Forum für deutsche Militärgeschichte

Interna => Film & Fernsehen => Thema gestartet von: Niwre am 07.08.09 (11:18)

Titel: Der Dokumentarfilm: Der Überfall
Beitrag von: Niwre am 07.08.09 (11:18)
Der Dokumentarfilm: Der Überfall (http://programm.daserste.de/pages/programm/detail.aspx?id=5SaHiKYsHljk4brKYcPGKQ%3D%3D)
ARD, Di, 18.08.09 | 22:45 Uhr

Zitat
Am 1. September 1939 überfielen deutsche Truppen Polen; 36 Tage sollten die Kämpfe dauern. Oft wird dieser Überfall als der Beginn des Zweiten Weltkriegs nur am Rande erwähnt. Der NDR nimmt den 70. Jahrestag zum Anlass für eine ausführliche Dokumentation. Im Zentrum stehen dabei nicht Militärgeschichte, Strategien oder Analysen, sondern das Erleben der Menschen auf beiden Seiten, Soldaten und Zivilisten. Ein in jeder Hinsicht bewegender Film, denn die Erinnerungen könnten nicht unterschiedlicher sein: größtes Leid auf der einen Seite, Gleichgültigkeit oder aber Siegesfreude auf der anderen.

Böhler läßt grüßen...
Titel: Re:Der Dokumentarfilm: Der Überfall
Beitrag von: Walter23 am 07.08.09 (11:58)
So So

Zitat
[..]
Oft
[..]
nur am Rande erwähnt

 ::)

Aus dem Text
Zitat
[..]
Im Zentrum stehen dabei nicht Militärgeschichte, Strategien oder Analysen, sondern das Erleben der Menschen auf beiden Seiten, Soldaten und Zivilisten.
[..]

Was ist daran nun neu?

Eine konkrete Betrachtung der Militärgeschichte und Strategie habe habe ich nach meinem
wohl nicht ganz objektiven Empfinden schon ewig nicht im TV gesehen. :P

Meist werden doch die politischen und persönlichen Betrachtungen "analysiert".

"Im NDR nichts Neues"

Mal schauen ob die Muße zum Sendetermin da ist.

Gruß

Walter
Titel: Re:Der Dokumentarfilm: Der Überfall
Beitrag von: Niwre am 18.08.09 (18:42)
Der Anfang vom Ende - Doku über den Überfall auf Polen (http://www.derwesten.de/nachrichten/kultur/fernsehen/2009/8/18/news-129565973/detail.html)
Titel: Re:Der Dokumentarfilm: Der Überfall
Beitrag von: Jan-Hendrik am 19.08.09 (07:28)
Märchen, Mythen, Legenden...

Und davon zeimlich viel  ::)

Jan-Hendrik
Titel: Re:Der Dokumentarfilm: Der Überfall
Beitrag von: AK 74 ZF am 19.08.09 (10:16)
polnische Propaganda für Deutsche ... gezeigt auf einem BRD-Sender zwecks "Geschichtsbildung" (hier fehlt ein Kotz-Smiley :-X)

Militärhistorisch völlig wertlos, zum Teil mehr als einseitig, bei einigen Passagen schon hart an der Grenze zur Verdummung bzw. Lüge. ... Das Ganze vorgetragen von einer Sprecherin mit süffisant obertraurig vorwurfsvoller Stimme wird diese "Dokumentation" sicher dafür sorgen, daß BuKa Merkel nach Polen pilgert und sich dort im Kniegang die Strumpfhosen durchzuscheuert.

Die ganze Doku war so einseitig pro-polnisch daß man einen Warn-Balken ... "Achtung polnischer Propaganda-Film" ... drüberlegen hätte müssen. >:( ... Von Objektivität oder Aufarbeitung keine Spur. >:(

Das aggressiv nationalfaschistische Polen heute einseitig zum Opfer zu machen ... und seine Mitschuld am Ausbruch des Krieges einfach wegzublenden, um die "Alleinschuldthese" fest zu zementieren, ist zwar ahistorisch aber politisch in der BRD (genauso wie früher in der DDR) vorgeschriebener Myhtos.

Über die Mitschuld des national-chauvinistisch-faschistischen Polens, welches schon lange Mobil gemacht hatte und davon träumte im Vereine mit England und Frankreich Deutschland bis Hamburg erobern zu wollen und die deutsche Bevölkerung in den widerrechtlich (in Folge Versailler Vertrag und Nachkriegsregelungen der Entente) polnisch verwalteten deutschen Gebieten schikanierte und diese Gebiete versuchte etnisch zu säubern um sie Polen endgültig zuzuschlagen redet heute kein Mensch mehr. ...

Die Wahrheit der Geschichte ist, daß weder das national-faschistische Polen, noch das nationalsozialistische Deutschland 1939 bereit waren ihre Probleme friedlich zu lösen und beide Seiten den Krieg als "politische Lösung" (Polen im festen Glauben daß Engländer und Franzosen von der anderen Seite in Deutschland einfallen) in Kauf nahmen.

_____________________________

Daß die "Schleswig Holstein" 5 Uhr 45 begann das polnische Depot auf der Westerplatte zu beschießen, deutsche Truppen (aus Tage vorher bezogenen Ausgangsräumen mit vorher langfristig ausgearbeiteten Angriffsbefehlen ... ) an vielen Stellen die deutsch-polnische Grenze überschritten ... schon im Vorfeld Tage voraus deutsche K-Trupps der Abwehr II sich zu Zielen/Objekten in der Tiefe Polens vorgearbeitet hatten usw. ... und das Deutsche Reich die Seite war welche die offenen Kriegshandlungen begann ist doch bekannt und wird von mir nicht bestritten. ... Aber bei den Ursachen für diesen Krieg sollte man schon etwas tiefer blicken als diese "Doku".


Titel: Re:Der Dokumentarfilm: Der Überfall
Beitrag von: waldi44 am 19.08.09 (10:41)
Kleine Korrektur: Die "Schleswig Holstein" begann um 4:45 Uhr mit dem Beschuss der Westerplatte und nicht, wie auch von Hitler fälschlicherweise behauptet, erst um 5:45 Uhr!
Titel: Re:Der Dokumentarfilm: Der Überfall
Beitrag von: AK 74 ZF am 19.08.09 (11:42)
Danke für die Korrektur Waldi ... ich hab da immer die Propaganda-Rede vom GröFaZ im Hinterkopf  ;) :(
Titel: Re:Der Dokumentarfilm: Der Überfall
Beitrag von: Niwre am 19.08.09 (12:05)
Die Betonung der Sprecherin ist mir auch aufgefallen und der schmierige Böhler natürlich wieder in erster Reihe... Interessant, wie auch bei der Ausstellung, ist die wiederkehrende Form der Suggestion. Die Deutschen schossen, am nächsten Tag gab es drei tote Soldaten, friedliche Polen wurden als terroristischer Racheakt erschossen und rührseliger Nachfahre oder Zeuge erzählt seine Sicht. Der Zuschauer denkt jetzt, wie es auch Böhler in seinem Buch behauptet, die Deutschen hätten sich in einem heillosen Durcheinander selbst erschossen. Auch gab es nur tapfer kämpfende polnische und böse deutsche Soldaten. Wenigstens haben sie in Bromberg auch die Gegenseite kurz zu Wort kommen lassen (unkommentiert), wenn auch der Beschuss durchziehender deutscher Truppen durch "friedliche Zivilisten" nicht angeführt wurde. (War Balsis 50.ID nicht auch betroffen?) So zu tun, als gäbe es wirklich zwei Versionen (siehe Professor) und man kenne die Wahrheit nicht war mehr als lächerlich. Bromberg ist nur das bekannteste Beispiel für das, was sich im ganzen Land abspielte. Und so zieht sich Böhlers Spur über Doktorarbeit, Ausstellung, TV-Beiträge bis ins Doku-Fernsehen... Dass an dem Morden und Brandschatzen etwas Wahres dran ist, stimmt, so fehlerhaft präsentieren sollte man es nicht.
Titel: Re:Der Dokumentarfilm: Der Überfall
Beitrag von: Richtschuetze nzH am 19.08.09 (12:39)
Und weg gelassen all der Verbrechen an Deutschen die seit 1919 in Polen vor gefallen sind! >:(

Gruss

P.S

Achja war da nicht die Mobilmachung der polnischen Armee bereits Anfang 1939 und Überfall Absichten bereits vor 1933 im Verbund mit Frankreich! ::)

Titel: Re:Der Dokumentarfilm: Der Überfall
Beitrag von: Painter am 19.08.09 (14:12)
Hallo,

"vergessen" wurde unter anderen auch der Angriffskrieg
des "friedlichen" Polen  gegen das Revolutionäre Rußland,
( siehe: das Wunder an der Weichsel)

"vergessen" wurde die Unterstützung des "friedlichen" Polen
für die "Freischärler" Polens beim Angriff auf das Deutsche Reich
insbesondere der Provinz Schlesien
(siehe: Schlacht um den Annaberg)

ignoriert wurde der durch freie und geheime Wahlen im
Freistaat Danzigs
(unter der Aufsicht des Völkerbundes)
erklärte Willen der Bevölkerung  zum Anschluß an das Deutsche Reich
Mehrheit im Senat : NSDAP (Senatspräsident Forster)
Oposition               : SPD,KPD etc.


mfg

PS: Danzig hatte eine eigene Post , die "polnische Post"
      mit eigenen Briefkästen und bewaffneten Postboten
      wurde von der Bevölkerung ignoriert

      Die Westerplatte war ein von der polnischen Armee
      unterhaltenes Depot in der Weichelmündung
      also ein Stützpunkt einer Armee auf dem Staatsgebiet
      eines anderen soveränen Freistaates         
Titel: Re:Der Dokumentarfilm: Der Überfall
Beitrag von: Walter23 am 19.08.09 (19:17)
Ups hab den Termin verpasst, aber scheint kein Muss gewesen zu sein.  ::)
Titel: Re:Der Dokumentarfilm: Der Überfall
Beitrag von: Wolfshund am 19.08.09 (20:25)
Wieso der "überfall"?  Es gibt doch noch andere Bezeichnungen wie "Feldzug", "Einmarsch" (weil die Polen nichts militärisch auf die Reihe brachten) oder "Kriegsbeginn". "Überfall" suggeriert doch für Polen das überraschte Opfer. Nur weiß doch jeder, daß zuerst 1939 Polen mobilisierte. Egal ob man das auch als "Teilmobilisierung" verkaufte. Unter dem Strich war Polen von den Fakten her kein Opfer, sondern vorbereiteter Kriegsgegner. Wer von einem "Überfall" spricht ist deshalb ein Geschichtsklitterer, er verharmlost den polnischen Faschismus und Antisemitismus. Wer Böhler ernst nimmt ist selber schuld, für mich ist er ein entsetzlicher Geschichtsidiot.
Titel: Re:Der Dokumentarfilm: Der Überfall
Beitrag von: Niwre am 23.08.09 (17:07)
Hitler - Stalin Pakt im historischen Waschsalon (http://polskaweb.eu/jahrestag-des-ribbentrop-molotow-vertrages-7455645.html)
Zitat
Der angebliche Historiker Böhler aus Rheinfelden, welcher mit einer Polin liiert ist und in Warschau lebt, hatte vor einigen Jahren eine Marktlücke endeckt und die bis dahin von Verbrechen des zweiten Weltkrieges noch relativ freigehaltene deutsche Wehrmacht, zur Mörderbande erklärt. Im Jahre 2004 promovierte Böhler gar mit "Verbrechen der Wehrmacht" an der Universität Köln und tingelt seitdem mit einer Wanderausstellung gleichen Namens auch durch deutsche Landen. Als Hauptquelle seiner Berichte über die Wehrmacht gilt das Institut der Nationalen Erinnerung (IPN) in Polen, also jener Behörde welche extra geschaffen wurde, um das angeschlagene geschichtliche Imgage Polens in der Welt zu verbessern und möglichst auch hierbei weitere Verbrechen von Ausländern aufzudecken. Durch ihren sehr dubiosen Umgang mit der Wahrheit geriet diese Behörde bereits vor Jahren im eigenen Lande in Verruf. Eine Mehrheit der Polen fordert ihre Abschaffung. Zuletzt zeigte das IPN auch in Verbindung mit jüngst entdeckten deutschen zvilen Massengräbern in Polen, dass man von jeglicher Objektivität noch weit entfernt ist. Die Vorgehensweise Böhlers, eines Mitarbeiter eines wichtigen deutschen Institutes in Warschau, zeigt worauf es Politikern ankommt: Geschichtsfälschung ignorieren und die Deutschen immer weiter auschlachten. Den Ribbentrop-Molotow Vertrag kann man getrost vergessen, alles Helden, alles Opfer .., nur die Deutschen nicht.
;)
Titel: Re:Der Dokumentarfilm: Der Überfall
Beitrag von: Wolfshund am 12.09.09 (10:15)
In der neuen DMZ stand ein guter Beitrag über die Westerplatte, welche illegalen Anstrengungen die Polen auf der Westerplatte unternommen hatten, um dort ein Festungswerk entstehen zu lassen. Was auch mittlerweile total nervt: daß die polnischen Postbeamten in Post-Uniform und Waffe nach Gefangennahme ermordet worden wären. Es wird völlig ausgeblendet, daß sie als Freischärler eingeordnet wurden und die verdiente Strafe dafür bekamen: die Todesstrafe.
Titel: Re:Der Dokumentarfilm: Der Überfall
Beitrag von: Jan-Hendrik am 12.09.09 (10:20)
Sorum gesehn war die Heimwehr Danzig damit aber auch ne Freischärlertruppe  ;)

Jan-Hendrik
Titel: Re:Der Dokumentarfilm: Der Überfall
Beitrag von: Walter23 am 13.09.09 (14:51)
Moin

Gestern lief Der Überfall auf Phoenix, wobei ich am Ende gesehen habe,
dass es sich da um Teil 2 handelte.

Die Länge der Sendung lag bei 45min.

Zur Sendung an sich:
Irgendwie machten Art und Weise der Darstellung den "durchwachsenen" Eindruck.
So kam ein dt. Infanterist zu Wort, der eben erzählte, durch Glück eine MG-Garbe ohne
Schaden am Leib überlebt zu haben und in der nächsten Szene erläuterte ein polnischer
Infanterist, dass er sah wie ein Kamerad einem Artillerieschalg zum Opfer fiel und sein
Körper noch einige Meter Kopflos umherlief. Beides wohl wirklich geschehen, aber die
Schnitte von Sichtweisen waren schon 'sonderbar'.

Auch wurde gesagt, dass die Bombardierung von Warschau an sich durch das Kriegsrecht
legitim war, aber halt dennoch "böse", zumal die Polen keine andere Wahl hatten als bis
zum Letzten verbissen zu kämpfen - Im Gegensatz dazu, aber sagte ein Pole wiederrum,
dass viele zu Anfang meinten die Besatzung dauere nur einige wenige Monate.

Also diese Doku machte zum Teil den Versuch, auch die Sichtweisen von Damals zu ergründen,
aber dann wurden einige Entscheidungen, die dann gefällt wurden durch die Verbrechen, die
später Geschahen für legitim erklärt.

Auch keine Andeutung woher diese Volksdeutschen, die im 'Wartheland' & Generalgouvernement'
angesiedelt werden sollten, eigentlich herkamen.

Gruß

Walter
Titel: Re:Der Dokumentarfilm: Der Überfall
Beitrag von: StefaHHn am 19.11.10 (10:47)
Hitler - Stalin Pakt im historischen Waschsalon (http://polskaweb.eu/jahrestag-des-ribbentrop-molotow-vertrages-7455645.html)
Zitat
Der angebliche Historiker Böhler aus Rheinfelden, welcher mit einer Polin liiert ist und in Warschau lebt, hatte vor einigen Jahren eine Marktlücke endeckt und die bis dahin von Verbrechen des zweiten Weltkrieges noch relativ freigehaltene deutsche Wehrmacht, zur Mörderbande erklärt. Im Jahre 2004 promovierte Böhler gar mit "Verbrechen der Wehrmacht" an der Universität Köln und tingelt seitdem mit einer Wanderausstellung gleichen Namens auch durch deutsche Landen. Als Hauptquelle seiner Berichte über die Wehrmacht gilt das Institut der Nationalen Erinnerung (IPN) in Polen, also jener Behörde welche extra geschaffen wurde, um das angeschlagene geschichtliche Imgage Polens in der Welt zu verbessern und möglichst auch hierbei weitere Verbrechen von Ausländern aufzudecken. Durch ihren sehr dubiosen Umgang mit der Wahrheit geriet diese Behörde bereits vor Jahren im eigenen Lande in Verruf. Eine Mehrheit der Polen fordert ihre Abschaffung. Zuletzt zeigte das IPN auch in Verbindung mit jüngst entdeckten deutschen zvilen Massengräbern in Polen, dass man von jeglicher Objektivität noch weit entfernt ist. Die Vorgehensweise Böhlers, eines Mitarbeiter eines wichtigen deutschen Institutes in Warschau, zeigt worauf es Politikern ankommt: Geschichtsfälschung ignorieren und die Deutschen immer weiter auschlachten. Den Ribbentrop-Molotow Vertrag kann man getrost vergessen, alles Helden, alles Opfer .., nur die Deutschen nicht.
;)

Schön geschrieben, wenn auch vielleicht zu pointiert.  Das solche Thesen dem NDR wie gerufen kommen war doch klar. Auch wenn die Öffentlichkeit mit solchen Machwerken in die Irre geführt wird, man sollte noch anhängen das Böhler mit seinen Thesen bei allen seriösen Historikern (Hannes Herr zähle ich da jetzt mal nicht zu) ziemlich einsam da steht.
Nicht nur bspw. R.-D. Müller oder Kroener lehnen das schlichtweg ab, auch in einigen Publikationen des IfZ innerhalb des Projekts "Die Wehrmacht im Ostkrieg" habe ich zuletzt recht kritische Anmerkungen zu Böhler gelesen (von Hartmann z.B.). Und die sind nun irgendwelchen revanchistischen Ideen recht unverdächtig.
Ich habe immer nach ein paar Minuten abgeschaltet, vor Ärger. Sehr interessant auch die Opferzahlen unter den Soldaten, die polnischen um 40% zu hoch, die Deutschen um 40% zu niedrig angesetzt.