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Militärgeschichte => Personen => Thema gestartet von: widdy am 28.12.05 (12:48)

Titel: Versetzung zu einer anderen Einheit
Beitrag von: widdy am 28.12.05 (12:48)
Hallo zusammen,

mein Großonkel war vom 01.05.1943 bis zum 'Herbst' 1944 beim Flugplatzkomando Crailsheim stationiert.
Meine Urgroßeltern bekammen im März 1945 Nachricht das ihr Sohn (mein Großonkel) am 05.12.1944 in Schmidt/Eifel,
als Angehöriger der 89.I.D. gefallen ist. Durch eine Anfrage bei der WAST erfuhr ich das keine Versetzung zur 89. I.D.
verzeichnet ist. Muß man sich das ganze als >Nacht- und Nebelaktion< vorstellen, also so eine Art Eilversetzung um
schnellst möglich Truppen an die Front zubekommen? Oder wurde die WAST immer erst später  über Verschiebungen informiert?
Wie Glaubwürdig sind solche Aussagen wie: schneller Tod, nichts mehr gespürt, usw?
Angeblich wurde mein Großonkel von den Kameraden mit militärischen Ehren begraben. Über die WAST wurde mir ein amerikanisches Totenblatt zugesand das er als Unbekannter in Margraten begraben wurde. Waren solche Briefe Standart-Nachrichten um die nächsten Angehörigen zubenachrichtigen/-beruhigen?
Wenn einer der Leser meint er könne Gesichter auf unterschiedlichen Fotographien gut wiedererkennen, den bitte ich um eine kurze E-mail. Das könnte sehr interesant werden.
Titel: Re: Versetzung zu einer anderen Einheit
Beitrag von: bani am 28.12.05 (12:57)
Dezember 45?

Da kann es durchaus sein, daß er dem Personal gehörte, welches in den rückwärtigen Räumen zusammengesucht und in Kampfeinheiten gesteckt wurde!
Da gab es groß keine Versetzung.
Da wurde alles durchkämmt und wer irgendwie als abkömmlich angesehen wurde, kam zur kämpfenden Truppe.

Wenn es in seinem Fall keine offizielle Versetzung gab, würde ich das mal für das wahrscheinlichste halten.


Was die Briefe an Angehörige betrifft, kann ich nicht viel zu sagen aber ich glaube mal nicht, daß der Vorgesetzte z.B. geschrieben hätte: "Ihr Sohn wurde direkt von einem feindlichen Sprenggeschoß getroffen und ihm dabei der Oberkörper völlig zerfetzt. Er dürfte daher einen schnellen Tot gehabt haben und hat keine Schmerzen erlitten."
Irgendwie bezweifle ich das ...



Über die WAST wurde mir ein amerikanisches Totenblatt zugesand das er als Unbekannter in Margraten begraben wurde.


Wenn die wissen WER es ist - wieso dann als unbekannt?
Titel: Re: Versetzung zu einer anderen Einheit
Beitrag von: widdy am 28.12.05 (13:24)
Wenn die wissen WER es ist - wieso dann als unbekannt?

Der amerik. Gräberdienst begrub ihn als Unbekannten.
1948 wurden die sterblichen Überreste vom Volksbund/Kriegsgräber
nach Ysselstelyn überführt und dort über die Erkennungsmarke idendifiziert.
Die Daten vom amerik. Totenblatt und Volksbund kamen zur WAST und wurden dort ergänzt.
Also: vermutliches Sterbedatum, Sterbeort, Beerdigungsdatum und Grablage in Margraten.
Das Beerdigungsdatum wird mit 30.01.1945 angegeben. Kann das sein, ca. 7 Wochen später?

Was bedeutet: Dezember 45?
Titel: Re: Versetzung zu einer anderen Einheit
Beitrag von: bani am 28.12.05 (13:31)
Ach so.
Aber trotzdem irgendwie unverständlich.
Wenn ich das mit der EKM richtig lese ( ... und dort über die Erkennungsmarke idendifiziert ), hatte er das Teil wohl noch am Mann?
Dann hätten ihn doch auch die Ami's identifizieren können ...  ???


...Was bedeutet: Dezember 45?


Das war nur so als Anhaltspunkt für mich, da Du ja geschrieben hattest: "... am 05.12.1944 in Schmidt/Eifel,
als Angehöriger der 89.I.D. gefallen ist. "


Dummerweis hab ich mich da bei der letzten Zahl etwas vertippt ...  ::)
Titel: Re: Versetzung zu einer anderen Einheit
Beitrag von: widdy am 28.12.05 (13:35)
Aber trotzdem irgendwie unverständlich.

Ja, für uns leider auch.

Trotzdem Danke bani.
Titel: Re: Versetzung zu einer anderen Einheit
Beitrag von: Michael 60 am 28.12.05 (19:57)
Hallo,

habe noch eine Web-Site über den Soldatenfriedhof gefunden:

://www.joc-ysselsteyn.com/Friedhof.html