auch in der NSDAP?
Titel: Re:Übertritte zwischen extremer Linken und Rechten
Beitrag von: Ostpreuße am 18.07.10 (16:31)
Arnold Vieht von Golzenau ?
War der auch in der NSDAP?

Nein, Arnold Vieth von Golßenau war nicht NSDAP-Mitglied. Sein Wandel vollzog sich auch bereits zu einer Zeit als diese Partei gerade erst gegründet wurde. Ich interpretiere obige Frage auch nicht nur dogmatisch als Frage nach dem Wechsel von Parteimitgliedschaften sondern vor allem auch als Frage nach dem Wechsel politischer Positionen.

Vieth von Golßenau bewegte sich herkunftsbedingt zunächst in rechtskonservativen Kreisen. Als Berufsoffizier war er im I. WK Kompaniechef und Batallionsführer. Nach dem Krieg war er Hauptmann der Sicherheitspolizei. In diesem Zusammenhang ist die folgende Abhandlung nicht ganz uninteressant: „Zur politischen Haltung der Berliner Sicherheitspolizei in der Weimarer Republik“ http://www.bernhard-sauer-historiker.de/sauer_heft1_2005.pdf

Zitat: „Renn, der vorübergehend Führer einer Sicherheitskompanie ist, distanziert sich zusehends vom Offizierskorps, das seinen wachsenden politischen Einfluß dazu benutzt, die sozialrevolutionäre Bewegung zum Stilltand zu bringen. Der standhaften Weigerung Renns, während des Lüttwitz-Kapp-Putsches auf streikende Arbeiter zu schießen, folgt sein Entschluß, den Dienst zu quittieren und später [...] zur Linken überzuschwenken: Eintritt in die Kommunistische Partei Deutschlands (KPD) und in den Roten Frontkämpferbund (RFB) im Jahre 1928.“         (Quelle: http://www.dhm.de/lemo/html/weimar/kunst/krieg/index.html)



Titel: Re:Übertritte zwischen extremer Linken und Rechten
Beitrag von: IM am 18.07.10 (22:44)
Mal noch ein Wort zu Arnold Vieth von Golßenau.

http://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_Renn

Sein Name findet sich in einem meiner Themen, oder eigentlich auch nicht, ...


Arnold Vieth von Golßenau wurde am 29. April 1918 als Oberleutnant mit dem Ritterkreuz zum Militär-St. Heinrichs-Orden ausgezeichnet, der höchsten Tapferkeitsauszeichnung im Königreich Sachsen.

1937 veröffentlichte das Ordenskapitel des MSHO nach jahrelanger Arbeit ein Buch mit allen Infos über die Ordensträger. Ich habe eine solche Ausgabe, und kann nur sagen, wenn es zu anderen Auszeichnungen so etwas geben würde, da wären wir wunschlos glücklich.

Wie schon erwähnt, das Buch erschien 1937. Aus einigen Gründen läßt sich eine Handvoll Namen nicht im Buch finden, da ihnen die Aufnahme verweigert wurde. Ihnen wurde nicht der Orden aberkannt, sie sollten nur keine zusätzliche Würdigung im Buch finden. Es waren dies einige Juden und unter anderem auch Arnold Vieth von Golßenau, letzterer wegen seines inzwischen eingeschlagenen politischen Weges, der auch nicht mehr sprichwörtlich ins rechte Bild paßte.