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Militärgeschichte => Geschichte allgemein => Thema gestartet von: Stefan am 06.04.06 (19:39)

Titel: Antisemitismus im Dritten Reich
Beitrag von: Stefan am 06.04.06 (19:39)
Wurden eigentlich die Juden zu dieser Zeit auch NOCH als Wucherer "beschimpft"? Hat mal ein Freund behauptet, ich dachte aber das war nur im Mittelalter, aber da ja zu dieser Zeit viel über die Juden "geläsert" wurde, bin ich mir nicht so sicher.
Schonmal Danke für die Antworten
Titel: Re: Antisemitismus im Dritten Reich
Beitrag von: waldi44 am 06.04.06 (20:57)
Man sprach wohl eher vom Finanzjudentum, meinte aber neben dem politischen Einfluss, den einem das Geld verschafft bzw verschaffen kann, auch den "jüdischen Geldwucher"! Der Ursprung liegt aber tatsächlich im Mittelalter, wo viele "ehrliche" Berufe den Juden verwehrt blieben.
Titel: Re: Antisemitismus im Dritten Reich
Beitrag von: Stefan am 06.04.06 (21:00)
Aber sie wurden zur zeit des Nationalsozialismus schon noch so genannt, oder?Denn sie hatten zur Zeit des Nationalsozialismus ja viele Schimpfwörter für die Juden.
Titel: Re: Antisemitismus im Dritten Reich
Beitrag von: oklaf am 06.04.06 (21:35)
Die Schimpfwörter waren für die Juden im Dritten Reich sicher das geringste Problem... ::)
Titel: Re: Antisemitismus im Dritten Reich
Beitrag von: bani am 06.04.06 (21:56)
Dieser "Makel" haftete den Juden doch schon immer an - und hat sich bis heute nicht geändert.
Warum sollte es im 3. Reich also anders gewesen sein?

Wie Waldi schon schreibt, geht das zurück auf die Zeit des Mittelalters, wo der Jude etliche Berufe nicht ausüben durfte und eigentlich nur die übrig blieben, die mit Geldgeschäften zu tun hatten.

Übrigens wurde im Mittelalter nicht über Juden gelästert - die wären froh gewesen, wenn man nur über sie gelästert hätte!
Zu der Zeit fanden in ganz Europa regelmäßig Pogrome statt.

Titel: Re: Antisemitismus im Dritten Reich
Beitrag von: Mastercloser am 06.04.06 (22:15)
Wie Waldi schon schreibt, geht das zurück auf die Zeit des Mittelalters, wo der Jude etliche Berufe nicht ausüben durfte und eigentlich nur die übrig blieben, die mit Geldgeschäften zu tun hatten.

Richtig. Weiterhin ist es laut Bibel den Christen verboten, Zinsen zu verlangen. Somit ergab´sich ein weiterer Grund, daß zumindestens im Frühmittelalter nur Juden Geldgeschäfte vornahmen.

Spätestens mit den Templern (diese entwickelten ja bekanntlich den Wechsel) und dem Erstarken des Finanzplatzes Venedig (Scheck und doppelte Buchführung) hat  sich dies aber geändert.

Aufgrund ihres Monopols haben die Juden dann auch ordentlich zugelangt. Dazu kam auch ein Sicherheitszuschlag. Oft haben sich Herrscher große Summen bei den Juden geliehen. Wenn das Geld dann nicht zurückgezahlt werden konnte, wurde ein Progrom angezettelt.

Daher auch der Begriff "Wucherjude".                                                                                                 
Titel: Re: Antisemitismus im Dritten Reich
Beitrag von: waldi44 am 07.04.06 (14:50)
Tja, eigentlich ist die Frage als solche nicht vollständig beantwortet worden, auch von mir nicht  :(! Allerdings ist mir eigentlich der Begriff Wucher, im Zusammenhang mit Juden und 3.Reich nicht geläufig. Vielleicht liessen sich aus der frühen Zeit des 3. Reiches oder kurz davor, dem Wahlkampf, irgendwo irgendwelche Passagen in irgendwelchen Reden oder Vorträgen finden.....
Titel: Re: Antisemitismus im Dritten Reich
Beitrag von: logo am 07.04.06 (17:13)
Also der Hass auf das s.g. Finanzjudentum hat sich mit der Inflation 1923 ganz stark in Deutschland etabliert !
Wahrscheinlich über das Bankhaus Rothschild in Paris wurden andere jüd. Bankhäuser bzw. große jüd. Firmen (die mit dem Bankhaus Rothschild Geschäftskontakte hatten) Ende 1922 informiert, das Deutschland seine Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen konnten (Reparationen) und Umschulden mußten zu Lasten der eigenen Währung. Es kam zu beträchtlichen jüdischen Zukäufen in Immobile Werte !
In Berlin war der Zukauf jüd. Kaufleute in Immobilienwerte zu 74 % in den Jahren 1922-1923. Dann erst folgt das Gründerjahr 1873 mit 12 %. Dies ergab eine Verkaufsaufstellung jüdischer Eigentümer im Rahmen der Restituierung nach 1990.
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Titel: Re: Antisemitismus im Dritten Reich
Beitrag von: wal am 09.04.06 (12:20)
Mastercloser schrieb: ". Wenn das Geld dann nicht zurückgezahlt werden konnte, wurde ein Progrom angezettelt."

Ich moechte etwas von russische Geschichte hinzufuegen.

Wer hat die Judische Pogromen in Russland organisiert? Russische Regierung? Nein, keine Regierung wuerde dass erlauben.
 Eifache Leute? Nein, sie konnten sogar nicht Juden von anderen Minderheiten (zum Beispiel Deutschen) unterscheiden.
Das konnten nur Geheimdiensten machen. Welche?

Vladimir Purischkevitsch, Begruender von "Verband des Russisches Volkes", Fuhrer von russischen Antisemiten,
 hat im 1916 Grigory Rasputin geschossen (um Zar und Vaterland zu retten). Aber, in 2004 produzierten BBC einen Film
 ueber Rasputins Moerder. Autoren, Historiker Andrew Cook und Kriminalist Richard Cullen beweisen, dass Britische
 Geheimdiensten diesen Attentat organisiert haben, um deutsche Einfluss auf russischen Thron zu verhindern.

Jetzt andere Seite. Vladimir Jabotinsky (oder Zhabotinsky auf Deutsch?) der Judische Fuhrer, Begruender der
Selbstverteidigungseinheiten, fuhr in 1914 nach Aegypten als russische Korrespondent. Erschien er aber in London als Kommandant
 von 38 Schuetzenbatallion.(sehe: Israel, A History by Martin Gilbert ). In 1919 hat er einen arabischen Pogrom in Jerusalem
 organisiert und wurde fuer 15 Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Nach ein paar Monaten wurde er frei. Britische Behoerden
 haben davon gebeten.

Und die Zeugen? Richard Meinertzhagen (Offizier von Britischen Geheimdiensten) hat in 1910 in Odessa einen Pogrom beobachtet.

Zitat von http://www.israpundit.com/archives/2004/06/_in_memoriam_co.php

"Meinertzhagen aspired to become a scientist but had to submit to his father’s pressure and joined the family business at
the age of 18. Six years later, he left the business to join the British army, became an intelligence officer, and rose to
 the rank of Colonel. In the course of his intelligence work, he experienced an encounter with anti-Semitism that left a
 lasting impression on him. In 1910, on his 32nd birthday, he was dining with the British Consul General in Odessa when a
 pogrom broke out. Meinertzhagen recorded in his diary:

“I have been shocked beyond belief. I have seldom been so angry... I witnessed a Pogrom in the streets of Odessa...
Russians, many with bludgeons or knives or axes, were rushing all over the place, breaking open barricaded doors and chasing
 the wretched Jews into the streets where they were hunted down, beaten and often killed... The climax arrived when a
Russian passed the Consulate dragging a Jewish girl of about 12 years old by her hair along the gutter; she was screaming
and the man was shouting. I have no doubt she would have been outraged and then murdered. I could not help it... I dashed
out, kicked the Russian violently in the stomach with my heavy Russian boots and landed him a good blow on the jaw; he went
 down like a log and I carried the child into the Consulate... I am deeply moved by these terrible deeds and have resolved
that whenever or wherever I can help the Jews, I shall do so to the best of my ability.” "

Eine Frage, warum wollte diesen Russe das judisches Maedchen gerade im Stadtzentrum daneben von Britischen Konsulat toeten?
Meinertzhagen schrieb nicht warum er in Russland in 1910 gewesen. Kann sein, seine Aufgabe war diesen Pogrom zu organisieren.

Titel: Re: Antisemitismus im Dritten Reich
Beitrag von: waldi44 am 09.04.06 (15:15)
Judenpogrome, auch in Russland, gab es schon lange vor 1910 und ihre Gründe waren sehr vielschichtig, warum nicht auch politischen motivierte?
Titel: Re: Antisemitismus im Dritten Reich
Beitrag von: wal am 09.04.06 (16:33)
Ich habe nur die Beschrebung von einen Pogrom in Kischinev (jetzt in Moldova) in  April 1903 gefunden.
Wuerden Sie eklaeren, welche Motiven?
Titel: Re: Antisemitismus im Dritten Reich
Beitrag von: bani am 09.04.06 (16:47)
Hm, interessant ist ja auch, daß sogar das Wort Pogrom aus dem russischen kommt - wußte ich auch noch nicht!

Hier mal ein "kleiner" Überblick über die behandlung des Juden in Rußland ....

http://www.antisemitismus.net/osteuropa/russland.htm


Recht interessant:

Zwischen 1917 und 1921 fanden rund 1.500 Pogrome in Weißrussland und der Ukraine statt, bei denen mehr 150.000 Juden umkamen.
Titel: Re: Antisemitismus im Dritten Reich
Beitrag von: waldi44 am 09.04.06 (16:55)
Während der Judenpogrome in Deutschland 1349 machte sich Karl mindestens der Mitwisserschaft schuldig: Um seine Schulden zu tilgen, verpfändete Karl das königliche Judenregal, u.a. an Frankfurt am Main. Es wurde gar geregelt, was mit dem Besitz von Juden zu geschehen habe, falls "die Juden daselbst nächstens erschlagen" würden (Frankfurter Urkunden vom 23., 25., 27. und 28. Juni 1349, bezogen auf Nürnberg, Rothenburg ob der Tauber und Frankfurt am Main). Obwohl er in seinem Herrschaftsbereich die Juden effektiv schützen konnte, wirft dieses Ereignis viele Fragen bezüglich Karls Charakter auf. Besonders, da Karl sonst immer bestrebt war, das Bild eines gerechten christlichen Herrschers zu vermitteln. Dabei verstieß nämlich die Duldung der Morde auch gegen das damalige Rechtsverständnis, da die Juden unter dem direkten Schutz des König standen und dafür auch Zahlungen leisteten. Es zeigte sich, dass Karl oft mehr nach Zweckmäßigkeiten handelte, wobei er sich mit seinem Verhalten die Loyalität vieler Städte sicherte, die in die Judenpogrome verwickelt waren.
http://de.wikipedia.org/wiki/Karl_IV._(HRR)

Bald kam der Gedanke auf, den Kampf gegen die Ungläubigen und Feinde Christi im eigenen Land zu beginnen. Furchtbare Metzeleien entstanden, hielten lange an, verwüsteten und rotteten jüdische Gemeinden ganz aus. Zehntausende von Juden, die es ablehnten, die Taufe zu empfangen, ließen durch Mord oder Selbstmord ihr Leben. Das größte Gemetzel fand in Mainz statt, wo 1100 Juden ihre Angehörige und sich töteten, um sich nicht taufen lassen zu müssen. Die Todesbereitschaft ist bei den Juden meist viel ausgeprägter als in der Christenheit, da man mit dem Tod den göttlichen Namen zu heiligen dachte. Während der großen Judenverfolgungen - in der Pestzeit - bewunderten christliche Geschichtsschreiber den jüdischen Todesmut.
http://www.kreuzzug.de/judenpogrome/judenpogrome.php

Der historische Hintergrund dieser Ideologie war die Verschärfung des Antisemitismus im krisengeschüttelten zaristischen Russland im 19. Jahrhundert. Die dortigen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Umbrüche – der Feudalismus wurde durch den aufkommenden Kapitalismus abgelöst – führten zu Verarmung und Entwurzelung vieler Bauern und Bäuerinnen. Die herrschende Klasse – allen voran der orthodoxe Klerus und der Geheimdienst – peitschte den Antisemitismus hoch und organisierte Judenpogrome, um den Hass und die Verzweiflung unter den Volksmassen auf für sie ungefährliche Ziele umzulenken. Die Folge war eine Auswanderungswelle von ca. 2.5 Millionen russischer Juden alleine zwischen 1884 und 1913.
http://www.arbeiterinnenstandpunkt.net/rn108zionismus.html


Im Jahre 1910 erschien im Jüdischen Verlag in Köln und Leipzig eine über 500 Seiten starke Dokumentation mit dem Titel "Die Judenpogrome in Rußland", in der die seit 1881 im zaristischen Rußland (also auch in der Ukraine, Weißrußland und in Polen) geschehenen Verfolgungen, Mord-, Plünderungs- und Vertreibungsaktionen sowie die vielfältige Beschränkung und Benachteiligung der dort ansässigen jüdischen Bürger festgehalten wird.

In zahllosen Städten, von Warschau, Lodz, Minsk, Kiew, Tschernigow, Odessa, Kischinew, Schitomir bis Jekaterinoslaw, und unzähligen Dörfern fanden in den drei Jahrzehnten vor dem Ersten Weltkrieg immer wieder brutale Ausschreitungen statt, bei denen aus nichtigen oder provozierten Anlässen jüdische Menschen geschlagen, getötet, beraubt und vertrieben wurden, häufig unter den Augen und mit Hilfe der Polizei, der Amtsinhaber, der Kosaken und der Soldaten. Diese Aktionen des Pöbels, des Stadtproletariats und der Bauern wurden von politischer Seite zum Teil angeordnet, unterstützt und anschließend gerechtfertigt. Die jüdische Selbstwehr erwies sich als zu schwach und wurde obendrein von den "Staatsorganen" behindert und vielfach ausgeschaltet.
http://www.webarchiv-server.de/pin/archiv02/3202ob07.htm


Titel: Re: Antisemitismus im Dritten Reich
Beitrag von: wal am 09.04.06 (17:32)
Ich vermute, dass die Organisationen die fuer alles bezahlt haben,
heute auch genug Geld haben um uns zu desinformieren.
Warum naemlich Juden und nicht Deutschen oder eine andere von hundert Nationen
lebenden in Russland? Die oft genannte "Antisemistische Politik der Russischen
Regierung" ist einfach bloedsinn. Sie waren keine Idioten.
Aenliches ist auch in Poland, Rumenien und in Deutschland
passiert. Deswegen, die Motiven muessen gleich fuer die alle Laender sein.
Titel: Re: Antisemitismus im Dritten Reich
Beitrag von: bani am 09.04.06 (18:02)
Juden wurden ÜBERALL verfolgt - warum soll das in Rußland dann nicht stimmen?
Titel: Re: Antisemitismus im Dritten Reich
Beitrag von: wal am 09.04.06 (18:19)
Richtig. Die Frage ist warum? Und wer hat das angetrieben?
Eine moegliche Antwort: Warum? Um die Juden zur Immigration nach Palestina zu bezwungen.
Wer? Geheimdiensten.

P.S. bani schrieb
"Zwischen 1917 und 1921 fanden rund 1.500 Pogrome in Weißrussland und der Ukraine statt, bei denen mehr 150.000 Juden umkamen."
Warum eine Datum 1921 gewaehlt? Sehr einfach. In 1922 Russen haben die Grenzen gesperrt. Spaeter fanden keine Judische Pogromen mehr in der Sovietunion statt. Das ist Beweis, dass Judische Pogromen in Rusland keine russische Ursprung haben.
Andere Datum ist auch leicht zu verstehen. In 1917 eroberten die Britische Truppen Jerusalem, und dann konnte man schon jede Menge von Juden nach Palestina schicken.
Titel: Re: Antisemitismus im Dritten Reich
Beitrag von: waldi44 am 10.04.06 (00:14)
Ich vermute, dass die Organisationen die fuer alles bezahlt haben,
heute auch genug Geld haben um uns zu desinformieren.


WELCHE Organiosationen bitte??
Titel: Re: Antisemitismus im Dritten Reich
Beitrag von: bani am 10.04.06 (17:04)
Also irgendwie sehe ich bei dem Kollegen nicht mehr durch ...

Es hat doch niemand behauptet, daß Judenpoprome russischen Ursprung's sind - DAS WORT Pogrom kommt aus dem russischen!

Und selbst wenn ab 1922 keine Pogrome mehr in Rußland/Sowjetunion stattfanden ( was ich nicht glaube ) - wieso beweist das nun wieder, daß das keine Erfindung vom Russen ist ...  ???
Das eine hat doch mit dem anderen gar nichts zu tun ...

Und wenn die Briten 1917 Jerusalem erobert haben - warum konnte man dann die Juden nach Palestina schicken?
Das letzte, was die Briten da haben wollten, waren Juden!
Die wollten sie da ja selbst nach 1945 nicht reinlassen!
Titel: Re: Antisemitismus im Dritten Reich
Beitrag von: wal am 10.04.06 (21:28)
Wahrscheinlich wurde ich falsch verstanden. Meine Vermutungen: Die judische Pogromen
in Russland sind mit russischen Regierungen und ueberhaupt mit Russen nicht verbunden.
Nach zwei Revolutionen (Februar und Oktober 1917) ist nichts "geheimliches" ueber
Pogromen aufgetaucht.
 Kischinev hat zwei mal die Staatsangehoerigkeit gewechselt. Auch nichts.
(Gleichzeitig, beschuldigt man die Russen fuer Toetung von 1 million Juden???
Kann man 1 million Menschen toeten und keine Spuren hinterlassen?)

Und warum solten die Judische Pogromen in der Sovietunion unbedingt statfinden?
Sehr geehrte bani, wie stellen Sie sich dieses Land vor?

Welche Organisationen haben die Pogromen bestellt, weiss ich nicht.
 Aber, ohne Geld geht nichts.
Drei Menschen, die ich schon erwaehnt habe, hatten direkte Verbindungen mit
Britischen Geheimdiensten. Zufall?
In Oktober 1917 haben Briten  ein "national home" fuer die Juden in Palestina
 versprochen (Balfour Declaration).
 http://en.wikipedia.org/wiki/Balfour_Declaration_of_1917
Titel: Re: Antisemitismus im Dritten Reich
Beitrag von: Johannes_Kraut am 11.04.06 (12:54)
Also der Hass auf das s.g. Finanzjudentum hat sich mit der Inflation 1923 ganz stark in Deutschland etabliert !
Wahrscheinlich über das Bankhaus Rothschild in Paris wurden andere jüd. Bankhäuser bzw. große jüd. Firmen (die mit dem Bankhaus Rothschild Geschäftskontakte hatten) Ende 1922 informiert, das Deutschland seine Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen konnten (Reparationen) und Umschulden mußten zu Lasten der eigenen Währung. Es kam zu beträchtlichen jüdischen Zukäufen in Immobile Werte !
In Berlin war der Zukauf jüd. Kaufleute in Immobilienwerte zu 74 % in den Jahren 1922-1923. Dann erst folgt das Gründerjahr 1873 mit 12 %. Dies ergab eine Verkaufsaufstellung jüdischer Eigentümer im Rahmen der Restituierung nach 1990.
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Sehr interessant, also mich würden auch die Zusammenhänge wie hier angeschnitten in der Folge Versailler Vertrag und Schulden Deutschlands interessieren, die möglicherweise beitrugen zur Eskalation gegen die Juden im Dritten Reich.

Ansonsten finde ich schon wichtig festzuhalten, daß es Judenverfolgung über die Jahrhunderte überall in Europa gab und unter den Nazis dies völlig eskalierte. Aber das sich hier viele Leute im Dritten Reich daran beteiligten, aufhetzen ließen oder dies tolerierten, hat sicher damit auch zu tun, daß die Juden insgesamt keinen guten Ruf genossen, hier wie anderswo. War es nur Neid auf die Tüchtigkeit der Juden im Kreditgewerbe, ihr Glaube mit doch sehr gewöhnungsbedürftigen Schriftpassagen wie den Talmud oder die optische Differenzierung, möglicherweise auch alles zusammen, kann ich nicht sagen.
Titel: Re: Antisemitismus im Dritten Reich
Beitrag von: logo am 11.04.06 (16:55)
Also wir wollen uns hier nichts vormachen, der Antisemitismus war schon ganz schön verstärkt in der NSDAP und seinen Gliederungen ! Das Problem ist doch das er auf fruchtbaren Boden fiel und nicht nur in Deutschland. Heute möchte man abstreiten, das die Juden selbst daran Schuld wären, aber es deutet darauf hin, das zumindestens die gehobenen Kreise eine nicht ganz gewisse Mitschuld an den sich verstärkten Antisemitismus trugen. Das das natürlich später auf eine ganze Bevölkerungsgruppe ausgedehnt wurde, hatte für mich mit blanken Rassismus zu tun !
Denn was kann der kleine galizische Schuhmachermeister im Scheunenviertel für die Finanzjongleure mit Golddollar und Immobilienspekulationen. Rein gar nichts !
Eine andere Rolle spielte im 30 jährigen Krieg der Betteljude, für ein paar Kröten trat er vor marodierenden Sölndnerhaufen um Wege zu weisen, wo noch ungeplünderte Dörfer und Gemeinden lagen. Das erzählte mir meine Oma, das war im alten Jahrhundert noch ein geflügeltes Wort im Alltagsumgang .......
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Titel: Re: Antisemitismus im Dritten Reich
Beitrag von: waldi44 am 14.04.06 (13:52)
....., das zumindestens die gehobenen Kreise eine nicht ganz gewisse Mitschuld an den sich verstärkten Antisemitismus trugen. Das das natürlich später auf eine ganze Bevölkerungsgruppe ausgedehnt wurde, hatte für mich mit blanken Rassismus zu tun !
Denn was kann der kleine galizische Schuhmachermeister im Scheunenviertel für die Finanzjongleure mit Golddollar und Immobilienspekulationen. Rein gar nichts !
Eine andere Rolle spielte im 30 jährigen Krieg der Betteljude, für ein paar Kröten trat er vor marodierenden Sölndnerhaufen um Wege zu weisen, wo noch ungeplünderte Dörfer und Gemeinden lagen. Das erzählte mir meine Oma, das war im alten Jahrhundert noch ein geflügeltes Wort im Alltagsumgang .......
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Worin bestand denn nun die "gewisse" Mitschuld der "gehobenen (jüdischen) Kreise"?

Von dem "Betteljuden" habe ich noch nie was gehört...aber das muss nichts bedeuten und schon garnichts beweisen oder widerlegn! So aber werden "Feindbilder" aufgebaut und gepflegt - bis heute!

Richtig hingegen ist eine gewisse Abneigung und Arroganz der deutschen Juden den anderen europäischen und besonders den osteuropäischen Juden gegenüber und auch eine verstärkte Tendenz sich im deutschen Volk zu assimilieren. Richtig ist auch, dass viele Juden die Inflation und später die Weltwirtschaftskriese für sich und ihre Geschäfte nutzten, was ihnen nicht sehr viele Freunde einbrachte.
Titel: Re: Antisemitismus im Dritten Reich
Beitrag von: Ronny22 am 15.04.06 (14:13)
(Gleichzeitig, beschuldigt man die Russen fuer Toetung von 1 million Juden???
Kann man 1 million Menschen toeten und keine Spuren hinterlassen?)

Man muss nur ne lange Eisenbahn quer durchs Land bauen und immer schön die Schwellen mit Leichen
unterfüttern, dann kriegt man auch ne Millionen Menschen relativ spurlos beiseite...  ::)  ;D
Titel: Re: Antisemitismus im Dritten Reich
Beitrag von: logo am 24.04.06 (16:20)
[Worin bestand denn nun die "gewisse" Mitschuld der "gehobenen (jüdischen) Kreise"?

Von dem "Betteljuden" habe ich noch nie was gehört...aber das muss nichts bedeuten und schon garnichts beweisen oder widerlegn! So aber werden "Feindbilder" aufgebaut und gepflegt - bis heute!

Richtig hingegen ist eine gewisse Abneigung und Arroganz der deutschen Juden den anderen europäischen und besonders den osteuropäischen Juden gegenüber und auch eine verstärkte Tendenz sich im deutschen Volk zu assimilieren. Richtig ist auch, dass viele Juden die Inflation und später die Weltwirtschaftskriese für sich und ihre Geschäfte nutzten, was ihnen nicht sehr viele Freunde einbrachte.

Es gab keine Mitschuld, das wollte ich ausdrücken !
Der Antisemitismus muß ja von irgendetwas gespeist werden, ich wollte hier klarmachen wie so etwas auf fruchtbaren Boden fallen kann.
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Titel: Re: Antisemitismus im Dritten Reich
Beitrag von: waldi44 am 24.04.06 (19:10)
Interessant in dem Zusammenhang ist, dass die reichen bzw wohlhabenderen Juden in Mittel- bzw Westeuropa für den Wucherjuden herhalten mussten, die ärmeren bzw armen und zT. schon vor der deutschen Besetzung im Elend lebenden Ostjuden für den Prototyp des Untermenschen.
Auch hier sieht man, dass sie es wenden konnten wie sie wollten. "Schuldig" waren sie immer, woran auch immer!
Titel: Re: Antisemitismus im Dritten Reich
Beitrag von: wal am 27.04.06 (10:53)
In August 1897 ist erste Zionistische Weltkongress in Basel statgefunden.
Theodor Herzl hat ein Ziel deklariert: " ... fuer das judische Volk die Schaffung
einer oeffentlich-rechtlich gesicherten Heimstaette in Palestina."
Aber, wo war Palestiona in 1897? Und wo waren Juden? Wie konnte man in 1897 ein
 solches Ziel stellen? Wusten man schon ueber zukunftige Verbrechen gegen Juden?
Wie wollten Organisatoren Juden zur Umsiedlung nach Palestina ueberzeugen?
Baron Edmund de Rothschild hat die judische Umsiedlung von Russland nach Palestina
von 1882 bis 1904 finansiert (sehe Brockhaus multimedial 2004), konnte sein,
auch die Pogromen in Russland.

Ohne Antisemitismus und fuerchtbaren Pogromen konnte man nicht Izrael bauen.
Titel: Re: Antisemitismus im Dritten Reich
Beitrag von: wal am 27.04.06 (11:32)
In August 1897 ist erste Zionistische Weltkongress in Basel statgefunden.
Theodor Herzl hat ein Ziel deklariert: " ... fuer das judische Volk die Schaffung
einer oeffentlich-rechtlich gesicherten Heimstaette in Palestina."
Aber, wo war Palestiona in 1897? Und wo waren Juden? Wie konnte man in 1897 ein
 solches Ziel stellen? Wusten man schon ueber zukunftige Verbrechen gegen Juden?
Wie wollten Organisatoren Juden zur Umsiedlung nach Palestina ueberzeugen?
Baron Edmund de Rothschild hat die judische Umsiedlung von Russland nach Palestina
von 1882 bis 1904 finansiert (sehe Brockhaus multimedial 2004), konnte sein,
auch die Pogromen in Russland.

Ohne Antisemitismus und fuerchtbaren Pogromen konnte man  Israel nicht bauen.
Titel: Re: Antisemitismus im Dritten Reich
Beitrag von: waldi44 am 27.04.06 (15:21)
In August 1897 ist erste Zionistische Weltkongress in Basel statgefunden.
Theodor Herzl hat ein Ziel deklariert: " ... fuer das judische Volk die Schaffung
einer oeffentlich-rechtlich gesicherten Heimstaette in Palestina."
Aber, wo war Palestiona in 1897? Und wo waren Juden? Wie konnte man in 1897 ein
 solches Ziel stellen? Wusten man schon ueber zukunftige Verbrechen gegen Juden?
Wie wollten Organisatoren Juden zur Umsiedlung nach Palestina ueberzeugen?
Baron Edmund de Rothschild hat die judische Umsiedlung von Russland nach Palestina
von 1882 bis 1904 finansiert (sehe Brockhaus multimedial 2004), konnte sein,
auch die Pogromen in Russland.

Ohne Antisemitismus und fuerchtbaren Pogromen konnte man nicht Izrael bauen.

Womit wir bei den "Pudels Kern" angelangt wären: Die Juden sind an allem selber Schuld und haben die seit jahrhunderten immer wieder mal aufflammenden Pogrome, zumindest die des letzten Jahrhunderts, selbst inszeniniert. Irgendwann kommt dann wohl der Schluss der "Wahrheit", dass auch der Holokaust eine zionistische Inszenierung war, mit dem Ziel der Errichtung eines jüdischen Staates in Palästina.
Komisch nur, dass die "richtigen" juden, nämlich die Orthodoxen, den Staat Israel ablehnen!
Ach wie gut, dass niemand weiss.... ::)
Titel: Re: Antisemitismus im Dritten Reich
Beitrag von: Walter23 am 27.04.06 (20:22)
Da wird wohl wieder zu kurz gegriffen...  ::)

Zionistische Organisationen hatten evtl. während der Planung und des Aufbaues eines eigenen Staates wohl keine so großen Magenschmerzen gegen den Antisemitismus (wer hat eigentlich das Wort so als erster genutzt?), da man natürlich Einwanderung brauchte, um den zionistischen Staat überhaupt zum Wachsen zu kriegen... Da hat man den neu zu gründenden Staat als (einzigen?) Zufluchtsort darstellen musste.

Nun die zionistische Idee ist auch nicht aus dem Nichts entstanden und wer ein "bischen" vor 1933 schaut wird sehen, dass es halt im davor gehen Jahrhundert Nationalstaaten etc. als neue Staatsformen "florierten".

(Vereinfacht) Also der Zionismus hat halt zwei Gründe
=> Zuflucht für "Juden" (Glaubenjuden wie "die Orthodoxen" scheinen da zum Teil andere Meinung zu sein)
=> Nationalidee (Art und Ausführung mal außen vor)

Dies mal so als Einwurf. (natürlich auch zu Kurz gegriffen  :D )
Titel: Re: Antisemitismus im Dritten Reich
Beitrag von: KGR Wahl am 09.03.07 (16:17)

Villeicht lags auch ein bischen hieran:

New York,März 1933


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