Forum für deutsche Militärgeschichte
Interna => Linkforum => In der Presse => Thema gestartet von: Niwre am 03.01.07 (12:50)
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USA weisen KZ-Wächter in die Ukraine aus (http://www.abendblatt.de/daten/2006/12/23/658166.html)
Eine Berufungsinstanz der US-Einwanderungsbehörde hat am Donnerstag die Beschwerde des Ex-KZ-Wachmannes John Demjanjuk gegen seine Ausweisung in die Ukraine, seine frühere Heimat, abgelehnt. Jetzt kann der 86-Jährige abgeschoben werden. [...]
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Der schreckliche Iwan soll in Deutschland vor Gericht (http://www.spiegel.de/panorama/zeitgeschichte/0,1518,561027,00.html)
Viele tausend Menschen soll er als KZ-Wärter ermordet haben - aber er lebt noch immer als freier Mann in den USA. Jetzt sind Dokumente über die Untaten von Iwan Demjanjuk aufgetaucht, die einen neuen Prozess möglich machen: vor deutschen Richtern. [...]
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Zitat:
"Wachmann Demjanjuk sei freigesprochen worden, weil Zweifel bestünden, ob er für die fürchterlichen Taten verantwortlich sei, die "Iwan dem Schrecklichen" zur Last gelegt werden. Und: "Die völlige Wahrheit zu finden, ist nicht die Aufgabe der menschlichen Richter."
Ist das die oft amgemahnte "Siegerjustiz" oder die vielen Jahre, die dazwischen liegen?
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Ermittlungen gegen früheren KZ-Aufseher Demjanjuk in Deutschland (http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=1991032)
Der mutmaßliche frühere KZ-Aufseher John Demjanjuk hat nach Überzeugung der Ermittlungsbehörden an der Tötung von mindestens 29.000 europäischen Juden mitgewirkt. Zu diesem Ergebnis kommt die Zentrale Stelle der Landesjustizverwaltungen zur Aufklärung nationalsozialistischer Verbrechen nach Abschluss ihrer Vorermittlungen, wie Behördenleiter Kurt Schrimm am Montag in Ludwigsburg mitteilte. [...]
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Ebenso:
Demjanjuks Dienstausweis (http://www.faz.net/s/RubFC06D389EE76479E9E76425072B196C3/Doc~EEAC5CB208AD64C1BA318298E3CC37F3C~ATpl~Ecommon~Scontent.html)
KZ-Wächter droht Prozess in Deutschland (http://www.welt.de/vermischtes/article2701000/KZ-Waechter-droht-Prozess-in-Deutschland.html)
Letzte Chance für die Nazi-Jäger (http://www.fr-online.de/in_und_ausland/politik/aktuell/1627591_Letzte-Chance-fuer-die-Nazi-Jaeger.html)
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München lehnt Verfahren gegen Nazi-Schergen Demjanjuk ab (http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,592991,00.html)
Das Verfahren gegen den mutmaßlichen Nazi-Kriegsverbrecher Iwan "John" Demjanjuk in Deutschland droht zu scheitern.
Die Generalstaatsanwaltschaft München lehnt eine Übernahme des Falls ab. "Die Münchner haben eine Zuständigkeit verneint", sagte der Leiter der weltweit größten Fahndungsstelle für NS-Verbrechen in Ludwigsburg, Kurt Schrimm, am Mittwoch. [...]
Das gleiche Spiel wie immer. Nicht zuständig, verjährt, keine Beweise, Verzögerung bis Angeklagter verstorben...
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KZ-Wächter Demjanjuk soll in München vor Gericht (http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,595933,00.html)
Der mutmaßliche Kriegsverbrecher John Demjanjuk kann in Deutschland vor Gericht gestellt werden. Der Bundesgerichtshof übertrug einem Münchner Gericht das Verfahren gegen den KZ-Wächter. Der 88-Jährige lebt seit Jahrenzehnten in den USA - aber die wollen ihn loswerden. [...]
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Streit über SS-Ausweis von Iwan Demjanjuk (http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,597669,00.html)
Der mutmaßliche KZ-Wächter Iwan Demjanjuk soll am Mord von 29.000 Menschen beteiligt gewesen sein, die Staatsanwaltschaft München will ihn bald anklagen. Doch ehemalige BKA-Beamte zweifeln an der Echtheit seines SS-Dienstausweises - und der gilt als zentrales Beweisstück.
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Inzwischen häufen sich Hinweise, dass er stattdessen Wärter in einem anderen Vernichtungslager war – in Sobibor.
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Als zentrales Beweisstück betrachten die Vorermittler in Ludwigsburg den "SS-Dienstausweis Nr. 1393", in dem Demjanjuks Abkommandierung nach Sobibor eingetragen ist. Der Ausweis stammt aus sowjetischen Beständen; er war der Roten Armee 1944 in die Hände gefallen.
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Zu einer gründlichen Analyse und einem offiziellen Gutachten kam es dann allerdings nicht, weil die Israelis erklärten, sie würden weitere Untersuchungen selber durchführen, was im BKA den Verdacht nährte, fachliche Bedenken sollten "den politischen Aspekten untergeordnet werden".
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Gutachter in Israel und den USA, die nach dem BKA den Ausweis in Augenschein nahmen, kamen unabhängig voneinander zu dem Schluss, das Dokument sei authentisch. "Der Ausweis ist vielleicht das am meisten überprüfte Dokumente in der Geschichte der Strafverfolgung", sagt heute Eli Rosenbaum, Chef der US-Sondermittlungsbehörde für NS-Verbrechen, in einem aktuellen SPIEGEL-Interview, "er ist mit Sicherheit echt." Selbst der amerikanische Verteidiger Demjanjuks behaupte nicht mehr, dass der Ausweis eine Fälschung sei.
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KZ-Wächter Demjanjuk erwartet jetzt ein Haftbefehl (http://www.welt.de/politik/article3243024/KZ-Waechter-Demjanjuk-erwartet-jetzt-ein-Haftbefehl.html)
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"Der mutmaßliche NS-Verbrecher Iwan Demjanjuk muss mit einem Haftbefehl deutscher Behörden rechnen."
Aber selbst die Israelis haben ihre Zweifel:
"Der Oberste Gerichtshof Israels sprach Demjanjuk aber 1993 frei, da seine Identität nicht sicher geklärt werden konnte."
Mehr kann man ja kaum noch fälschen:
"Von einer Echtheit des Dienstausweises waren zuvor bereits Sachverständige in den USA ausgegangen. Ein BKA-Beamter hatte im Jahr 1987 aber Zweifel geäußert. Er begründete dies unter anderem damit, dass kein Ausstellungsdatum vorhanden, das Foto umgeklebt und die SS-Runen manuell nachgebildet worden seien. "
„Ein schriftliches Gutachten muss aber noch abgewartet werden. Dies wird höchstens vier Wochen dauern“, sagte ein Sprecher der Anklagebehörde. "
Ach ja, die Israelis hatten offenbar keine Sachverständigen, waren alle zu Doof oder Neonazis! Na, unsere Jungs werden das schon richten. Im wahrsten Sinne des Worte!
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@Waldi
Niemand hat bisher bezweifelt das Demjanjuk wirklich Trawniki-Mann in Sobibor war....in dem israelischen Verfahren ging
es darum ob er der berüchtigte "Iwan der Schreckliche" im Lager Treblinka war. :-\
Durch die Echtheit seines Dienstausweises konnte man nun belegen das er laut Aktenlage zum fraglichen Zeitpunkt nicht
in Treblinka sondern in Sobibor war.
In Israel wurde er freigesprochen weil KGB-Unterlagen den Gesuchten als "Iwan Marchenko" auswiesen, obwohl Demjanjuk
von verschiedenen Zeugen als "Iwan der Schreckliche" identifiziert wurde.
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Haftbefehl gegen Demjanjuk (http://www.n-tv.de/1118460.html)
Das Amtsgericht München hat gegen den als "Iwan der Schreckliche" berüchtigten früheren KZ-Wächter John Demjanjuk Haftbefehl erlassen.
Was inhaltlich einfach falsch ist, erwiesenermaßen ist Demjanjuk NICHT "Iwan der Schreckliche", wieder toll recheriert.....
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Hab hier noch n Fall gefunden, der Name war mir bisher unbekannt.......
Abschiebung nach Österreich - KZ-Wächter entgeht Strafe (http://news.orf.at/?href=http%3A%2F%2Fnews.orf.at%2Fticker%2F321763.html)
Ein ungewöhnlicher Fall beschäftigt zurzeit Justiz- und Innenministerium. Gestern haben die USA den ehemaligen KZ-Wächter und mutmaßlichen NS-Kriegsverbrecher Josias Kumpf nach Österreich abgeschoben. Der 83-jährige gebürtige Serbe soll 1943 an Massenerschießungen im KZ Trawniki beteiligt gewesen sein.
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Am Montag soll es soweit sein....
Der in den USA lebende frühere KZ-Wächter John Demjanjuk wird nach Angaben seines deutschen Anwalts Günther Maull am Montag nach München ausgeliefert.
KZ-Wächter wird ausgeliefert (http://www.n-tv.de/1131331.html)
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Die Auslieferung Demjanjuks verzögert sich zwar....aber die es tauchen scheinbar immer mehr Fälle auf......
Die US-Behörden wollen unterdessen einen früheren Wächter des NS-Konzentrationslagers Sachsenhausen ausweisen. Der heute 84-jährige Anton Geiser habe als bewaffnetes Mitglied der SS-Totenkopfverbände als Wächter gearbeitet, erklärte das US-Justizministerium. Zu seinen Aufgaben habe es gehört, die Insassen zur Zwangsarbeit zu bringen und Dienst auf den Wachtürmen zu tun, er habe den Befehl gehabt, Lagerinsassen bei Fluchtversuchen zu erschießen. Als Wachmann habe Geiser geholfen, tausende Unschuldige einer unmenschlichen und oft tödlichen Behandlung zu unterwerfen, erklärte das Ministerium weiter: "Die USA sind kein 'sicherer Hafen' für derartige Individuen."
Geiser wanderte 1956 aus Österreich in die USA ein und wurde 1962 US-Staatsbürger geworden. Die US-Staatsangehörigkeit wurde Geiser, der auch Wachmann im Konzentrationslager Buchenwald war, bereits entzogen. Die Einbürgerung war nach Auffassung der Gerichte aber ungültig, weil er als NS-Mittäter kein Recht auf Einreise in die USA hatte.
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Jetzt ist der Ärmste krank.... hat er damlas seine Opfer auch danach gefragt?
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Jetzt ist der Ärmste krank.... hat er damlas seine Opfer auch danach gefragt?
Habs gestern auch in Spiegel TV gesehen........sah sehr "dramatisch" aus.......
So ganz nachvollziehbar ist die Angelegenheit für mich nicht mehr, da er erwiesenermaßen wohl nie selbst gemordet hat...wird er der Beihilfe angeklagt, da er Wachmann war.
Warum wurden dann nach dem Krieg nicht pauschal ALLE Lagerwachen verurteilt bzw. angeklagt!?
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1. Wenn 1993 ein Gericht in Israel befand, dass er nicht der war der er zu sein schien => Warum interessiert es heute dort scheinbar (?) keinen mehr
2. Warum hat es von 1993 so lange gedauert, bis ein Verfahren angestrengt wurde?
3. Er mag damals keines seiner (direkten?) Opfer nach dem Befinden gefragt haben, aber
ist dies der Maßstab, wie er von den Gerichten/Richtern/Anwälten etc. behandelt werden soll?
4. Ronny22s Nachfrage ist durchaus berechtigt, warum hat man damals nicht sofort
gehandelt als es noch "frische" Zeugen/Täter/Opfer gab. Wurde etwa versucht etwas zu
vertuschen (hallo Verschwörung) oder hat es damals irgendwie niemanden so brennend
interessiert?
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1. Wenn 1993 ein Gericht in Israel befand, dass er nicht der war der er zu sein schien => Warum interessiert es heute dort scheinbar (?) keinen mehr
Naja damals ging es darum ob er dieser berüchtigte Wache war die sehr wohl Blut an den Händen hatte..........
War er aber nicht, daher wurde er freigesprochen.......seine Tätigkeit als Lagerwache allgemein schien in Israel offenbar nicht
strafbar bzw. wurde er deshalb nicht weiter belangt.
...oder hat es damals irgendwie niemanden so brennend
interessiert?
Damals war man eher daran interessiert sich die großen Fische zu schnappen, da brauchte man die kleinen Fische vielmehr
als Info-Quelle und Zeugen.
Wobei zu erwähnen bleibt das viele der geschnappten "kleinen Fische" ihre eigene Gefangennahme kaum längerfristig überlebten....
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Demjanjuk in München gelandet (http://www.tagesschau.de/inland/demjanjuk160.html)
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Demjanjuk: Der letzte Zeuge sagt aus (http://www.tz-online.de/aktuelles/muenchen/tz-demjanjuk-letzte-zeuge-sagt-304230.html)
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Freispruch 1993 (http://einestages.spiegel.de/static/topicalbumbackground/4155/demjanjuks_erster_prozess.html)
Aus dem Endabschnitt:
[..]das Revisionsgericht lehnt ab, Demjanjuk wegen Sobibor zu verurteilen - letztlich eine politische Entscheidung: Der israelische Generalstaatsanwalt wollte kein neues Verfahren führen, der Oberste Gerichtshof stützt diesen Kurs. Das wichtigste Argument: Niemand dürfe wegen derselben Sache zwei Mal angeklagt werden - und Sobibor sei auch Teil des ersten Prozesses gewesen.
Der vorsitzende Richter des Obersten Gerichtshofs ließ zwar durchblicken, dass er es für wahrscheinlich halte, dass Demjanjuk "Hilfswilliger" der Nazis war. Aber: "Wachmann gewesen zu sein, ist nicht das Verbrechen", sagte er. "Sondern Völkermord."[..]
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Report Mainz: Wie sicher ist die Beweislage gegen Demjanjuk? (http://mp4.swr.de/das-erste/report/report-mainz-podcast/279505.m.mp4) (Video)
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Der Mann, der Demjanjuk vor Gericht brachte (http://www.nzz.ch/nachrichten/international/der_mann_der_demjanjuk_vor_gericht_brachte_1.4078334.html)
John Demjanjuk, der durchschnittliche Wachmann (http://www.welt.de/politik/ausland/article5360063/John-Demjanjuk-der-durchschnittliche-Wachmann.html)
Porträt: John Demjanjuk (http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/885033)
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Jetzt wird der Mann also womöglich verurteilt, weil er Wachmann war und sich dieser Tätigkeit, nachdem er erkannt haben muss, um was es in Sobibor ging, nicht durch Flucht entzogen hat. Fakten, die ja schon beim ersten Prozess den Israelis bekannt gewesen sein müssten. Die aber scheinen/schienen an Demjanjuk kein Interesse mehr zu haben.
Da er damals zu Unrecht Beschuldigt und freigelassen wurde, würde mich doch mal interessieren, ob ihm für die sieben Jahre Haft nicht eine Entschädigung zustehen würde. Schliesslich sass er ja unschuldig!
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Auch Staatsanwaltschaft Ulm ermittelt gegen Demjanjuk (http://www.swp.de/goeppingen/nachrichten/politik/art4306,293736)
War es ein Verkehrsunfall? Oder vielleicht doch Mord? Im August 1947 starb im Ulmer Raum ein jüdischer Bewohner. Er wurde von einem Militärlastwagen überrollt. Das Ereignis wurde als tödlicher Verkehrsunfall aufgenommen.
Jetzt erhält dieses längst in Vergessenheit geratene traurige Ereignis neue Bedeutung. Die Staatsanwaltschaft Ulm hat Ermittlungen aufgenommen. Sie richten sich gegen den mutmaßlichen NS-Verbrecher John Demjanjuk (89), der sich derzeit in München wegen des Verdachts der Beihilfe zum Mord an 27.900 Juden vor Gericht verantworten muss. Er soll am Steuer des Lastwagens gesessen haben, der den Mann tötete.
???
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Das hört sich doch sehr komisch an!
Nachdem sie ihm warhscheinlich wegen seines Dienstes in Sobibor nichts nachweisen können, wird er wegen Mordes verurteilt weil er jemanden mit einem Lastwagen überfahren hat!
Wäre es nicht so traurig müsste ich einfach nur noch lachen :-X
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Angehörige des Toten sprechen von einem Tatort in Ulm, Berichte sagen aus, dass ein Jude in Neu-Ulm von einem Lkw getötet worden sei. Aber möglicherweise werde von den Verwandten in USA zwischen den Städten nicht unterschieden.
Ich habe das Gefühl denen fällt nichts mehr ein wie sie den alten Mann doch noch in den Knast bekommen!
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Die Wunden sind nicht verheilt. (http://www.faz.net/s/RubFC06D389EE76479E9E76425072B196C3/Doc~EF53362EDEB14412DAFE444661303CC05~ATpl~Ecommon~Scontent.html)
Demjanjuks Verteidiger attackiert Kollegen (http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,668469,00.html)
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Ich weine nur, wenn ich alleine bin (http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/europa/Die-Wahrheit-ist-wichtiger-als-das-Urteil/story/10858138)
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KZ-Wachmann erkennt Demjanjuk nicht (http://www.br-online.de/aktuell/prozess-gegen-john-demjanjuk-DID1258534337127/demjanjuk-kriegsverbrecher-prozess-ID1259233080877.xml)
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Demjanjuk zu fünf Jahren Haft verurteilt (http://www.br-online.de/aktuell/prozess-gegen-john-demjanjuk-DID1258534337127/demjanjuk-kriegsverbrecher-prozess-ID1259233080877.xml)
Und das bei der mageren Beweislage, heftig.
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politisches Urteil. War aber zu erwarten.
Ist einem Todesurteil gleichzusetzen. Oder einer lebenslangen Haft.
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Er muss sie ja nicht antreten (http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=2762459):
Mit Blick auf die zweijährige Untersuchungshaft des 91-Jährigen und aus Gründen der Verhältnismäßigkeit hob das Landgericht München II den Haftbefehl auf.
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Ich hätte dazu mal eine Frage, vielleicht sind ja Juristen unter Euch. Und bitte keine Antworten die auschl. politisch argumentieren.
Im "großen" Sobiborprozess sind ja einige SS-Leute freigesprochen worden, darunter auch der Vorgesetzte der "Trawniki"-Abt. (zumindestens laut wikipedia) mit der Begründung (auch wiki) eines Befehlsnotstandes.
Das Strafgesetzbuch hat sich da in den letzten 40 Jahren doch nicht geändert? Wieso konnte der Chef sich also vor 40 Jahren auf einen Befehlsnotstand berufen, der Trawniki heute aber nicht mehr? Vor allem da ja dem Gericht heute die "reine" Tätigkeit als "Trawniki" ohne konkreten Nachweis reicht zu einer Verurteilung wegen Beihilfe, dies war vor 45 Jahren die selbe Anklage.
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Ich bin kein Jurist, aber nach meiner Meinung hat sich die "Rechtsauslegung" verändert. Gerichte führen ja gewissermaßen Gesetz und Straftat zusammen, sie interpretieren das Gesetz in Bezug auf einen Fall. So kommt es zu den sogenannten "Präzendenzfällen", die dann als beispielhafte Urteile angesehen werden.
Zur Zeit früherer Prozesse war die deutsche Justiz eher milde mit den Angeklagten im Zusammenhang mit Prozessen zu Ereignissen des III. Reiches. Man spricht auch von "blind auf dem rechten Auge". Was zum Teil auch daran lag, dass Fahnder und Richter zum Teil selbst ihre Karriere im III. Reich begannen. Heute ist das eben anders.
Auch meine ich gelesen zu haben, dass der sogenannte "Befehlsnotstand" heute zumindest in anderem Licht gesehen wird, bzw. nicht maehr als strafmildernd gilt.
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So kommt es zu den sogenannten "Präzendenzfällen", die dann als beispielhafte Urteile angesehen werden.
Präzedenzfälle kennt man eher aus dem TV aus Übersee, hier wird jeder Fall einzeln behandelt und je nach Gericht und Richter anders entschieden.
Hier gibt's dazu einen kurzen Kommentar (4.-8.min)
http://www.ardmediathek.de/ard/servlet/content/3517136?documentId=7139188
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Ich habe nicht geschrieben, dass sie eine richterliche Entscheidung ersetzen oder obsolet machen. Auch in deutschen Landen wird auf Präzedenzfälle Bezug genommen.
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Ich kann ja nur für die Themen sprechen, die ich wenigstens halbherzig beobachte und da entscheidet jedes Gericht anders, wenn von oben keine Grundsatzentscheidung kommt und selbst die werden manchmal übergangen. Umsonst klagen bestimmte Leute bei bestimmten Themen nicht in Hamburg...
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Ich denke, wir wiedersprechen uns nicht, wir schreiben nur etwas aneinander vorbei...
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John Demjanjuk, 91, stirbt in bayerischem Pflegeheim (http://www.welt.de/aktuell/article13927812/John-Demjanjuk-91-stirbt-in-bayerischem-Pflegeheim.html)
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Demjanjuks Nachkommen vermuten Totschlag (http://www.br.de/themen/aktuell/inhalt/demjanjuk-ueberfuehrung-usa100.html)
Der Rosenheimer Oberstaatswanwalt Jürgen Branz bestätigte, dass bei seiner Behörde eine Anzeige eingegangen ist. Der Vorwurf der Hinterbliebenen: Demjanjuk sei in einem Pflegeheim nahe Rosenheim ein Schmerzmittel verabreicht worden, das zu seinem Tod Mitte März geführt habe. Mit der regelmäßigen Verabreichung des Mittels Novalgin sei eine "medizinische Hinrichtung auf Raten" erfolgt, heißt es in der auf 12. Juni datierten Strafanzeige an die Staatsanwaltschaft Rosenheim weiter.