Forum für deutsche Militärgeschichte

Militärgeschichte => Personen => Kriegsmarine => Thema gestartet von: Sturm am 08.03.07 (15:58)

Titel: Günther Prien - Todestag
Beitrag von: Sturm am 08.03.07 (15:58)

 Am 8.März 1941 fiel G.Prien mit gesamter Besatzung. Der britische Zerstörer "Wolverine" vernichtete U-47 mit
 Wasserbomben, als es getaucht am Geleitzug O.B.293 in den Gewässern südlich Island operierte.
 Prien war in der ganzen Welt bekannt geworden durch sein Eindringen in den gesperrten und gesicherten Kriegs-
 hafen von Scapa Flow , wo er das Schlachtschiff "Royal Oak" versenkte.
 Günther Prien gehörte zu den Männern ,die für ihr Vaterland mehr als ihre Pflicht zu tuen pflegeten.
Titel: Re: Günther Prien - Todestag
Beitrag von: Ronny22 am 08.03.07 (21:05)
Günther Prien gehörte zu den Männern ,die für ihr Vaterland mehr als ihre Pflicht zu tuen pflegeten.

Naja....ein wenig viel Pathos....
Titel: Re: Günther Prien - Todestag
Beitrag von: Sturm am 09.03.07 (19:48)
  Hallo Ronny ,
 hätte erwähnen sollen , daß der letzte Satz vom Soldatenkalender entnommen ist  :).
Titel: Re: Günther Prien - Todestag
Beitrag von: Tobias am 10.03.07 (00:57)
Naja soviel Pathos sehe ich darin eigentlich gar nicht! Ein Ritterkreuz zu erweben war in solchen Fällen mehr als nur die Pflicht zu erfüllen!
Titel: Re: Günther Prien - Todestag
Beitrag von: KGR Wahl am 10.03.07 (01:39)
Eine seemännische Meisterleistung- mit "Soldatenglück" verbunden war das auf alle Fälle!!
Einfach so in die Höhle des Löwen fahren.......

Und damals war das Ritterkreuz schon was.

Er verdiente es sich selbst mit seiner Mannschaft,später trugen es ja Generale für die Leistungen ihrer Divisionen oder Einheiten,wobei das als Vergleich dienen soll und nicht für das Schmälern.

Man denke an GFM Paulus und dessen Beförderung zum GFM.
Titel: Re: Günther Prien - Todestag
Beitrag von: waldi44 am 10.03.07 (18:15)
Mal eine Frage zu Prien: Aus eigener Kenntnis, durch mitgehörte Gespräche meines Stiefvaters, seltene Gelegenheit, weiss ich, dass sogar noch bis lange nach dem Krieg das Gerücht kursierte, Prien sei samt Besatzung in's KZ gewandert und dort umgekommen. Mit ein Grund für solche Spekulationen war wohl das lange Schweigen um seinen Tot. Aber das allein kann es doch wohl nicht gewesen sein.
Wie bzw. wodurch kamen die Leute damals auf solche Ideen und wieso konnten sie sich so lange, in diesem Fall bis mitte der 60er Jahre halten?
Titel: Re: Günther Prien - Todestag
Beitrag von: Mastercloser am 10.03.07 (18:54)
Wie bzw. wodurch kamen die Leute damals auf solche Ideen und wieso konnten sie sich so lange, in diesem Fall bis mitte der 60er Jahre halten?

Ach, wenn ich so mal an die DDR zurückdenke: wie oft hat es nicht geheissen, der oder der ist abgehauen oder sich umgebracht oder totgesoffen. Und nach einer Weile tauchten sie dann wieder auf dem Bildschirm auf ...

Zu Prien: die Nachricht über dessen Tod wurde deshalb so lange zurückgehalten, weil sein Tod als U-Boot-As natürlich eine wichtige psychologische Bedeutung hatte.
Titel: Re: Günther Prien - Todestag
Beitrag von: KGR Wahl am 10.03.07 (21:58)

Am 20.Mai 1941 erhielt die Mutter von Prien einen Brief,der von Göring höchstpersönlich unterzeicnet war,worin stand,dass er, Göring, den Tod von Prien,von dem er schon seit längerer Zeit weiss,aufs höchste bedauert.

Gleichzeitg schrieb er weiter,dass die offizielle Bekanntgabe möglichst lange hinauszuziehen wäre.

An eine offizielle Feier sei nicht gedacht,diese sollte nach dem Kriege dann  natürlich in anwesenheit der Mutter stattfinden.

5 Tage darauf,am 23.5.1991 gab dann das OKW mit dem Boot als Verlust zu verzeichnen ist.

Trotzdem die Mutter den Nachlass -Marinedolch,eine Büste und ungeöffnete Briefe von ihm zurückerhielt,bródelte die Gerüchteküche mit Meuterei und auch dem KZ.

Mit dem Einmarsch britischer Truppen in Hamburg kam auch eine Rundfunkmeldung,dass Günther Prien leben würde.

Erhärtet wurde dies nach dem Zusammenbruch als auf dem Güterbahnhof Neu-Seddin Akten des Reichsjustizministeriums gefunden und diese von den Besatzungsbehörden beschlagnahmt wurden.

Elektroschweisser Busse aus Beelitz,der sie gelesen hatte stellte die Akte folgendermassen dar:

Prien sei vor ein Kriegsgericht gestellt worden und zusammen mit dem grössten Teil seiner Mannschaft in das KZ Torgau und später in das Moorlager Esterwegen gebracht worden.

Beim Hauptausschuss " Opfer des Faschismus" in Berlin liegen Zeugenaussagen von Häflingen vor,die angeblich mit Prien in Haft waren.

Angeblich wurde er noch im Jan./Febr. in Torgau gesehen.

Natürlich schöpfte die Mutter wieder Mut, dass ihr Sohn noch leben würde doch sie verstarb ohne jeglich Gewissheit zu Erlangen.

Derweil schloss der Chef der Operationsabteilung des BdU Kapitän zur See Godt bereits am 26.April 1941 die Akten über Prien.

Feldpostbriefe der FP-Nr. 18837- U 47 konnten nicht mehr zugestellt werden.

Das Fähnchen von U 47 verschwand aus der Karte des Atlantiks. Das Boot wurde auch niemals von Werftarbeitern Einlaufen gesehen, es war auch längst überfällig.

Prien und seine Besatzung waren "Zwei Stern für U 47" - also vermisst Das Boot wird südl. Irland als Totalverlust geführt.

Die Gerüchte blieben..... und können wohl nie beseitigt werden.

 



Titel: Re: Günther Prien - Todestag
Beitrag von: waldi44 am 11.03.07 (14:50)
Danke KGR Wahl, so ausführlich habe ich die Sache noch nie gelesen!
Bleibt aber noch die Frage, wodurch gab Prien den Leuten Anlass, soetwas überhaupt zu vermuten. U- Boote und deren Besatzungen sind vorher und hinterher ebenso verschwunden, ohne dass man gleich an Meuterei und KZ dachte....
Titel: Re: Günther Prien - Todestag
Beitrag von: KGR Wahl am 12.03.07 (09:38)

Gerne doch........Waldi.

Prien war halt ein "Mythos", zu diesem Zeitpunkt.

Bormann suchte man ja auch aufgrund Zeugenaussagen jahrzehntelang in Südamerika.

Es war nie die Rede von einem Mannschaftsmitglied seiner Besatzung,sondern hiess immer Prien.

Man wollte später sogar ein Rundfunkinterview mit ihm senden,was nie geschah.

Und Ähnlichkeiten oder Doppelgänger kanns immer geben,ich denke,daraus entwickelte sich das "Gerücht" auch.

Nur wenn ein einziger der Besatzung nach Hause gekehrt wäre - dann denke ich,wäre man klärend der Sache nachgegangen. Aber eben das war nicht der Fall.....