Forum für deutsche Militärgeschichte

Interna => offener Themenraum => Thema gestartet von: IM am 11.10.08 (00:30)

Titel: "Ehrenkreuz für Tapferkeit"
Beitrag von: IM am 11.10.08 (00:30)
Hier im Forum wurde schon an anderer Stelle darüber diskutiert, nun ist es offiziell. Die Bundeswehr verleiht ab sofort das "Ehrenkreuz für Tapferkeit".

http://www.faz.net/s/Rub594835B672714A1DB1A121534F010EE1/Doc~E3D54052BFC9E48D2A2B1EBAB9744E86A~ATpl~Ecommon~Scontent.html?rss_aktuell
Titel: Re: "Ehrenkreuz für Tapferkeit"
Beitrag von: waldi44 am 11.10.08 (01:51)
Warum eigentlich immer Kreuze? Man könnte ja auch Sterne verleihen aber immer nur Kreuze? Sehr symbolträchtig, so ein Kreuz. Erst an der Brust und dann auf dem Heldengrab ::)...
Titel: Re: "Ehrenkreuz für Tapferkeit"
Beitrag von: Jan-Hendrik am 11.10.08 (06:42)
Wir ham gestern die Verleihung eines Goldenen Ehrenkreuzes der BW (hieß dat wirklich so??) erlebt...ungefähr so erhebend wie die Verleihung der 10Jahre-Mitgliedsnadel vom Schützenverein... ::)

Jan-Hendrik
Titel: Re: "Ehrenkreuz für Tapferkeit"
Beitrag von: Ronny22 am 11.10.08 (14:39)
Weiß einer ob es geplant ist den bisher im Einsatz gefallenen Soldaten diesen Orden posthum zu verleihen???

Besonders denke ich da an die bisher in Afghanistan Gefallenen.  :-\
Titel: Re: "Ehrenkreuz für Tapferkeit"
Beitrag von: Der Husar am 11.10.08 (14:49)
Den werden sich eh erstrmal die Ministereiums-Märzgefallenen anheften, wenn sie mal zwei oder drei Tage aus die Lage in Afghanistan sondiert hatten  :D

Horrido!

Nicole
Titel: Re: "Ehrenkreuz für Tapferkeit"
Beitrag von: IM am 11.10.08 (17:24)
Naja, erst einmal abwarten, wie man und wie oft man eine solche Verleihung vornehmen wird.

Wenn dies wirklich eine ganz besondere Auszeichnung innerhalb der Bundeswehr werden soll, vielleicht ändert man auch die Öffentlichkeitsarbeit diesbezüglich. In anderen Ländern erfahrt man auch in der Presse, wenn derartige Auszeichnungen vergeben werden, ...
Titel: Re: "Ehrenkreuz für Tapferkeit"
Beitrag von: Tortenarsch am 11.10.08 (19:17)
Warum eigentlich immer Kreuze? Man könnte ja auch Sterne verleihen aber immer nur Kreuze? Sehr symbolträchtig, so ein Kreuz. Erst an der Brust und dann auf dem Heldengrab
..das mit dem Heldgrab wird so nicht gehen. Das Kreuz ist zulässig für Christen und wird wohl von Atheisten toleriert. Was aber mit den immer mehr für das deutsche Vaterland dienend  Orthodoxen, Hindus, Juden, Moslems , usw. ? Da je jünger des so weniger `Christen` . ``Scheiß Christ`` ist ja schon bei unserer toleranten islamischen Jugend eine Bezeichnung für alle Nichtmoslems. Also sollte die Abteilung X11 D ( Grabgestaltung und  Nachwuchsförderung ) beim Generalstab der BW sich langsam Gedanken machen. Einen gläubigen Moslem unter dem Zeichen des Kreuzes verscharren? Geht nicht!
..womit wir wieder am Anfang sind. Ein deutscher Orden in Kreuzesform wird bald nicht mehr politisch korrekt sein. Stellen wir uns vor, Herrn Kurnaz wird das Bundesverdienstkreuz überreicht. Was wird die islamische Welt dann zu uns sagen?

..daher Waldi 44  ....Stern ist gut, Stern ist politisch korrekt, aber wie lange noch????
Titel: Re: "Ehrenkreuz für Tapferkeit"
Beitrag von: IM am 13.10.08 (20:00)
Hier mal noch ein Link zu einem Beitrag:

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,583399,00.html

Man beachte vor allem den abrufbaren Beitrag von Spiegel-TV, der gesendet wurde, als die Diskussion zur Einführung des Ordens begann.

Der Ritterkreuzträger, der im Film gerade seine Auszeichnung erhält, ist Winrich Behr.
Titel: Re: "Ehrenkreuz für Tapferkeit"
Beitrag von: Andreas am 18.10.08 (22:53)
Warum eigentlich immer Kreuze?

Das Schlichte Kreuz aus Eisen galt und gilt als preußisch- deutsche Tapferkeitsauszeichnung.
Die Bundeswehr trägt dieses Symbol als Ausdruck der Verbundenheit zum Volke und zur soldatischen Tradition auf ihren Kampffahrzeugen.

Siehe auch: http://www.das-ritterkreuz.de/index_themen.php4?modul=rk
Titel: Re: "Ehrenkreuz für Tapferkeit"
Beitrag von: waldi44 am 19.10.08 (17:37)
Richtig, Andreas! Die Frage nach dem kreuz stammte übrigens von mir ::). Dennoch bleibt die Frage: Warum ein Kreuz? Preussische Tradition? Gut, aber warum wählten diese das Kreuz? Vielleicht in Anlehnung an die Kreuze der Kreuzritter? Preussen verlieh auch Sterne ::)! Stehen diese Kreuze als Symbol der Hoffnung (beruhend auf das christliche Kreuz der Kirche) oder das des Todes auf dem Friedhof?
Titel: Re: "Ehrenkreuz für Tapferkeit"
Beitrag von: Andreas am 19.10.08 (23:32)
Richtig, Andreas! Die Frage nach dem kreuz stammte übrigens von mir ::).
Wurde berichtigt.


Dennoch bleibt die Frage: Warum ein Kreuz? Preussische Tradition? Gut, aber warum wählten diese das Kreuz? Vielleicht in Anlehnung an die Kreuze der Kreuzritter? Preussen verlieh auch Sterne ::)! Stehen diese Kreuze als Symbol der Hoffnung (beruhend auf das christliche Kreuz der Kirche) oder das des Todes auf dem Friedhof?

Vermutlich geht die Gerschichte der Kreuze wirklich auf die Ritterorden zurück.
Die Ritterorden der Johanniter, Malteser, Templer und des Deutschen Ordens hatten alle Kreuze im Symbol.

Siehe auch:>>>Ritterorden<<< (http://de.wikipedia.org/wiki/Ritterorden)

Und: >>>Kreuzzüge<<< (http://de.wikipedia.org/wiki/Kreuzzug)

Und weiter zum Thema: >>>Pour le Mérite<<< (http://de.wikipedia.org/wiki/Pour_le_M%C3%A9rite)
Titel: Re: "Ehrenkreuz für Tapferkeit"
Beitrag von: bani am 11.11.08 (20:19)
... Preussen verlieh auch Sterne ::)! ...


Stimmt - aber das waren dann sehr hohe Stufen von Auszeichnungen, die der einfach Soldat und selbst der normale Offizier nie erreicht hat.


Das mit den Kreuzen wird schlicht und einfach mit dem Christentum zu tun haben!
Nimm z.B. den in Brandenburg gegründeten Johanniter-Orden.
Die Herrenmeister stellen bis heute die Prinzen von Preußen.
Da ist es schon naheliegend, daß das Kreuz-Symbol auch anderwertig eingesetzt wird ...
 
Titel: Re: "Ehrenkreuz für Tapferkeit"
Beitrag von: IM am 14.11.08 (17:30)
Fragen wir doch mal unseren "Leutnant".

Erfährt man in der Truppe eigentlich etwas von eventuellen Verleihungen dieser Auszeichnung? Ist da so etwas wie eine Bekanntmachung vorgesehen?
Titel: Re: "Ehrenkreuz für Tapferkeit"
Beitrag von: Niwre am 06.07.09 (15:01)
http://www.tagesschau.de/inland/tapferkeitsmedaille100.html
Titel: Ehrenkreuz für Tapferkeit
Beitrag von: IM am 06.07.09 (15:02)
Am heutigen 6. Juli 2009 wurde zum ersten Mal das am 10. Oktober 2008 gestiftete Ehrenkreuz der Bundeswehr für Tapferkeit verliehen.

Hier noch einmal der Link über die Auszeichnung bei
Wikipedia
 (http://de.wikipedia.org/wiki/Ehrenkreuz_der_Bundeswehr_f%C3%BCr_Tapferkeit)


Ausgezeichnet wurden vier Bundeswehrsoldaten für ihren Einsatz in Afghanistan nach einem Selbstmordanschlag am 20. Oktober 2008 nahe Kunduz.

Zitat
Hauptfeldwebel Jan Berges, Hauptfeldwebel Alexander Dietzen und Hauptfeldwebel Henry Lukacs sowie Oberfeldwebel Markus Geist haben während ihres Afghanistaneinsatzes weit über das normale Maß von Tapferkeit hinaus auch unter Einsatz von Leib und Leben gehandelt.

Am 20. Oktober 2008 war ein deutsches Einsatzfahrzeug während einer Patrouille südwestlich von Kunduz Ziel eines Selbstmordattentäters. Bei dem Anschlag sind zwei deutsche Soldaten gefallen, zwei weitere wurde verwundet. Fünf afghanische Kinder wurden durch die Explosion getötet, ein weiteres verletzt.

Die vier Soldaten handelten geistesgegenwärtig und reaktionsschnell und verlegten zum etwa 500 Meter entfernten Anschlagsort. Dort versuchten sie, trotz des brennenden Fahrzeugs und explodierender Munition, die Betroffenen – Kameraden und afghanische Zivilisten – zu retten. Auch weitere Munitionsdetonationen hinderten die vier Soldaten nicht, ihre Bemühungen fortzusetzen. Ihr Verhalten war damit ein Beweis außergewöhnlicher Kameradschaft und Tapferkeit.

Hier der komplette Link zum
Artikel
 (http://www.bmvg.de/portal/a/bmvg/ministerium?yw_contentURL=/C1256F1200608B1B/W27TPAL9524INFODE/content.jsp)
Titel: Re: Ehrenkreuz für Tapferkeit
Beitrag von: Jan-Hendrik am 06.07.09 (15:21)
Ganz ehrlich: wenn das normalste schon als "außergewöhnlich" deklariert wird, dann muß sich keiner wundern, dass den neuen Karnevalsorden wieder keiner Ernst nimmt, so wie die anderen BW-Auszeichnungen  ::)

Jan-Hendrik
Titel: Re: Ehrenkreuz für Tapferkeit
Beitrag von: IM am 06.07.09 (15:25)
Ich hatte mir bewußt jede Bemerkung erspart, ...  ;D
Titel: ENDLICH!!! Kanzlerin verleiht zum 1.mal Ehrenkreuz f. Tapferkeit
Beitrag von: Ronny22 am 06.07.09 (18:25)

(https://forum.balsi.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.n-tv.de%2Fimg%2F39%2F399295%2FImg_16_9_450_DEU-Bundeswehr-Ehrenkreuz-KNO101.jpg7469956063538698911.jpg&hash=f883515b64e249c71d3cec2a0e3b28042053725d)


Die Bundeskanzlerin verlieh heute 4 Bundeswehr-Soldaten das "Ehrenkreuz der Bundeswehr für Tapferkeit"...


Die 4 Soldaten rettet nach einem Selbstmordanschlag ihre verwundeten Kameraden und verwundete afghanische Kinder
unter Einsatz ihres Lebens, weil währenddessen immernoch die Munition des getroffenen Fahrzeuges explodierte.


erstmals Ehrenkreuz verliehen (http://www.focus.de/politik/weitere-meldungen/bundeswehr-tapferkeitsorden-fuer-vier-deutsche-soldaten_aid_414571.html)
Titel: Re: Ehrenkreuz für Tapferkeit
Beitrag von: Ronny22 am 06.07.09 (18:34)
Ich bin mal gespannt ob es auch posthume Verleihungen gibt.....
Titel: Re: Ehrenkreuz für Tapferkeit
Beitrag von: Leutnant am 06.07.09 (20:33)
Leider muss auch ich als Aktiver gestehen, dass das wirklich peinlich ist...die höchste deutsche Tapferkeitsauszeichnung (Medal of Honour!) für ne typische EK II Tat.
Ja, Tapferkeit sollte auch nach außen dargestellt werden, aber so führt es tatsächlich wieder zu einem Allerwelts- oder Karnevalorden. So ziemlich wie das Ehrenkreuz, welches gemäß FAZ ja für 5, 10 und 20 Jahre Dienstzeit verliehen wird...muss ich wohl verpasst haben ;D
Titel: Re: Ehrenkreuz für Tapferkeit
Beitrag von: IM am 06.07.09 (20:55)
Man sollte den Vorgang vielleicht dahingehend deuten, daß es bei einer einzelnen Auszeichnung wohl nicht bleiben kann, ...

Die anderen Armeen haben ja auch ein gestaffeltes Auszeichnungswesen. Sollen Personen, die dann wirkliche Tapferkeitstaten vollbringen mit dem gleichen Orden dekoriert werden ?

Erst hatte es geheißen, die Auszeichnung soll etwas ganz besonderes werden. Jetzt sieht es danach aus, er wird verliehen, weil es ihn nun einmal gibt.

Bleibt abzuwarten wie man in Zukunft damit umgehen wird, und wie der Informationsfluß darüber sein wird.
Titel: Re: "Ehrenkreuz für Tapferkeit"
Beitrag von: IM am 07.07.09 (19:24)
Ein Ehrenkreuz war kurzfristig zum Kauf bei Ebay angeboten, die Sache hat sich recht schnell aufgeklärt.

Hier der komplette Artikel:

http://www.kn-online.de/in_und_ausland/wirtschaft/101140_eBay-Angebot-fuer-Ehrenkreuz-war-Faelschung.html

Muß man solchen Schwachsinn eigentlich auch noch kommentieren ??
Titel: Re: "Ehrenkreuz für Tapferkeit"
Beitrag von: Jan-Hendrik am 07.07.09 (19:41)
Naja, diese Erkenntnis:

Zitat
Es sei beschämend, wie wenig Tapferkeit wert sei und zeige, «dass es sich nicht lohnt, sich in Afghanistan tot schießen zu lassen».

ist ja nun nicht so neu....

In BRDistan erwarte ich eher als nächsts die Einführung eines Verwundetenabzeichens, damit wenigstens auch die, die sich im Camp beim Kartoffel schälen in die Finger geschnitten haben mit irgendwas nach Hause kommen  ::)

Jan-Hendrik
Titel: Re: "Ehrenkreuz für Tapferkeit"
Beitrag von: Ronny22 am 07.07.09 (20:56)
In BRDistan erwarte ich eher als nächsts die Einführung eines Verwundetenabzeichens, damit wenigstens auch die, die sich im Camp beim Kartoffel schälen in die Finger geschnitten haben mit irgendwas nach Hause kommen  ::)

Geschmacklos......  :-X

Es sollte definitiv ein Verwundetenabzeichen geben, für die Soldaten die teilweise schwer versehrt aus dem Einsatz heimkehren.


Und was ist wenn Soldaten während sie ihr Leben riskieren wie die o.g. Soldaten und dabei ihr Leben verlieren???
Bekommen die dann auch "nur" das Ehrenkreuz???
Titel: Re: "Ehrenkreuz für Tapferkeit"
Beitrag von: Niwre am 07.07.09 (21:04)
Nee - an die erinnert dann das tolle Denkmal im Bendler-Block.
Titel: Re: "Ehrenkreuz für Tapferkeit"
Beitrag von: IM am 07.07.09 (21:07)
Mal ehrlich, mit einem Stück Metall wäre doch niemandem geholfen. Der Staat sollte lieber anfangen, sich um die Leute zu kümmern, die für ihn Leib und Leben riskiert haben.

Ich kann mich an die Geschichten der Bundeswehrsoldaten erinnern, die die ersten Anschläge teilweise schwer verwundet überlebt hatten. Die kämpfen seit Jahren um eine kleine Rente, ...
Titel: Re: "Ehrenkreuz für Tapferkeit"
Beitrag von: Ronny22 am 07.07.09 (21:36)
Ich kann mich an die Geschichten der Bundeswehrsoldaten erinnern, die die ersten Anschläge teilweise schwer verwundet überlebt hatten. Die kämpfen seit Jahren um eine kleine Rente, ...

Ja hab ich auch gesehen, 2 Feldwebel-Dienstgrade von denen einer 1 Bein einbüßte und der Andere sogar beide Beine.

Ihre Dienstverhältnisse wurden aufgelöst, weil sie ja nicht mehr diensttauglich wären. Eine Schande sowas, da sollte man
sich bemühen den Männern truppenintern andere Stellen zu vermitteln.  >:(

Titel: Re: "Ehrenkreuz für Tapferkeit"
Beitrag von: Jan-Hendrik am 07.07.09 (21:42)
Und du wunderst Dich, das wir dieser Gurkentruppe allgemein nur noch mit blankem Zynismus begegnen? Sich kaum um die Soldaten kümmern aber dafür Lametta verteilen...von denen die Hinterbliebenen sicher nichts haben  :o

Das komische Kreuz mit Messer und Gabel täte gut für den Afghanistan-unsinn, äh- Einsatz passen  ::)

Jan-Hendrik
Titel: Re: "Ehrenkreuz für Tapferkeit"
Beitrag von: waldi44 am 08.07.09 (09:58)
Warum wird denn kein Orden für den Afghanistaneinsatz gestiftet? Den tragen dann wirklich nur die Leute, die dort waren und das Teil in drei Stufen. Bronze für die Kartoffelschäler, Gold für die Kämpfer und als Steigerung noch einen Brilli oder Eichenlaub!
Titel: Re: "Ehrenkreuz für Tapferkeit"
Beitrag von: IM am 08.07.09 (11:56)
Zitat
Warum wird denn kein Orden für den Afghanistaneinsatz gestiftet? Den tragen dann wirklich nur die Leute, die dort waren

Von diesem Lametta gibt es doch nun mehr als genug? Aber muß man dafür besondere Voraussetzungen erfüllen? Nein!!
Titel: Re: "Ehrenkreuz für Tapferkeit"
Beitrag von: Tobias G am 08.07.09 (15:45)
Hallo,

wie genau läuft das eigentlich mit dem aufmerksam machen? Ist es so wie bei der Wehrmacht, das ein Vorgesetzter die Tat schriftlich festhalten muss und diesen Soldaten dann für die Verleihung dieses Ordens einreicht? Wenn ja, welcher Vorgesetzter muss dies tun? Zugführer? Kompaniechef?

Gruß
Tobias
Titel: Re: "Ehrenkreuz für Tapferkeit"
Beitrag von: Jan-Hendrik am 08.07.09 (16:01)
Höchstwahrscheinlich werden die vom MSFO handverlesen  ;)

Jan-Hendrik
Titel: Re: "Ehrenkreuz für Tapferkeit"
Beitrag von: IM am 10.07.09 (14:01)
Aus der aktuellen Presse noch etwas zum Stichwort Versorgung der Hinterbliebenen:

Zitat
Berlin (dpa) - Der Wehrbeauftragte des Bundestages, Reinhold Robbe, hat nach einem Bericht der «Bild»-Zeitung im Fall ausstehender Versicherungszahlungen bei getöteten deutschen Soldaten Aufklärung gefordert.

«Die sogenannte Kriegsklausel scheint für die Versicherer ein Vorwand zu sein, sich aus der Verantwortung zu stehlen», sagte Robbe dem Blatt am Freitag. «Ich habe unverzüglich eine umfassende Prüfung der Sache angeordnet.»
 
Zuvor war bekannt geworden, dass der Bund in insgesamt 21 Fällen einspringen musste, weil die Versicherer mit Verweis auf eine sogenannte Kriegsklausel kein Geld zahlen wollten.

Quelle:
http://www.zeit.de/newsticker/2009/7/10/iptc-bdt-20090710-8-21767292xml


Der Bund mußte also einspringen, ... Sollte er nicht der erste sein, der für die Hinterbliebenen sorgt ?
Titel: Re: "Ehrenkreuz für Tapferkeit"
Beitrag von: IM am 11.07.09 (14:09)
Mal noch ein Gedanke zur Verleihung der vier Ehrenkreuze für Tapferkeit.

Die Auszeichnung wurde ja gestiftet als eine Sonderstufe zum Ehrenkreuz der Bundeswehr.

Bei Wikipedia findet sich eine ausführliche Beschreibung zu dieser Auszeichnung:

http://de.wikipedia.org/wiki/Ehrenzeichen_der_Bundeswehr

Die Verleihung ist an die abgeleistete Dienstzeit geknüpft. Es gibt jedoch eine Ausnahme beim Ehrenkreuz der Bundeswehr in Gold. Ich zitiere aus Wikipedia:

Zitat
4.

a. Ehrenkreuz der Bundeswehr in Gold (für vorbildliche Pflichterfüllung und überdurchschnittliche Leistungen, Mindestdienstzeit 20 Jahre)

b. Ehrenkreuz der Bundeswehr in Gold mit roter Umrandung (für besonders herausragende Leistungen, insbesondere Einzeltaten unter Gefahr für Leib und Leben, ohne Mindestdienstzeit)

Das Ehrenkreuz in Gold wird also verliehen nach einer Mindestdienstzeit von 20 Jahren, kann aber gleichzeitig verliehen werden ohne Mindestdienstzeit, wenn der Beliehene eine besondere Einzeltat unter Gefahr für Leib und Leben vollbracht hat.

Nun kommt mir der Gedanke, daß man den vier Beliehenen auch das Ehrenkreuz der Bundeswehr in Gold hätte verleihen können, was vielleicht angebrachter gewesen wäre. So hätte man den faden Beigeschmack vermieden, daß der neue Tapferkeitsorden nunmehr verliehen wird, weil es ihn eben gibt.
Titel: Re:"Ehrenkreuz für Tapferkeit"
Beitrag von: IM am 22.01.10 (19:18)
Am heutigen 22. Januar 2010 wurde das Ehrenkreuz für Tapferkeit zum zweiten Mal in seiner Geschichte verliehen.

Dieses Mal wurden ein Oberfeldwebel und ein Hauptfeldwebel für ihren Einsatz in zwei getrennten Gefechten im Juni 2009 im Raum Kunduz ausgezeichnet.

Zitat
Tapferkeit und persönliches Beispiel
Für Daniel Seibert war der 4. Juni 2009 der „Schicksalstag“: Seine Gruppe sollte im Raum Kunduz einen eigenen Spähtrupp verstärken, der unter Beschuss stand. Seibert und seine Männer rückten aus und nahmen entschlossen den Kampf gegen überlegene Kräfte auf.

Ein mehr als einstündiges Feuergefecht brach los, in dessen Verlauf Seibert, seine Soldaten und weitere Kräfte der Quick Reaction Force die Angreifer zurückschlugen. Dabei führte der 30-jährige Berufssoldat seine Gruppe auch unter Beschuss von vorn, durch persönliches Beispiel und erfolgreich durch die lebensgefährliche Situation.

Der eigene Spähtrupp wurde vielleicht vor der Vernichtung bewahrt. Hauptfeldwebel Seibert leistet heute Dienst im Gefechtsübungszentrum des Heeres, an dem Soldaten intensiv auf Auslandseinsätze vorbereitet werden.


Zitat
Leib und Leben riskiert
Nur drei Tage später, am 7. Juni letzten Jahres, sollte Oberfeldwebel Steffen Knoska mit seinem Trupp ebenfalls nahe Kunduz ein Patrouillenfahrzeug vom Typ Dingo bergen, das nach einem Gefecht nicht mehr fahrbereit war.

Der 29-Jährige und seine Männer gerieten dabei selbst unter massiven Beschuss. Ein Soldat wurde angeschossen und schwer verwundet. Unter Gefahr für das eigene Leben half Knoska seinem Kameraden, versuchte ihn aus der Schusslinie zu holen. Ein Geschoss prallte an seinem lebensrettenden Helm ab.

Knoskas Beispiel riss seine Soldaten mit. Gemeinsam retteten sie den verwundeten Soldaten. Knoska ist Angehöriger des Jägerregiments 1, einem Kampfverband des Heeres.


Hier der Link zur
Quelle
 (http://www.bundeswehr.de/portal/a/bwde/kcxml/04_Sj9SPykssy0xPLMnMz0vM0Y_QjzKLd443DnQHSYGZASH6kTCxoJRUfW99X4_83FT9AP2C3IhyR0dFRQCsXOUq/delta/base64xml/L2dJQSEvUUt3QS80SVVFLzZfQ180QzU!?yw_contentURL=%2FC1256EF4002AED30%2FW27ZWHQJ449INFODE%2Fcontent.jsp)
Titel: Re:"Ehrenkreuz für Tapferkeit"
Beitrag von: IM am 22.01.10 (20:00)
Hier mal noch zwei ausführliche Artikel:


Hauptfeldwebel Daniel Seibert
 (http://www.deutschesheer.de/portal/a/heer/kcxml/04_Sj9SPykssy0xPLMnMz0vM0Y_QjzKLNzSLN_YzDwJJgjkWBs76kQjhoJRUfV-P_NxUfW_9AP2C3IhyR0dFRQBdO2eW/delta/base64xml/L2dJQSEvUUt3QS80SVVFLzZfMTZfM043Ug!!?yw_contentURL=%2FC1256F870054206E%2FW27ZWDB3464INFODE%2Fcontent.jsp#headerblock)

Zitat
Duellsituation für Hauptfeldwebel Seibert.
Kunduz – Nordafghanistan. 36 Männer des Panzergrenadierzuges der schnellen Eingreiftruppe des Regionalkommandos Nord werden alarmiert. Sie müssen sofort einem deutschen Spähtrupp bei Kunduz zu Hilfe eilen, der von Aufständischen angegriffen wird. Für den 30-jährigen Hauptfeldwebel Daniel Seibert entwickelt sich in den nächsten Minuten eine Duellsituation mit dem Gegner, in der es um Leben und Tod geht. Für seinen mutigen Einsatz zeichnete ihn Verteidigungsminister zu Guttenberg am 22. Januar mit dem Ehrenkreuz der Bundeswehr für Tapferkeit aus.

Die Angehörigen des Bad Salzungener Panzergrenadierzuges sind seit drei Monaten bereits in Afghanistan im Einsatz. Sie gehören zur schnellen Eingreiftruppe des Regionalkommandos Nord und sind im Provincial Reconstruction Team (PRT) in Kunduz stationiert.
Donnerstag, 4. Juni. Die Thüringer Soldaten sind seit mehreren Stunden bei 50 Grad Hitze an einer wichtigen Verbindungsstraße rund 20 Kilometer nordwestlich vom PRT Kunduz eingesetzt. Sie suchen dort gemeinsam mit belgischen und afghanischen Soldaten nach versteckten Sprengladungen - eine der hinterhältigsten und tödlichsten Bedrohungen.
Plötzlich gegen 14 Uhr erreicht ein Hilferuf über Funk die deutschen Soldaten.
Der Spähtrupp einer Gothaer Aufklärungskompanie ist etwa sieben Kilometer nördlich in einen Hinterhalt geraten, bei dem sich auch ein Selbstmordattentäter auf einem Motorrad in die Luft gesprengt hat. Die Aufklärer müssen sich gegen die zahlenmäßig überlegenen Angreifer heftig wehren.
Hauptfeldwebel Jan H., der Zugführer des Panzergrenadierzuges, informiert über Funk sofort seinen Kommandeur, Oberstleutnant Hans Christoph G., über die ernste Lage. Der Kommandeur befindet sich zu dieser Zeit gut zehn Kilometer entfernt in der Polizeistation Chara Darreh. Oberstleutnant G. befiehlt den Panzergrenadieren, den Aufklärern sofort zur Hilfe zu eilen.
Hauptfeldwebel Jan H. gibt unverzüglich einen kurzen Befehl an seine Soldaten.
Die 36 Soldaten sitzen auf ihre Fahrzeuge auf, vier Dingos und drei Transportpanzer Fuchs, und jagen los, um den Kameraden in tödlicher Bedrohung zu helfen.
Hauptfeldwebel Daniel Seibert führt dabei die Spitzengruppe des Zuges mit seinen zehn Soldaten an. Dazu fährt er mit zwei Dingos in einem Abstand von 300 Meter dem Grenadierzug voraus, um nach vorne zu sichern.
Nach rund zehn Minuten schneller Fahrt sehen sie etwa 500 Meter vor sich das Dorf Basoz, wo sich der Gothaer Spähtrupp befindet.
Schon schlagen zahlreiche Geschosse aus Panzerfäusten und Schnellfeuerwaffen Seiberts Männern aus der Ortschaft entgegen und verfehlen sie nur knapp. Entschlossen lässt der Hauptfeldwebel seine beiden Dingos wieder anfahren, um den Aufklärern in Basoz zu Hilfe zu kommen. Der Spähtrupp muss freigekämpft werden.
Als er in schneller Fahrt die sich heftig verteidigenden Kameraden erreicht, lässt er seine Soldaten von den Dingos absitzen und Stellung beziehen.
Erneut greifen die zahlenmäßig weit überlegenen Aufständischen fanatisch an. Von allen Seiten werden die sich jetzt gemeinsam verteidigenden deutschen Soldaten beschossen.
Wahre Geschosshagel aller Kaliber schlagen neben den Soldaten und in die umliegenden Hauswände ein. Hauptfeldwebel Seibert gibt schnelle und klare Befehle.
Er führt von vorne und gibt durch sein entschlossenes Handeln seinen Soldaten Vertrauen und Zuversicht. Tapfer wehren sich die deutschen Soldaten gegen die Angreifer.
Der Führer der Gothaer Aufklärer, Enrico E., erreicht unter Feindfeuer Seibert.
Die beiden tauschen sich schnell über die Feindlage aus.
Plötzlich ein Feuerstoß aus einer Kalaschnikow, der den Trageriemen des Gewehrs G36 von Hauptfeldwebel Enrico E. und ein Stück seiner Schuhsohle wegschießt. Von der linken Seite nähert sich eine Gruppe von Angreifern. Einer von ihnen bleibt in nur 25 Meter Entfernung stehen und schießt mit seiner Kalaschnikow weiter auf die Deutschen. Die Geschosse verfehlen E., Soldaten aus seinem Trupp und Seibert selbst nur knapp. Geistesgegenwärtig und entschlossen reißt Hauptfeldwebel Seibert seine Waffe nach oben und kann den Angreifer im Duell ausschalten. „Wenn jemand aus 25 Meter Entfernung auf dich schießt, und immer näher auf dich zukommt, musst du dich entscheiden. Entweder er oder ich – Leben oder Tod!“, schildert Seibert seine Gedanken in der Phase der tödlichen Gefahr.
Seite an Seite wehren die Bad Salzungener Panzergrenadiere und die Gothaer Aufklärer noch mehrere fanatisch vorgetragene Angriffe des Gegners ab.
Endlich, nach langen 45 Minuten heftigstem Abwehrkampf erreichen zwei weitere Verstärkungszüge mit Jägern die Ortschaft Basoz. Die Aufständischen erkennen nun endgültig, dass ihr Hinterhalt gescheitert ist und ziehen sich unter hohen Verlusten zurück.
Gegen 15.30 Uhr ist das Gefecht in der Ortschaft Basoz beendet.
Keiner der Soldaten konnte zu dem Zeitpunkt ahnen, dass sie auf dem folgenden Weg noch ein weiterer Hinterhalt erwarten sollte.
Auch wenn am Ende dieses denkwürdigen Tages nahezu alle Fahrzeuge durch Beschuss beschädigt worden sind, grenzt es beinahe an ein Wunder, dass an diesem 4. Juni des letzten Jahres kein deutscher Soldat gefallen ist.
Insgesamt aber gilt es festzuhalten: Es ist dem mutigen, entschlossenen und verantwortungsvollen Handeln des Hauptfeldwebels Daniel Seibert zu verdanken, dass eine mögliche Vernichtung des Gothaer Spähtrupps verhindert werden konnte.
Taktisch geschickt und umsichtig gelang es ihm mit seinen zehn Männern die Aufklärer so zu unterstützen, dass ein zahlenmäßig überlegener und blindwütig kämpfender Gegner mit hohen Verlusten zum Rückzug gezwungen wurde.

Mutig und Entschlossen gehandelt
Der letztendlich erfolgreiche Zusammenschluss mit dem Spähtrupp und das Zurückdrängen der Angreifer ohne eigene Verluste bleibt Hauptfeldwebel Seibert noch lange im Gedächtnis. „Wir wurden ja schon oft beschossen, aber es gab bisher nur zwei bis drei Gefechte dieser Art. Dabei läuft jede gefährliche Situation wie in einem Film ab und man kann sich immer noch lange danach an jedes noch so kleine Detail erinnern.“
Mit seinem richtigen Entschluss und seinem vorbildhaften Einsatz bewies Hauptfeldwebel Seibert seinen Mut und seine Entschlusskraft. Er hatte große Verantwortung und führte seine Gruppe von vorn. Seinen Soldaten gab er dadurch im Gefecht Zuversicht, Vertrauen und die Entschlossenheit, auch unter massivem Feindfeuer gegen einen zahlenmäßig zunächst überlegenen Angreifer den Feuerkampf zu führen.




Oberfeldwebel Steffen Knoska
 (http://www.deutschesheer.de/portal/a/heer/kcxml/04_Sj9SPykssy0xPLMnMz0vM0Y_QjzKLNzSLN_YzDwJJgjkWBs76kQjhoJRUfV-P_NxUfW_9AP2C3IhyR0dFRQBdO2eW/delta/base64xml/L2dJQSEvUUt3QS80SVVFLzZfMTZfM043Ug!!?yw_contentURL=%2FC1256F870054206E%2FW27ZWGK2553INFODE%2Fcontent.jsp)

Zitat
Oberfeldwebel Steffen Knoska rettet unter Feindfeuer schwer verletzten Soldaten
Tapferkeit und Mut sind Tugenden, die sich häufig erst im Einsatz beweisen. Gefährliche Situationen werden oft geübt, doch kein Soldat weiß vor dem ersten Mal, wie er handelt, wenn er in eine lebensbedrohliche Situation gerät.
Ohne Rücksicht auf sein eigenes Leben bewies der 29-jährige Oberfeldwebel Steffen Knoska in einem Feuergefecht mit Aufständischen in Afghanistan Umsicht, Mut und Tapferkeit.
Er rettete einem schwer verletzten Kameraden das Leben und spornte selbst unter massivem Feindfeuer andere Soldaten an. Für sein mutiges und professionelles Verhalten wurde er am 22. Januar von Verteidigungsminister zu Guttenberg persönlich mit der Tapferkeitsmedaille der Bundeswehr ausgezeichnet.

Raum Kunduz entlang der Marschstraße „Little Pluto“, als am 7. Juni 2009 plötzlich der A-Zug der Schutzkompanie mit Panzerfäusten und Kalaschnikows beschossen wird. Wie aus dem Nichts wird auf die Soldaten das Feuer eröffnet. Ein Gefechtsfahrzeug vom Typ Dingo wird dabei so stark beschädigt, dass es die Straße blockiert. Die Gruppe ist damit vom Rest des Zuges abgeschnitten. Schnelle Hilfe ist gefordert!
„Wir, die als Reservekräfte in einer Polizeistation unweit des Anschlagsortes stationiert waren, bekamen den Befehl, sofort zur Anschlagsstelle zu fahren, um dort schnellstmöglich der Gruppe zu helfen“, berichtet Oberfeldwebel Knoska, der die Gruppe führte.
Als er mit seinen Soldaten bei dem liegengebliebenen Dingo ankommt, beziehen sie sofort die Stellungen. Doch der Gegner eröffnet genau jetzt wieder das Feuer. Die Heftigkeit der Angriffe nimmt zu und ein Soldat wird getroffen. Er wird so schwer verletzt, dass er sich nicht mehr aus eigener Kraft in Sicherheit bringen kann.

Beherztes Eingreifen
Oberfeldwebel Knoska behält die Nerven und eilt ohne Rücksicht auf sein eigenes Leben dem verletzten Kameraden zu Hilfe. Der verwundete Hauptgefreite hat einen Treffer in den Unterleib bekommen. Oberfeldwebel Knoska sichert ihn gegen die Angriffe der Feinde und versucht, den Kameraden im Alleingang zu bergen. Das massive Feindfeuer und die schlechte Lage des angeschossenen Kameraden lässt das aber nicht zu.
Mit aller Entschlossenheit bekämpft Oberfeldwebel Knoska mit seinen Soldaten die Aufständischen. Der Trupp erreicht die Feuerüberlegenheit. Jetzt kann der schwer verletzte Kamerad in einem zweiten Versuch in Sicherheit gebracht werden.
Durch sein beispielhaftes und tapferes Verhalten spornt Oberfeldwebel Knoska andere Soldaten des Zuges an, ebenfalls zu helfen. Während der Rettung wird ein weiterer Soldat verletzt, Knoska selbst von einem Geschoss am Gefechtshelm getroffen.
Die Aufständischen erkennen bald, dass sie das Feuergefecht verlieren und ziehen sich rasch zurück. Oberfeldwebel Knoska und seine Kameraden sind froh, dass es auf ihrer Seite ohne tödliche Verluste endet und alle verletzten Kameraden zügig und gut versorgt werden.

„Angst ums eigene Leben“
Sein eigenes Handeln an diesem Tag sieht er der 29-jährige Zeitsoldat aus Markkleeberg/Leipzig selbst sehr bescheiden und nimmt die Auszeichnung stellvertretend für die beteiligten Kameraden entgegen. Doch die Erinnerungen werden bleiben und machen ihn auch heute noch sehr betroffen. Sachlich und offen stellt er fest: „Es ist kein schönes Gefühl in einem Gefecht zu sein. Natürlich hatte ich Angst, aber ich denke, das ist verständlich und ich bin froh, dass ich dort so unbeschadet rausgekommen bin.“ Sein entschlossenes und mutiges Handeln an jenem Tag will er nicht überbewertet wissen, es ist für ihn eine Selbstverständlichkeit und gehört zu gelebter Kameradschaft. „Schwerpunkt während des Feuerkampfes war es, unseren Kameraden in Sicherheit zu bringen. Ich erwarte genauso, dass mir geholfen wird, wenn ich da liege. Wer das nicht erlebt hat, kann mit dem Wort „Angst um sein Leben“ nichts anfangen. Und dann noch die Angst zu überwinden, um das zu tun was wir getan haben, ist für Außenstehende nur schwer nachvollziehbar“, sagt Knoska sehr nachdenklich.
Titel: Re:"Ehrenkreuz für Tapferkeit"
Beitrag von: IM am 05.05.10 (23:21)
Am 4. Mai 2010 wurde das Ehrenkreuz für Tapferkeit zum dritten Mal verliehen. Die Auszeichnung erhielt Hauptfeldwebel Jan Hecht, er ist damit der 7. Träger der neuen Tapferkeitsauszeichnung der Bundeswehr.

Hier der

Link
 (http://www.bundeswehr.de/portal/a/bwde/kcxml/04_Sj9SPykssy0xPLMnMz0vM0Y_QjzKLd443DnQHSYGZASH6kTCxoJRUfW99X4_83FT9AP2C3IhyR0dFRQCsXOUq/delta/base64xml/L2dJQSEvUUt3QS80SVVFLzZfQ180QzU!?yw_contentURL=%2FC1256EF4002AED30%2FW2856HDY926INFODE%2Fcontent.jsp)
zur Meldung.


Zitat
Am 4. Mai hat Verteidigungsminister Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg in einem feierlichen Appell aus den Auslandseinsätzen in Afghanistan und auf dem Balkan heimkehrende Soldaten zurück in Deutschland begrüßt. Dabei zeichnete der Minister den Panzergrenadierzugführer Hauptfeldwebel Jan Hecht mit dem Ehrenkreuz der Bundeswehr für Tapferkeit aus.

Hauptfeldwebel Hecht war von April bis Oktober 2009 als Zugführer der Quick Reaction Force (QRF, Schnelle Eingreiftruppe) der ISAF in Nordafghanistan eingesetzt. Am 4. Juni hatte er den Auftrag, mit seinem Zug im der Nähe der Ortschaft Bassoz im Distrikt Charrah Darreh (Provinz Kunduz) einen von Aufständischen eingekreisten Spähtrupp zu befreien beziehungsweise – wie es in der militärischen Fachsprache heißt – zu „entsetzen“.

Kampf gegen eine Übermacht
Dabei geriet er mit seinem Zug selbst in eine schwierige Lage. In einem Interview mit Radio Andernach, dem Truppenbetreuungssender der Bundeswehr, beschreibt Hecht die Situation: „Während dieses Entsatzes ist der Zug selber in einen Hinterhalt geraten. Und wir hatten jetzt eben ganz wesentlich zu leisten, sowohl unseren Hinterhalt abzuwehren, als eben auch den Spähtrupp zu entsetzen.“

In den ersten ein bis zwei Stunden war Hauptfeldwebel Hecht dabei als Führer vor Ort auf sich allein gestellt und musste die ersten Maßnahmen koordinieren. Trotz höchster eigener Gefährdung ging Hecht mit seinem Zug gegen einen zahlenmäßig überlegenen Gegner vor. Schließlich gelang es ihm und seinen Männern, die Feuerüberlegenheit zu gewinnen und es dadurch dem Spähtrupp zu ermöglichen, sich vom Feind zu lösen.

„35 weitere Auszeichnungen“
In der Begründung für die Auszeichnung sagte Minister zu Guttenberg: „Herr Hauptfeldwebel Hecht, Sie haben persönliche Tapferkeit bewiesen und als militärischer Führer mit Beispiel und Initiative, Wagemut und Umsicht erfolgreich im Gefecht geführt. Sie sind in Haltung und Pflichterfüllung ein Vorbild.“

Hecht selbst zeigte sich anschließend beeindruckt von der Ehrung. Der 1974 in Suhl (Thüringen) geborene Soldat betonte aber, dass er ohne seinen Zug diese Leistungen nicht hätte vollbringen können: „Die Auszeichnung haben sich letztendlich meine Soldaten verdient, die in der Situation tapfer gekämpft haben, ja. Wenn es nach mir ginge, würde ich sagen: Gebt mir 35 weitere Auszeichnungen. Und dann würde ich sie an meine Männer verteilen, die Herausragendes geleistet haben“, so Hecht.

Zusammenhalt als A und O
Für Hecht, der seit 1994 Soldat ist, war der Einsatz in Afghanistan der dritte Auslandseinsatz. Zuvor war er im Rahmen der SFOR- und der KFOR-Mission bereits auf dem Balkan. Den Soldaten, die mit gleichem Auftrag jetzt in Afghanistan Dienst leisten, gab der Berufssoldat mit auf den Weg, dass sie immer nach vorne schauen sollten. Das in Deutschland Gelernte müsse im Einsatz angewendet werden. „Wir waren auf das, was uns erwartet hat, vorbereitet“, so Hecht.

Und weiter: „Ein ganz wesentlicher Punkt ist die Kameradschaft. Wenn man dort zusammenhält und wirklich Seite an Seite steht, dann kann man alle Situationen letztendlich bestehen. Und das muss den Soldaten im Einsatz eben bewusst sein: Kameradschaft, Zusammenhalt, das was man gelernt hat, zu leben – das ist das A und O.“

Titel: Re:"Ehrenkreuz für Tapferkeit"
Beitrag von: IM am 06.05.10 (00:06)
Die Auszeichnung an Hauptfeldwebel Jan Hecht erfolgte für das gleiche Gefecht am 4. Juni 2009 für das auch Hauptfeldwebel Daniel Seibert am 22. Januar 2010 mit dem Ehrenkreuz für Tapferkeit ausgezeichnet wurde.

Die bisherigen 7 Verleihungen verteilen sich somit auf 3 Begebenheiten.
Titel: Re:"Ehrenkreuz für Tapferkeit"
Beitrag von: IM am 28.11.10 (10:24)
Zitat
Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg überreicht am 29. November im Bendlerblock in Berlin verdienten Soldaten sowie Angehörigen gefallener Soldaten Ehrenkreuze der Bundeswehr in Gold, Ehrenkreuze der Bundeswehr für Tapferkeit und neu gestiftete Einsatzmedaillen Gefecht.

Somit wird die Zahl der Verleihungen weiter ansteigen.

Hier die neu gestiftete "Einsatzmedaille Gefecht"

(https://forum.balsi.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.bundeswehr.de%2Ffileserving%2FPortalFiles%2FC1256EF40036B05B%2FW28BJKXM216INFODE%2Fimage_large.jpg&hash=ef00f4cbb21258ec930a7fa5cd32d94e9816236b)

Zitat
Bereits am 25. November überreichte der Minister in einer persönlichen Veranstaltung den Angehörigen des am 29. April 2009 in Afghanistan gefallenen Hauptgefreiten Sergej Motz die erste Einsatzmedaille Gefecht. Der 21-Jährige war in der Nähe von Kundus mit seiner Patrouille in einen Hinterhalt geraten. Das Gefecht, in dem er fiel, markierte eine bis dahin nicht gekannte Intensität des Afghanistaneinsatzes für deutsche Soldaten.

Minister zu Guttenberg stiftete die Einsatzmedaille Gefecht, um den Einsatz der Soldaten unter hoher persönlicher Gefährdung bis hin zur Verwundung oder zum Tod zu würdigen. Der Bundespräsident genehmigte am 12. November die Stiftung dieser Medaille, mit der Soldaten ausgezeichnet werden können, die aktiv an Gefechten teilgenommen oder terroristische beziehungsweise militärische Gewalt unter hoher persönlicher Gefährdung erlitten haben.


Quelle
 (http://www.bundeswehr.de/portal/a/bwde/kcxml/04_Sj9SPykssy0xPLMnMz0vM0Y_QjzKLd443DnQHSYGZASH6kTCxoJRUfW99X4_83FT9AP2C3IhyR0dFRQCsXOUq/delta/base64xml/L2dJQSEvUUt3QS80SVVFLzZfQ18zUlE!?yw_contentURL=%2FC1256EF4002AED30%2FW28BJLPE481INFODE%2Fcontent.jsp)
Titel: Re:"Ehrenkreuz für Tapferkeit"
Beitrag von: IM am 30.11.10 (19:36)
Am 29. November 2010 wurden insgesamt 6 Soldaten mit dem Ehrenkreuz für Tapferkeit ausgezeichnet.

Zitat
Der Minister zeichnete die Hauptfeldwebel Mario Kunert, Philipp Oliver Pordzik und Ralf Rönckendorf sowie den Stabsgefreiten Maik Mutschke für ihr besonders tapferes Verhalten bei außergewöhnlicher Gefährdung von Leib und Leben mit dem Ehrenkreuz der Bundeswehr für Tapferkeit aus. Gleichzeitig verlieh er ihnen für die Teilnahme an einem Gefecht während des ISAF-Einsatzes in Afghanistan die Einsatzmedaille Gefecht der Bundeswehr. Die geehrten Soldaten haben sich in dem schweren Gefecht am Karfreitag dieses Jahres in Isa Khel bei Kundus durch herausragende Tapferkeit und außergewöhnliche Leistungen ausgezeichnet.

„Sie haben angesichts Ihrer überragenden Leistungen heute das Ehrenkreuz der Bundeswehr für Tapferkeit verliehen bekommen. Sie haben soldatische Tugenden im besten Sinne gezeigt. Sie waren mutig, selbstlos und tapfer. Ihnen gebührt unsere Dankbarkeit und unsere Anerkennung. Sie dürfen zu Recht stolz darauf sein, und wir alle können stolz und dankbar für das sein, was Sie im Einsatz geleistet haben“, so der Minister.

Darüber hinaus hat Minister zu Guttenberg die am Karfreitag gefallenen Soldaten Stabsgefreiter Robert Hartert und Hauptgefreiter Martin Kadir Augustyniak posthum mit dem Ehrenkreuz der Bundeswehr für Tapferkeit ausgezeichnet und ihnen die Einsatzmedaille Gefecht verliehen. Der an diesem Tag ebenfalls gefallene Hauptfeldwebel Nils Bruns wurde posthum mit dem Ehrenkreuz der Bundeswehr in Gold für eine hervorragende Einzeltat soldatischer Pflichterfüllung unter Gefahr für Leib und Leben ausgezeichnet. Auch ihm wurde die Einsatzmedaille Gefecht verliehen.

Weiterhin wurden dem Hauptgefreiten Martin Brunn, gefallen am 23. Juni 2009 bei Kundus, Hauptfeldwebel Marius Dubnicki, gefallen am 15. April 2010 bei Baghlan, dem Hauptgefreiten Oleg Meiling, gefallen am 23. Juni 2009 bei Kundus, Oberfeldwebel Florian Pauli, gefallen am 7. Oktober 2010 bei Pol-i Khomri, dem Hauptgefreiten Alexander Schleiernick, gefallen am 23. Juni 2009 bei Kundus und Major Jörn Radloff, gefallen am 15. April 2010 bei Baghlan, die Einsatzmedaille Gefecht verliehen. Die Auszeichnungen nahmen Familienangehörige der Gefallenen entgegen.

Auch Oberstabsarzt Dr. Thomas Broer und Stabsunteroffizier Josef Kronawitter, beide gefallen am 15. April 2010 bei Baghlan, sind posthum die Einsatzmedaillen Gefecht verliehen worden. Die Aushändigung der Ehrenzeichen an die Familienangehörigen erfolgt durch den zuständigen Kommandeur.


Hier der Link zur
Quelle
 (http://www.bmvg.de/portal/a/bmvg/kcxml/04_Sj9SPykssy0xPLMnMz0vM0Y_QjzKLd4k3cQsESUGY5vqRMLGglFR9b31fj_zcVP0A_YLciHJHR0VFAFBC9EY!/delta/base64xml/L2dJQSEvUUt3QS80SVVFLzZfRF80Rzk!?yw_contentURL=%2FC1256F1200608B1B%2FW27ZVB4D621INFODE%2Fcontent.jsp#par3)


Damit wurde das Ehrenkreuz der Bundeswehr für Tapferkeit zum ersten Mal an Mannschaftsdienstgrade und zum ersten Mal auch posthum verliehen. Die Zahl der damit ausgezeichneten schnellt auf 13 hoch. Ich würde sagen, man kann so durchaus davon sprechen, daß der relativ vor noch nicht allzu langer Zeit geschaffene Orden recht häufig verliehen wird. Vielleicht ist er nur der erste Schritt in einem neu entstehenden Auszeichnungswesen für deutsche Soldaten. Die Stiftung der "Medaille Gefecht" geht zumindest in diese Richtung.
Titel: Re:"Ehrenkreuz für Tapferkeit"
Beitrag von: IM am 13.04.11 (21:54)
Am 12. April 2011 wurden in Amberg durch Verteidigungsminister Thomas de Maizière erneut 5 Soldaten mit dem Ehrenkreuz für Tapferkeit ausgezeichnet.

Es sind dies die Fallschirmjäger Stabsfeldwebel Stefan Weinmüller und Oberfeldwebel Timo Henken, sowie die Gebirgsjäger Hauptfeldwebel Andreas Mey, Oberfeldwebel Norman Reichow und Stabsgefreiter Valeri Müller.

Die drei Gebirgsjäger erhielten die Auszeichnung für ein Gefecht in Afghanistan im Raum Baghlan am 16. Juli 2010


Quelle
 (http://www.bmvg.de/portal/a/bmvg/!ut/p/c4/NYuxDsIwDET_yE4GEGKjiiqxMlDKlrZRZFQnlXHKwseTDNxJb7inwyfWJr9T9Eo5-RUfOM50nj4w8R7hlYvUFZgSvTUIFcahfZYAc05BGzUkpcooXrPAlkXXZopINUALjsa6zljzj_2e-rvr3eFo3bW74cZ8-QHC-X4R/)


Damit steigt die offizielle Zahl der mit dem Ehrenkreuz für Tapferkeit ausgezeichenten Soldaten auf 18. Wofür die Auszeichnungen dieses Mal erfolgten, wird gleich gar nicht mehr mit bekannt gegeben.
Titel: Re:"Ehrenkreuz für Tapferkeit"
Beitrag von: IM am 06.09.11 (21:15)
Am heutigen 6. September 2011 wurde erneut das Ehrenkreuz der Bundeswehr für Tapferkeit verliehen. Es war eine Einzelauszeichnung und zum ersten Mal ging sie an einen Offizier.

Oberstleutnant Jared Stefan Sembritzki

Zitat
Oberstleutnant Sembritzki war als Kommandeur der Quick Reaction Force 5 in Afghanistan. Anlass für die Auszeichnung war, dass er in einer kritischen Lage während des Gefechts um einen Combat-Outpost bei Shahabuddin unter schwerem Feindfeuer besonnen und mutig geführt hat. „Dank Ihrer beherzten und überlegten Führung gelang es, sich gegen einen starken und gut vorbereiteten Gegner zu behaupten. Damit verhinderten Sie einen Gefechtserfolg der Taliban“, sagte Verteidigungsminister Thomas de Maizière in seiner Würdigung. Die Stellung war seit Monaten wiederholten Angriffen der Taliban ausgesetzt gewesen. „Wir konnten sie uns nicht nehmen lassen“, sagte Sembritzki. „Und wir hatten damit Erfolg. Die Afghanen in dem Gebiet haben gesehen, dass wir zu unserem Wort stehen und dass auf uns Verlass ist.“

Quelle (http://www.bmvg.de/portal/a/bmvg/!ut/p/c4/NYtNC8IwEET_0W4i-IG3liIIngTRekvbEFaabFk39eKPNzk4A-8wj8Enlia3UnBKnNyMD-xHOg4fGOIa4MVZygqREr3VC-WI9_qZPIycvFaqT0qFQZyywMKiczVZpBigCXtju9ZY84_9Hi6nZnPb77bdub3iEmPzA2rbcIk!/)


Zitat
Sembritzki ist der erste Stabsoffizier, der mit dem Ehrenkreuz für Tapferkeit ausgezeichnet wurde. Bislang wurde diese besondere Auszeichnung 22 Mal verliehen.

Hm, ich habe jetzt insgesamt nur 19 Namen. Sollte da etwas nicht durch die Presse gegangen sein ??
Titel: Re:"Ehrenkreuz für Tapferkeit"
Beitrag von: Niwre am 07.09.11 (10:36)
Bei Wiki stehen 20 und dann gibt es da noch die unzuverlässigen Meldungen (http://www.bild.de/sport/mehr-sport/kundus/tod-bei-anschlag-in-kundus-19675916.bild.html).
Titel: Re:"Ehrenkreuz für Tapferkeit"
Beitrag von: Elbpirat am 07.09.11 (10:42)
Ich habe in meiner Liste auch nur 19 Verleihungen.

Und im Wiki stehen ebenfalls nur 19 gelistet, obwohl auch Wiki 22 Verleihungen mit 16 noch lebenden Trägern angibt.
Titel: Re:"Ehrenkreuz für Tapferkeit"
Beitrag von: IM am 07.09.11 (11:12)
Da der obige Link eine Meldung direkt aus dem Ministerium ist, wird die Angabe mit bisher 22 Verleihungen schon stimmen. Das würde bedeuten, drei Namen fehlen.

Es blieben zwei Möglichkeiten, man fragt selbst einmal nach, oder wartet, ob der Ersteller der Wiki-Seite Gleiches tut und seine Seite dann ergänzt.
Titel: Re:"Ehrenkreuz für Tapferkeit"
Beitrag von: MM am 08.09.11 (16:18)
vlt. sind die 3 fehlenden soldaten angehörige deutscher spezialeinheiten,
deren konterfei mit namen nicht unbedingt in den medien auftauchen sollen  ???



(edith hat rechtschreibfehler gefunden)
Titel: Re:"Ehrenkreuz für Tapferkeit"
Beitrag von: Elbpirat am 09.09.11 (09:00)
Ich habe hier mal was interessantes:

Zitat
Sehr geehrter Herr ...,

haben Sie vielen Dank für Ihre freundliche Anfrage, aber wir Bitten um Ihr
Verständnis das wir aus Datenschutzgründen Ihre Frage so wie gestellt nicht
beantworten können.
Was wir Ihnen mitteilen können ist, das mit dem Stand 25.08.2011
17418  Einsatzmedaillen Stufe Bronze,
  2226  Einsatzmedaillen Stufe Silber sowie
     204 Einsatzmedaillen Stufe Gold verliehen wurden.

Die von Ihnen gewünschte Anzahl der verliehenen Einsatzmedaillen Stufe Gefecht,
im allgemeinen auch Gefechtsorden genannt, wurde mit Stand 25.08.2011 insgesamt
(seit dem 28.04. 2009)  3981 mal verliehen


Mit freundlichen Grüßen
Im Auftrag

Wolfgang D.
Kapitänleutnant
Titel: Re:"Ehrenkreuz für Tapferkeit"
Beitrag von: IM am 12.09.11 (09:48)
4.000 Verleihungen des "Gefechtsordens", eine Verleihung des Ehrenkreuzes für Tapferkeit an einen Offizier, weil er mit seiner Einheit seine Stellung gegen Feindangriffe gehalten hat, ... die Bundeswehr wird wohl nicht etwa doch in einen Krieg verwickelt sein ??

Wie sich die Zeiten doch ändern können.
Titel: Re:"Ehrenkreuz für Tapferkeit"
Beitrag von: Elbpirat am 13.09.11 (11:31)
Beim Gefechtsorden muss man aber auch Vorsichtig sein.
Mir persönlich sind ethliche Fälle bekannt, in denen ganze Züge den Gefechtsorden erhielten, weil ihr Lager (Außenposten) von eine einzelne Granate besucht wurde. Die dann aber nur Sachschaden anrichtete. Sind allein 18 Gefechtsorden gewesen für diese eine Sache.

Dazu sind mir noch weitere Beispiele bekannt wo dies ähnlich gehandhabt wurde.
Das Brustfieber grassiert wieder in der Truppe!
Titel: Re:"Ehrenkreuz für Tapferkeit"
Beitrag von: Elbpirat am 05.10.11 (21:13)
Habe heute aus zuverlässiger Quelle erfahren, daß es bisher nur 20 Träger des Ehrenkreuzes für Tapferkeit gibt.
Zudem habe ich einige Daten erhalten, die nicht mit denen aus Wikipedia übereinstimmen, oder die nicht im Wiki enthalten sind.
Titel: Re:"Ehrenkreuz für Tapferkeit"
Beitrag von: IM am 05.10.11 (21:18)
Was heißt "aus zuverlässiger Quelle" ?

Und wo liegen die Abweichungen zu Wikipedia ?

Da bin ich mal gespannt, ...
Titel: Re:"Ehrenkreuz für Tapferkeit"
Beitrag von: Elbpirat am 06.10.11 (07:52)
Woher, die Daten stammen kann ich, aus wohl verständlichen Gründen, nicht offenlegen.

Aber die Abweichungen liegen bei 4 im Alter und bei 6 im offizielen Verleihungsdatum.
Ein Soldat kam hinzu, da Wiki ja nur 19 beliehene auflistet.

Das Alter aller, habe ich im Wiki bereits nachgetragen.
Titel: Re:"Ehrenkreuz für Tapferkeit"
Beitrag von: IM am 16.12.11 (09:07)
Am 22. November 2011 soll es fünf weitere Verleihungen gegeben haben. Laut Wikipedia sollen es jetzt insgesamt 27 Verleihungen sein.
Titel: Re:"Ehrenkreuz für Tapferkeit"
Beitrag von: Elbpirat am 19.12.11 (13:16)
Zitat
Der Minister der Verteidigung hat am 22.11. 5 Soldaten mit dem Ehrenkreuz für Tapferkeit ausgezeichnet:
Hauptfeldwebel Jürgen Anton Wölfl
Hauptfeldwebel Rene Fandrich
Oberstabsgefreiter Tim Focken
Oberstabsgefreiter Jan Bauer
Stabsgefreiter Egin Imprammpasi

Die jeweiligen Altersangaben und Truppenzugehörigkeiten spar ich mir erstmal.

Die Verleihungsgründe bin ich momentan noch am Recherchieren!
Titel: Re:"Ehrenkreuz für Tapferkeit"
Beitrag von: Freikorps am 10.01.12 (20:11)
Hallo Elbpirat,
besten Dank für die Namensergänzung. Das Pressefoto der Verleihung am 22.11.11 zeigt ja nur 3 der Soldaten. Da 2 Hauptfeldwebel sind, müsste es sich um Anton Wölfl und Rene Fandrich handeln. Rechts Fandrich, da er den Brustanhänger des Gefechtsübungszentrums Heer trägt, links dann Wölfl. Der Oberstabsgefreite in der Mitte wäre dann Tim Focken oder Jan Bauer.
Gibt es wirlich keine Möglichkeit die noch Unbekannten heraus zu finden ?
Du erwähntest Unterschiede beim Verleihungsdatum und der Verleihung, könntest Du dieses genauer erklären ?
Soweit mir bekannt werden die Verleihungsurkunden am Tage der Verleihung vom VTM unterschrieben.

Grüße

Freikorps
Titel: Re:"Ehrenkreuz für Tapferkeit"
Beitrag von: Elbpirat am 12.01.12 (08:57)
Morgen Freikorps,

Zitat
Du erwähntest Unterschiede beim Verleihungsdatum und der Verleihung, könntest Du dieses genauer erklären ?

Zwischen dem Verleihungsdatum, der Presseveröffentlichung und dem Tag an dem der Soldat sich die Auszeichnung "verdient" hat liegen Unterschiede.
Ich habe zusätzlich die Daten zu den Tagen an denen sich die Soldaten diese Auszeichnung "verdient" haben.


Zitat
Soweit mir bekannt werden die Verleihungsurkunden am Tage der Verleihung vom VTM unterschrieben.

Kann ich dir leider nichts zu sagen.

Für Mario Kuhnert habe ich bspw. das Verleihungsdatum 20.09.2011 und nicht den 29.11.2011.
Und ich kann mit Recht behaupten, daß dieses Datum gesichert ist.

Gruß
Elbpirat
Titel: Re:"Ehrenkreuz für Tapferkeit"
Beitrag von: Freikorps am 12.01.12 (17:46)
Hallo Elbpirat,

jetzt ist die Frage was nun als Verleihungsdatum gilt. Das der Antrag auf die Auszeichnung Monate für den Dienstweg braucht ist klar. Das dem Beliehenen bereits vorher mitgeteilt wird das er die Auszeichnung erhalten hat auch. Die Aushändigung, bzw. das Datum auf der Verleihungsurkunde wäre  für mich aber entscheidend.
Beispiel Oliver Pordzik: Datum auf der Urkunde 29.November 2010, also der Überreichnungstag an dem auch Kunert und Mutschke das EK. erhielten. Auch Hfw. Andreas Mey hat auf der Urkunde den 12.April 2011, den Tag der Aushändigung.
Das sind meine Ergebnisse. Bin für jeden Hinweis Dankbar, der Licht in die Verleihungen bringt.

Grüße

Freikorps
Titel: Re:"Ehrenkreuz für Tapferkeit"
Beitrag von: IM am 12.01.12 (18:42)
Licht ins Dunkle bringen, eine solche Formulierung wäre momentan durchaus anwendbar, ...

Mit Hinweisen, daß man eigene Daten hat, aus Quellen, die man natürlich nicht preisgeben darf, damit ist hier niemandem geholfen.

 ;D
Titel: Re:"Ehrenkreuz für Tapferkeit"
Beitrag von: Elbpirat am 12.01.12 (22:18)
Ingo,

was willst du denn jetzt hören?

Ich kenne zufällig jemanden im Mitarbeiterstab vom Verteidigungsminister?

schreib mich an und ich schick dir meine bisherige Liste mit den Daten die ich habe und momentan auch noch versuche zu vervollständigen.

Woher die Daten kommen, wird hier keiner von mir hören.

Gruß
Titel: Re:"Ehrenkreuz für Tapferkeit"
Beitrag von: Freikorps am 05.02.12 (13:31)
Gibt es neue Erkenntnisse ?

Grüße
Freikorps
Titel: Re: "Ehrenkreuz für Tapferkeit"
Beitrag von: Elbpirat am 01.04.14 (08:34)
Neue Ehrenkreuze für Tapferkeit verliehen (http://www.bmvg.de/portal/a/bmvg/!ut/p/c4/NYuxDsIwDET_yE4YkGCj6gBsMNCWLW2jyKhOKuOUhY8nGbiT3nBPh08sjW6j4JRSdAv2OEx0HD8w8hbglbKUFZgivdULZcaufmYPU4peK9VHpcIgTpPAmkSXarJIMUAzDsa2jbHmH_s9nG_Xx87afXtp7rgyn34F_cAb/)
Titel: Re: "Ehrenkreuz für Tapferkeit"
Beitrag von: Freikorps am 03.04.14 (14:04)
Damit wären Wir aktuell bei 28 Trägern des EKT. davon 4 posthume Verleihungen. Schade das die Namen nicht genannt werden dürfen, das hat man leider den selbsternannten "Friedenskämpfern" in diesem Lande zu vedanken. >:(