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Militärgeschichte => Kriegsmarine => Thema gestartet von: waldi44 am 12.08.08 (12:13)

Titel: Beste U-Boote des Krieges
Beitrag von: waldi44 am 12.08.08 (12:13)
Hallo Leute.

Neulich haben wir uns ja mal über die besten Panzer unterhalten und woran man den Begriff "beste/r" festmachen kann. Nun hätte ich das ganze mal auf die U-Boote ausgedehnt.
Klar werden viele nun wieder sagen: die deutschen Unterseeboote waren die besten und auf die Versenkungserfolge verweisen. Aber man sollte nicht vergessen, dass auch andere Uboote hatten: USA, England, Frankreich, Japan, Italien und Russland. Waren die so viel schlechter als die deutschen Boote oder hatte es andere Gründe, warum die deutschen Boote so erfolgreich waren, zumindest bis 1943.
Lag es viellicht auch an der Moral der Ubootmänner, der Ausbildung und der Einsatzkonzeption? Vielleicht aber auch zeitweilige Fehleinschätzungen durch die Gegner (Paukenschlag)....
Titel: Re: Beste U-Boote des Krieges
Beitrag von: Ronny22 am 12.08.08 (13:46)
Klar werden viele nun wieder sagen: die deutschen Unterseeboote waren die besten und auf
die Versenkungserfolge verweisen
.

Diese hingen ja auch ganz klar vom Kriegsschauplatz und der Beute ab.

Zugegeben war die deutsche U-Boot-Waffe im Gesamten am weitestens ausgereift und aufgestellt.
Ihr wurde eine große Bedeutung innerhalb der Kriegsmarine zugemessen, bei den meisten anderen
Kriegsparteien war sie eher sekundär oder sogar nur tertiär hinter der Marine-Luftwaffe.

Im Atlantik operierten U-Boot Rudel gegen Geleitzüge voller Transporter & Tanker, da konnten deutsche
U-Boote aus einem Rudel mehrere Schiffe herausschiessen.

Im Pazifik hingegen konnten die Japaner solche Erfolge kaum verzeichnen, gleichzeitig waren sie auch mit
Aufklärung und Raumabdeckung beauftragt.

Trotzdem konnten auch sie bedeutende Erfolge erzielen so z.B. versenkte das japanische U-Boot "I-19"
(Typ B1-Uboot) unter dem Kommando von Fregattenkapitän Takakazu Kinashi, am 15. September 1942
den US-Träger "Wasp", beschädigte das Schlachtschiff "North Carolina" und den Zerstörer "O'Brien" während
eines Angriffes.
Die "O'Brien" sank wenig später, die "North Carolina" konnte beschädigt nach Pearl Harbor zurücklaufen.

Hab sogar ein Bild gefunden:

(http://www.battleshipnc.com/history/bb55/wwii/battles/images/270708_obrien.jpg)
Im Vordergrund die "O'Brien" die von dem Torpedo getroffen wird, im Hintergrund die brennende "Wasp"
Titel: Re: Beste U-Boote des Krieges
Beitrag von: Nightwish am 12.08.08 (14:31)
Die deutschen U-Boote hatten mit den Atlantik- und Nordmeer-Konvois ja auch ein klares und reichhaltiges Jagdgebiet. Da hat, wie Ronny schon schrieb, ja der Auftrag hohe Versenkungszahlen mit sich gebracht.

Wie ist denn der Vergleich: Gebaute U-Boote der einzelnen Staaten gegenüber von U-Booten versenkte Schiffe/Tonnage?

Und wieviele größere Kampfeinheiten wurden von deutschen U-Booten versenkt?
Titel: Re: Beste U-Boote des Krieges
Beitrag von: IM am 12.08.08 (15:08)
Ein Erfolg eines U-Bootes hing weitestgehend von der Besatzung und des Kommandanten ab. Nur wenn Boot, Besatzung und Kommandant eine eingespielte Mannschaft waren, dann war ein Erfolg überhaupt erst möglich. Technik allein war nicht alles.
Titel: Re: Beste U-Boote des Krieges
Beitrag von: waldi44 am 12.08.08 (18:09)
Nun, sieht man sich zB. mal die amerikanischen Unterseeboote an, fällt auf, dass sie deutlich grösser und besser ausgestattet waren als die deutschen Boote. Zumindest ist es diversen Beschreibungen und Bildern zu entnehmen. Klimaanlagen waren auf deutschen Booten ja wohl ein Wunschtraum.
Immerhin versenkten die Amerikaner wohl um die 4.000 japanische Schiffe. Der Berste allerdings nicht mal 30 davon.
Titel: Re: Beste U-Boote des Krieges
Beitrag von: karat am 12.08.08 (19:43)
Hallo
Wenn man die Verluste an U-Booten mit den versenkten gegnerischen Schiffen vergleicht kommt man zu folgenden Zahlen:
Deutschland 1060 U-Boote (einschl.Selbstversenkung)verl.,2840 Handels und 150 Kampfschiffe aller Art.
GB 75 U-Boote /493 Handelssch.
USA  28 U-Boote/1079 Handelssch./201 Kampfsch.(in der Masse gegen Japan bei einer unzureichenden U-Bootabwehr).
Zahlen aus Bagnasco "Uboote im 2.Weltkrieg"
mfg karat
Titel: Re: Beste U-Boote des Krieges
Beitrag von: waldi44 am 13.08.08 (15:11)
Vorweg eine Korrektur. Die von mir oben erwähnten 4.000 versenkten japanischen Schiffe entsprachen dem Wunschdenken der Ubootkapitäne bzw. der Admiralität während des Krieges. Nachkriegsuntersuchungen kamen dann auf nur 1.300. Die Amerikaner haben damals sehr grosszügig jeden Torpedo der hätte treffen können, auch als Treffer gewertet ohne sich von der Richtigkeit der Annahme zu überzeugen und getroffen galt als versenkt(wahrscheinlich aber auch "beinahe" getroffene)  und das, obwohl man um die Unzuverlässigkeit der eigenen Torpedos wusste.
Da kämpfte man mit dem gleichen Problem wie die Deutschen, unausgereifte Torpedos und zusätzlich der Weisung von oben, Torpedos zu sparen!

@Karat: Wie ist das mit den 28 US. Ubooten gemeint? Die USA hatten allein zu Kriegsbeginn 1939(bis 41 kamen da noch welche dazu) schon 95 Boote. 65 davon galten zu diesem Zeitpunkt allerdings als (ver)alte(t). Andere Angaben kommen auf 86 Uboote plus 60-70 ältere und wenn ich weiter suche, kommen noch mehr Zahlen zum Vorschein. IMMER aber mehr als 28!
Mit 28 Boote waren vielleicht diejenigen gemeint, die bei der japanischen Invasion der Philippinen zu Einsatz kamen?

Vielleicht kann man ja auch eine Zäsur vornehmen bei der Beurteilung. Bis zu einem gewissen Zeitpunkt waren die deutschen Boote für ihren Einsatz bestens geeignet. Danach nur noch Kanonenfutter, dass die Wartezeit bis zur Indienststellung der neuen Boote mit Aktivitäten, egal was es koste, ausfüllen sollte. Wenn ich mir so ein amerikanisches Uboot ansehe, lassen sich schon gewaltige Unterschiede erkennen.
Sicher, der pazifik ist deutlich grösser als der Atlantik und man fuhr auch viel in tropischen Gegenden umher. Deutsche Uboote aber kamen auch weit rum und durch verschiedene Klimazonen, in denen zB. eine Klimaanlange durchaus von Vorteil gewesen wäre, um mal nur einen kleinen Unterschied zu nennen (nicht alle amerikanischen Boote hatten Klimaanlage, abert welches deutsche hatte eine?).
Titel: Re: Beste U-Boote des Krieges
Beitrag von: karat am 13.08.08 (18:22)
Hallo,waldi
Ich habe doch geschrieben U-Bootverluste gegen die Versenkungserfolge ins Verhältnis setzen,also ist die erste Zahl immer die Verlustzahl der entsprechenden Marine ,die zweite Zahl der Versenkungserfolg. Tut mir leid wenn es unverständlich rübergekommen sein sollte.
mfg karat
Titel: Re: Beste U-Boote des Krieges
Beitrag von: waldi44 am 13.08.08 (18:27)
@Karat:
Ups, der Fehler lag bei mir 8)!
Titel: Re: Beste U-Boote des Krieges
Beitrag von: Wolf310 am 13.08.08 (22:33)
Geht es hier um das beste U-Boot oder um das kompfortabelste?

Die Amis hatten zwar Klimaanlage und Dusche, dafür konnten deutsche U-Boote schneller und tiefer tauchen und hatten die besseren Zielgeräte.

Welches das beste (nicht zu verwechseln mit erfolgreichstet) U-Boot im 2.WK war ist eigentlich auch klar, Typ XXI.
Titel: Re: Beste U-Boote des Krieges
Beitrag von: Ronny22 am 14.08.08 (00:54)
Wie schon von mir erwähnt muss auch berücksichtig werden wie die U-Boot von der jeweiligen Marineführung
eingesetzt wurde.

Die Deutschen hatten klar ein Ziel, Handelskrieg, Abschneidung der Lebensadern übern den Atlantik.

Die Japaner schützten mit ihren Booten, ihre Inselstützpunkte und setzten ihre Boote fast ausschließlich zur
Bekämpfung der feindlichen Marineeinheiten ein.
Das sieht man auch an der Konzeption der japanischen Boote, sie waren teilweise riesig und verfügten über bis zu
3 Bordflugzeugen zur Aufklärung und Luftsicherung.  Übersicht über japanische U-Boot-Typen (http://en.wikipedia.org/wiki/Imperial_Japanese_Navy_submarines#B1_Type_.2820_units.29)

Die Amerikaner jagten japanische Versorgungsschiffe zu den Inselstützpunkten und nutzen ihre U-Boote auch
als Aufklärer.
Die Japaner versorgten ihre Stützpunkte aber meist durch Einzelfahrer, keine großen Konvois.
Titel: Re: Beste U-Boote des Krieges
Beitrag von: Richtschuetze am 14.08.08 (07:05)
Ich denke das es so ist wie Wolf310 schon geschrieben hat die deutschen U-Boote konnte tiefer Tauchen und hatten im großen und ganzen die beste Ausrüstung!

Der Typ XXI ist mit Sicherheit von keinem anderem Boot im 2 Weltkrieg zu schlagen gewesen!

Mir fällt da ein Bericht ein wo nach die großen U-Boote der Alliierten große Problem hatten die kleineren deutschen U-Boote zu sehen, von Ihrem Turm aus, weil diese in der Aufgewühlten See schwer zu erkennen waren!

Auch war die Ausbildung auf den deutschen U-Boote war viel besser und genauer! (gegen Ende des Krieges vielleicht nicht mehr)

Wieder aus einen Bericht, die Besatzungen der deutschen Boote waren schneller im "Keller" oder an der Flak etc. Auch war die Disziplin viel größer!

Ein Kommandant eines Japanischen U-Boot lief an einem Deutschen vorbei, keiner der deutschen Posten im Turm schaute zu Ihnen rüber jeder behielt die angewiesene Richtung im Auge, dass hätte er so noch auf keinem U-Boot erlebt!!

Gruss


P.S Ich meine das alles habe ich gelesen im Buch "Die Wende im U-Boot-Krieg"/ "Jäger und Gejagte" beide  Brennecke, Jochen
Titel: Re: Beste U-Boote des Krieges
Beitrag von: Ronny22 am 14.08.08 (10:39)
Auch war die Disziplin viel größer!

Ich möchte aber bemerken das die japanische Marine sehr wohl eine sehr hohe Disziplin und Moral hatte.
Treu und ergeben bis in den Tod.... ich weiß nicht ob da andere Länder eine höhere Disziplin hatten.  ;)
Titel: Re: Beste U-Boote des Krieges
Beitrag von: Richtschuetze am 14.08.08 (11:08)
@Ronny ja das ist was dran!!! :)

Gruss
Titel: Re: Beste U-Boote des Krieges
Beitrag von: waldi44 am 14.08.08 (16:55)
Geht es hier um das beste U-Boot oder um das kompfortabelste?

Die Amis hatten zwar Klimaanlage und Dusche, dafür konnten deutsche U-Boote schneller und tiefer tauchen und hatten die besseren Zielgeräte.

Welches das beste (nicht zu verwechseln mit erfolgreichstet) U-Boot im 2.WK war ist eigentlich auch klar, Typ XXI.

Kompfortabilität muss nicht schlecht bedeuten. Ein Umstand, der den Amerikanern immer vorgeworfen wird. Auch in der NVA, nur als von mir erlebtes Beispiel, war der gewisse Kompfort in der Bundeswehr verpöhnt und man machte sich lustig über die Weichlinge. Primitivität galt als Ausdruck von Härte.
Ich meine, eine Klimaanlage, um bei diesem Beispiel mal zu bleiben, hätte des Leben der Ubootleute doch ganz schön erleichtert, wenn auch nicht unbedingt verlängert, wie zB. eine schnelle Tauchfähigkeit. Stand aber das eine dem anderen im Wege oder dachte man ganz einfach nur nicht daran?
Ich habe leider in meiner Grabbeltischware noch keine brauchbare Gegenüberstellung von Leistungsmerkmalen deutscher, englischer und amerikanischer Uboote gefunden.
Die Boote vom Typ XXI waren, ebenso wie die Walter Boote im Ubootbau richtungsweisend, wenn auch der Typ VII C das meistgebaute Boote war. Aber auch andere bauten Uboote. Waren die wirklich um so vieles schlechter? Bei den Panzern stellte sich so nach und nach auch raus, dass andere auch gute Panzer bauen konnten....

Die Japaner waren schon ein komisches Seefahrervölkchen. Zu Kriegsbeginn verfügte die japanische Handelsflotte über 6 Millionen BRT. Von denen gingen bis Kriegs-ende 5.053.491 BRT (1178 Schiffe) verloren. Natürlich nicht nur durch Uboote, aber auch. Von den 190 japanischen Ubooten gingen 127 verloren. Wärend Deutschland erst sehr spät mit dem Bau von Kleinstubooten begann, waren sie in der japanischen Marine schon lange fester Bestandteil.
Aber so richtig schienen die Japaner mit ihren Ubooten nichts anfangen zu können. Ein Schlachschiff! Ja das war eine einem Samurai würdige Waffe und ein Uboot nur dann, wenn man damit ein Schlachschiff oder doch wenigstens einen Flugzeugträger versenken konnte!



Titel: Re: Beste U-Boote des Krieges
Beitrag von: Wolf310 am 14.08.08 (19:30)
Ein Kommandant eines Japanischen U-Boot lief an einem Deutschen vorbei, keiner der deutschen Posten im Turm schaute zu Ihnen rüber jeder behielt die angewiesene Richtung im Auge, dass hätte er so noch auf keinem U-Boot erlebt!!

Ich mein das war jap. Versorger oder Kriegsschiff und kein U-Boot, in einem meiner Bücher ist ein Foto von dieser Begegnung.


Zitat
Aber auch andere bauten Uboote. Waren die wirklich um so vieles schlechter?

Wenn der Kapitän von nem US-U-Boot im Ölzeug vor dem Periskop steht, weil die Boote nicht dicht sind, sind sie schlechter.
Ne Klimaanlage macht aus nem Trabbi nunmal kein gutes Auto
Titel: Re: Beste U-Boote des Krieges
Beitrag von: Richtschuetze am 15.08.08 (07:34)
@Wolf310

Ich will mich da nicht festlegen was es genau war, aber die Aussage des Japaners fande ich interessant!

Zitat
Aber auch andere bauten Uboote. Waren die wirklich um so vieles schlechter? Bei den Panzern stellte sich so nach und nach auch raus, dass andere auch gute Panzer bauen konnten....

Nun die deutschen Boote konnte schneller und tiefer tauchen sowie die besseren Systeme an Bord! Das alleine macht schon viel aus wer das beste hat!

Du kennst es doch noch von den Panzer her in einem 1 zu 1 Kampf ist jeder Panzer der Alliierten einem Königstiger unterlegen! Das man schneller einen T-34 bauen kann als einen Panther etc hat nichts mit der Leistung des Panzers zutun!
Wie halt bei den U-Boote und der Klima! ;D

Gruss


Titel: Re: Beste U-Boote des Krieges
Beitrag von: Simon H. am 15.08.08 (11:09)
ich finde die besten war die  schiffsklasse der auch die wilhelm bauer angehört
Titel: Re: Beste U-Boote des Krieges
Beitrag von: waldi44 am 22.08.08 (16:12)
USA  28 U-Boote/1079 Handelssch./201 Kampfsch.(in der Masse gegen Japan bei einer unzureichenden U-Bootabwehr).
Zahlen aus Bagnasco "Uboote im 2.Weltkrieg"
mfg karat

Ich wusste es doch, dass mit der Zahl 28 irgend etwas nicht stimmt ;)! Habe nämlich das gleiche Buch ;D. Dort steht, dass die USA insgesamt 52 Boote mit 3.500 Mann verloren. Die erwähnten 28 gingen von den 203 während des Krieges neu gebauten verloren. Da die USA zu Kriegsbeginn (je nach Zählung und Zähler 8) auch abweichende Zahlen)112 Boote hatten, waren also 24 Uboote alte und 28 neue Uboote, insgesamt 52, welche die USA verloren.

Tja und die Frage nach dem besten Boot ist noch immer ungeklärt. Ob ein Boot vom Typ XXI mit den pazifischen Verhältnissen bzw dem pazifischen Einsatzgebiet klar gekommen wäre? Es ist doch so wie mit den Panzern - kommt immer drauf an, was man damit machen will und vielleicht auch wo!
Titel: Re: Beste U-Boote des Krieges
Beitrag von: Wolf310 am 22.08.08 (17:48)
Ob Atlantik oder Pazifik spielt beim Typ XXI keine Rolle.

Mal ein paar Daten Typ XXI/Balao-Klasse (von den Amis)

Reichweite bei 10kn: 15.500/11.000sm
Tauchtiefe: 300-350m/120m
Reichweite/Einsatzdauer unter Wasser: 490sm bei 3kn (ca 1 Woche)/max. 48 Stunden
Antrieb: 2x 6-Zylinder 4-Takt-Diesel mit je 2000PS, 2x E-Motor mit 2500PS, 2x E-Motor mit 113PS/4x 16 oder 10-Zylinder-Diesel mit je 1350PS, 4x E-Motor mit insgesamt 2740PS
Über/Unterwassergeschwindigkeit: 18kn;16,5kn/20kn:8,5kn

Und auch wenn ich mich wiederhole, im 2.WK gab es nichts besseres als den Typ XXI und die Walter-Boote.
Titel: Re: Beste U-Boote des Krieges
Beitrag von: brandis am 22.08.08 (21:48)
U47
Titel: Re: Beste U-Boote des Krieges
Beitrag von: waldi44 am 23.08.08 (15:42)
U47

Ja, man kann es natürlich auch auf das Boot selbst beziehen ::). Allerdings wäre das vielleicht anderen Ubooten (natürlich meine ich damit deren Besatzung) gegenüber ungerecht. Nämlich jenen, die zu ganz anderen Zeiten unter ganz anderen Bedingungen zum Einsatz kamen. Ihre Erfolge waren vielleicht weniger spektakulär, dafür aber schwerer erkämpft ???. In späteren Zeiten galten drei vier überlebte Feindfahrten mit ein, zwei, drei Treffern schon als erfolgreich.
An mehr war oft nicht zu denken, es sei denn als "Fliegender Holländer" ;)!
Allerdings meinte ich doch eher die technische Seite ;D.
Titel: Re: Beste U-Boote des Krieges
Beitrag von: karat am 23.08.08 (18:41)
Hallo
Also wenn bestes U-Boot  bedingen sollte daß auch irgendwelche Versenkungserfolge zu nennen sind und das ist in meinen Augen eine Grundvoraussetzung dafür, so kann weder der Typ XXI noch die Walter-U-Boote dafür in Frage kommen,denn da gibt es keine.Sie waren zwar richtungsweisend für den Bau moderner konventioneller U-Boote,es hat aber nie,von U 2511mal abgesehen,eine Feindfahrt gegeben.
Das andere Elektro-Boot ,der Typ XXIII ,war mit 10 Feindfahrten und 6 versenkten Frachtern  erfolgreicher.Da er aber konstruktiv auf eine Minimierung der Tauchzeit ausgelegt war und nur ein Reservedeplacement von 10,5% hatte,kam es zu Unfällen bei Wassereinbrüchen .Davon waren U 2331 und U Hai (ex.U 2365 )betroffen.Die berechneten Tauchtiefen wurden nicht erreicht,was zum Verlust von U 2326 bei einem französischen Tieftauchversuch am 6.12.1946 führte.
Die Konstruktionstauchtiefe von U Hai und U Hecht wurde auf 80m begrenzt.
Wenn man ,wie ich es vor ein paar Tagen vorgeschlagen habe ,Erfolge und Verluste miteinander vergleicht könnte man völlig emotionslos zu einem Ergebnis kommen.
mfg karat
Titel: Re: Beste U-Boote des Krieges
Beitrag von: brandis am 23.08.08 (20:36)
U47
Titel: Re: Beste U-Boote des Krieges
Beitrag von: uwys am 24.08.08 (09:30)
@brandis?
es gab boote mit mehr versenkungserfolgen, ebenso gab es kommandanten die bessere erfolge erzielten!
Titel: Re: Beste U-Boote des Krieges
Beitrag von: Andreas am 24.08.08 (13:15)
Zitat
...Alarmtauchzeit: 30 sec (Anmerk. des Kaleu: Sehr knapp und nur mit eingespielter Mannschaft)
...wurden die Azubis ca. 8 – 12 Wochen mit auf See genommen und dort auf ihre neue Aufgabe vorbereitet.
Für die Mannschaft bedeutete dies Alarmtauchen, anblasen, Alarmtauchen, anblasen usw.

Quelle: http://www.u-776.de/ (http://www.u-776.de/)

Was bezeugt die obige Aussage: Ein Uboot ist nur gut wenn die (eingespielte) Mannschaft gut ist.
Titel: Re: Beste U-Boote des Krieges
Beitrag von: waldi44 am 24.08.08 (14:28)

Was bezeugt die obige Aussage: Ein Uboot ist nur gut wenn die (eingespielte) Mannschaft gut ist.

Richtig, aber eine eingespielte Mannschaft wird nicht gebacken. Dazu braucht man Zeit und Gedult. Die hatten die deutschen Besatzungen aber nicht mehr. Das trifft aber für alle Waffengattungen zu. Somit hätte auch das beste Uboot (technisch gesehen) nichts genutzt, wenn man den Besatzungen keine Zeit gelassen hätte erstens die Technik als solche kennen und beherrschen zu lernen und zweitens ein eingespieltes Team zu werden.
Wäre Prien mit U47 nicht in Scapa Flow eingedrungen und hätte dort einen mässigen Erfolg errungen, wäre er wohl "nur" ein guter Ubootoffizier unter vielen anderen geblieben oder wer kennt zB. U 18 unter Kapitänleutnant Heinrich von Hennig aus dem 1. WK. Ihm gelang das gleiche, nur fand er keine lohnenden Ziele vor.
Titel: Re: Beste U-Boote des Krieges
Beitrag von: Wolf310 am 24.08.08 (21:55)
Das erfogreichste Boot war U-48, 12 Feindfahrten, 52 versenkte Schiffe (307.935BRT).
Der erfolgreichste U-Boot-Typ war IX-B.

Von der technischen Seite war aber trotzdem der Typ XXI der beste.


Zitat
Da er aber konstruktiv auf eine Minimierung der Tauchzeit ausgelegt war und nur ein Reservedeplacement von 10,5% hatte,kam es zu Unfällen bei Wassereinbrüchen .Davon waren U 2331 und U Hai (ex.U 2365 )betroffen

Der Untergang von U Hai ist auf Umbaumaßnahmen (gekürzter Zuluftmast) nach dem Krieg zurückzuführen.

Hast du zu den "Wassereinbrüchen" und nicht erreichter Tauchtiefen ein paar Quellen für mich?
Ich konnte davon auf mehreren I-Netseiten nichts finden.
Titel: Re: Beste U-Boote des Krieges
Beitrag von: karat am 25.08.08 (22:16)
Hallo
Kein Problem,Eberhard Rössler Geschichte des deutschen U-Bootbaus Bd .2 S.435-441
mfg karat
Titel: Re: Beste U-Boote des Krieges
Beitrag von: Wolf310 am 27.08.08 (18:14)
Das andere Elektro-Boot ,der Typ XXIII ,war mit 10 Feindfahrten und 6 versenkten Frachtern  erfolgreicher.Da er aber konstruktiv auf eine Minimierung der Tauchzeit ausgelegt war und nur ein Reservedeplacement von 10,5% hatte,kam es zu Unfällen bei Wassereinbrüchen .Davon waren U 2331 und U Hai (ex.U 2365 )betroffen.Die berechneten Tauchtiefen wurden nicht erreicht,was zum Verlust von U 2326 bei einem französischen Tieftauchversuch am 6.12.1946 führte.
Die Konstruktionstauchtiefe von U Hai und U Hecht wurde auf 80m begrenzt.

Ich hab mir jetzt das Buch "U-Boottyp XXIII" von Rössler besorgt und ein paar Kapitel gelesen.
Bei U-Hai/Hecht wurde die Gebrauchstiefe auf 65m festgesetzt, die Konstruktionstiefe war weiterhin 100m.
Die "Gefechtstiefe" von 150m wurde bei einem Tauchversuch im Oslofjord erreicht (im 2.WK).

Ich vermute mal das bei den Nachkriegsberechnungen auch die Umbaumassnahmen eine Rolle gespielt haben.

Zu U-2326 und dem Unfall hab ich bis jetzt noch nichts gefunden.
Titel: Re: Beste U-Boote des Krieges
Beitrag von: brandis am 30.08.08 (00:37)
Man naturlich kann man nie sagen welches Boot das technisch Beste Boot war. Mischen wir mal alt u neu, weil ja manche benachteiligt waren u andere über o soviel startkapital verfügten. Wenns um den Mix geht war TOPP der Beste wenns um den Mut geht war PRIEN der Beste u bei den Tonagen kann es wohl jeder selber lesen. ABER DIESE LEUTE HÄTTS MIT JEDEN JEDEM BOOT IHRER ZEIT GESCHAFFT
Gruß brandis
   
Titel: Re: Beste U-Boote des Krieges
Beitrag von: waldi44 am 30.08.08 (10:12)
Was mich bei der Betrachtung der Ubootentwicklung eigentlich doch ertwas gewundert hat, ist die tasache, dass die Elektroboote erst so spät entwickelt und zum Einsatz grkommen sind. Eigentlich eine simple Idee, wie fast alle grosse Erfindungen, hätte die Boote, früher zum Einsatz gekommen, den Druck auf England vielleicht doch bis ins unerträgliche steigern können.
Vielleicht lag es ja einfach nur daran, dass man sie in Zeiten überwältigender Siege nicht brauchte und als man sie brauchte hatte man keine und als man sie entlich hatte, auch in Verbindung mit der neuen Rumpfform und dem Schnorchel, war es zu spät. Fehlte es eventuell an der notwendigen Weitsicht der Verantwortlichen? An fehlenden Mitteln und Möglichkeiten der ersten Kriegsjahre kann es nicht gelegen haben.
Ok, das Walter Boot war eine neue Technologie, das E- Boot aber ein "alter Zopf" und auch der Schnorchel war nicht neu!
Titel: Re: Beste U-Boote des Krieges
Beitrag von: Simon H. am 14.09.08 (21:50)
XXIII
Titel: Re: Beste U-Boote des Krieges
Beitrag von: Scherzkoks am 28.04.09 (18:49)
Zitat
Fehlte es eventuell an der notwendigen Weitsicht der Verantwortlichen?
Die Geschichte des Walter-Ubootes begann 1934, ein Jahr nach der Machtergreifung Hitlers und ein Jahr vor dem deutsch-englischen Flottenabkommen. Helmut Walter, ein unbekannter mittlerer Angestellter bei der Germania-Werft in Kiel, legte dem O.K.M. Pläne für einen neuen Ubootstyp vor. Es ging ihm aber wie viele andere Erfinder auch, er bekam eine Buchnummer und seine Pläne wurden in einen Panzerschrank verstaut.
Ein Jahr später, als man in Deutschland wieder begann Uboote zu bauen, erinnerte er beim O.K.M an seine Pläne. Er fand jedoch wenig Interesse und wandte sich deshalb an Dönitz, der damals Chef der Unterseebootsflottille war.Walter erklärte Dönitz, dass mit seiner Erfindung ein Uboot längere Zeit getaucht 25kn fahren könnte (eine gößere Geschwindigkeit als bei den meisten Ubootjägern und viel größer als bei den vorherigen Ubootstypen). Als er Dönitz berichtetel, dass er im O.K.M auf Gleichgültigkeit gestoßen sei, war Dönitz nicht verwundert und bemerkte scharf., dass so etwas für das O.K.M. nicht interessant sei, da man damit keine Musikapelle an Bord dirigieren könnte. ( >:(Es war zwar Frieden, aber trotzdem ist dass für mich unentschuldbar!!! Ich frage mich, wie es solche Leute in solche Ämter geschafft haben ?) Die Pläne von Walter wurden endlich angenommen und ein kleines Uboot mit finanzieller Beteiligung der Germania-Werft in Kiel gebaut. Der Bau dauerte sehr lange, weil die Mittel beschränckt waren. Es lief 1940 von Stapel und erfüllte alle Erwartungen. Das war eine hervorragende Leistung von Walter, wenn man bedenkt ,dass er eigentlich gar kein Ubootbauer war und während des Baus nur zeitweise erfahrene Ingenieure zur Verfügung hatte. Trotz aller Schwierigkeiten beim Bau, war das Boot so brauchbar geworden, dass 2 Marineberater vorschlugen das Boot in Serie zu produzieren. Zunächst wies das O.K.M. diesen Vorschlag mit der Bemerkung zurück, Dönitz habe den Typ VIIC gefordert. Die Produktion dieser Boote liefe und könne nicht geändert werden. Schließlich musste Großadmiral Raeder persönlich einschreiten, Damit das Projekt weiter geführt werden konnte. Er veranlasste auch, das größere Mittel zur Verfügung gestellt wurden. Viele Skeptiker waren auch nach den erfolgreichen Testfahrten und der Leistungsfähigkeit nicht vom Uboot überzeugt.Deshalb plante man ein Versuchsboot, "U-792", in der Meile mit verschieden Geschwindigkeiten getaucht, einigen höheren Offizieren und Beamten des O.K.M vorzuführen. Ein starker Scheinwerfer wurde am Boot befestigt. Man konnte auf diese Weise aus einer mitfahrenden Barkasse die Fahrt des getauchten Bootes beobachten,. Leider hatte man nicht bedacht, dass der Drehkreis des Ubootes um die Hälfte geringer war als der der Barkasse, so dass der Scheinwerfer des Ubootes außer Sicht kam. Die Beobachtergruppe desO.K.M. kam ohne genauere Vorstellungen nach Berlin zurück und es kam sogar zu Vermutungen, dass die Probefahrt manipuliert worden sein könnte. Zum Glück verlief die nächste Probefahrt ohne Pannen. Dönitz nahm seine Begleiter danach beiseite und fragte leichthin: "Hat das Ding irgendeinen Nutzen ?"-"NUTZEN", war die fragende Antwort, "das ist eine Revolution, Herr Admiral". Nach den Probefahrten von U-792 war Dönitz vom Kampfwert der Ubootes überzeugt, sogar begeistert; nun kam es darauf an, die Genehmigung des O.K.M zur Massenproduktion von Ubooten dieses Types zu bekommen. Aber die Zeit lief davon und Deutschland hatte schon vile kostbare Monate und jahre verloren.
Titel: Re:Beste U-Boote des Krieges
Beitrag von: Z 20 am 14.07.10 (13:08)
Hallo zusammen....

hier ist nun länger nichts geschrieben worden, deshalb möchte ich mal was anmerken. Vergelicht ihr hier nicht ein wenig Äpfel mit Birnen? Um festzustellen welches nun wirklich das beste Boot oder besser gesagt der beste Bootstyp war, muss man eine Aufgabe stellen. Im Idelafall wird diese Aufgabe von ein und derselben Besatzung ausgeführt, aber mit den verschiedenen Bootstypen! Gleiche Bedienungen für alle!

Es wurde hier schon erwähnt, das U47 das beste Boot gewesen sein sollte, denke aber eher das es die Besatzung war! Jede Waffe ist nur sogut, wie der Mann der sie bedient! Was wäre gewesen wenn Prien mit Kommandant von U48 gewesen wäre? Typgleiches Boot!

Der Typ XXI war eine Quantensprung im U-Bootbau. Zum einen die Herstellungsart, Sektionsbauweise! Leider wurde darauf zu spät zurück gegriffen. Dann hatte das Boot den absoluten Geschwindigkeitsvorteil. Es war unter Wasser schneller wie über Wasser. Das heißt mit normaler Dieselmaschine, welcher ja der Hauptantrieb war,  lief es 15,4 Knoten. Mit den E-Motoren lief es getaucht 16,5 Knoten. DIe Zusammenschaltung im Bedarfsfall brachte weitere Geschwindigkeit.Tauchzeit und Alarmtauchzeit wurde verkürzt. Ferngesteuerte Flak-Türme. Relativ lange Unterwasserzeit.
Wichtig war allerdings die Unterwassergeschwindigkeit. Viele der von den Allierten eingesezten Begleitschiffe waren nicht in der Lage die Geschindigkeit zu fahren. Weiter war es so, das wenn sie diese Geschwindigkeit erreichten oder schneller waren, ging der Asdic-Kontakt aufgrund der Schiffsvibrationen und der eigenen Geräusche verloren.  Wie wir ja wissen, war der Krieg in vollem Gange, bzw. das Deutsche Reich ging sdeinem Ende entgegen. Leider ist es nun mal so, das ein Krieg die Entwicklung sehr schnell voran treibt. Was entwickelt wurde, wurde kurz getestet, ging an die Front. Unter Einsatzbedinungen kamen dann die Kinderkrankheiten ans Licht.
Ergo, das XXI Boot war den anderen Booten voraus. Siehe Adalbert Schnee vor Bergen. Er lief einigen U Jagd Gruppen davon, fuhr einen Scheinangriff auf einen Kreuzer und verzog sich auch unbemerkt wieder aus dem Wirkungskreis der Sicherung. Es ist auch belegt, das der Kreuzerkommandant erst nach Einsicht in das Log-Buch von U 2511, von dem Angriff zu überzeugen war.

Gruß

Jo





 
Titel: Re:Beste U-Boote des Krieges
Beitrag von: Brandenburger am 17.07.10 (15:15)
Unbestritten waren unsere U-Boote die leistungsfähigsten Boote, auch ohne Klimaanlage.
Die hervorragende Ausbildung und Moral der deutschen U-Bootbesatzungen war hervorragend.

wobei ich den Erfolg von U-47 mehr als Glückstreffer auf eine schlecht vorbereitete Englische Marine werten würde.Deren Admiralität hat auch erst durch die Anfangserfolge der U-Boote erkannt welche Gefahr von den U-Booten und vor allem von deren Anwendung ausging.
Dafür entwickelten Sie dann ein Verteidigungskonzept das auch den modernsten Entwicklungen deutscher U-Boottechnologie das fürchten lehrte.