Autor Thema: Verleihungen des "Pour le Mérite" an der Westfront  (Gelesen 261835 mal)

IM

  • Moderator
  • Stammmitglied
  • *****
  • Beiträge: 7695
Re: Verleihungen des "Pour le Mérite" an der Westfront
« Antwort #255 am: 14.05.14 (16:21) »
Paul Tiede erhiel den PLM am 17. April 1918 als Generalmajor und Kommandeur der 1. Garde-Reservedivision

Die Verleihung erfolgte für die "Operation Michael". Generalmajor Tiede kämpfte mit seiner Division im Rahmen der 17. Armee besonders erfolgreich in der Durchbruchsschlacht zwischen Monchy und Cambrai.



Als Generalmajor und Kommandeur der 1. Garde-Reservedivision wurde Tiede am 24. Oktober 1918 auch mit dem Eichenlaub zum PLM ausgezeichnet.

Diese Verleihung erfolgte für den erfolgreichen Kampf der Division unter seiner Führung in der Abwehrschlacht zwischen Cambrai und St. Quentin (27. September bis 9. Oktober 1918).

IM

  • Moderator
  • Stammmitglied
  • *****
  • Beiträge: 7695
Re: Verleihungen des "Pour le Mérite" an der Westfront
« Antwort #256 am: 15.05.14 (16:04) »
Achim von Arnim erhielt den PLM am 17. April 1918 als Hauptmann und Kommandeur III. Bataillon / Infanterieregiment 117 / 25. Infanteriedivision

Die Verleihung erfolgte für die "Operation Michael", genauer für die Durchbruchsschlacht zwischen Gouzeaucourt und Vermand. Mit seinem Adjutanten und 5 Meldern machte er in den Steinbrüchen von Hargicourt allein 60 Gefangene. Beim Sturm auf die zweite englische Stellung wurde er schwer verwundet. Es war dies seine bereits vierte Verwundung im Kriege.

Es spielte sicher auch eine Rolle, daß Hauptmann von Arnim bereits im Dezember 1917 zum PLM eingereicht worden war, allerdings erfolglos. In der Dritten Flandernschlacht hatte er sich am 2. Dezember 1917 beim Kampf um Paschendaele ganz besonders auszeichnen können, als er durch persönliches Eingreifen mit einer MG-Gruppe einen englischen Angriff zum Stehen hatte bringen können und trotz Verwundung im schwersten feindlichen Feuer ausgehalten hatte, bis die Lage geklärt und die HKL im Gegenstoß zurückgewonnen war.


Im Zweiten Weltkrieg fiel Achim von Arnim am 24. Mai 1940 als Oberstleutnant und Regimentskommandeur während des Westfeldzuges.

IM

  • Moderator
  • Stammmitglied
  • *****
  • Beiträge: 7695
Re: Verleihungen des "Pour le Mérite" an der Westfront
« Antwort #257 am: 17.05.14 (10:27) »
Siegfried Rodig erhielt den PLM am 21. April 1918 als Oberst und Kommandeur 1. Reserve-Ersatzinfanteriebrigade / 221. Infanteriedivision

Die Verleihung erfolgte für die "Operation Michael". Im Rahmen der 17. Armee kämpfe Oberst Rodig sehr erfolgreich mit seiner Brigade in der Durchbruchsschlacht zwischen Monchy und Cambrai und in der darauffolgenden Schlacht bei Bapaume.


Bei ihm fehlt mir der Todesort.

IM

  • Moderator
  • Stammmitglied
  • *****
  • Beiträge: 7695
Re: Verleihungen des "Pour le Mérite" an der Westfront
« Antwort #258 am: 20.05.14 (07:10) »
Richard von Keiser erhielt den PLM am 21. April 1918 als Oberstleutnant und Kommandeur Reserve-Infanterieregiment 91 / 2. Garde-Reservedivision

Die Verleihung erfolgte für die "Operation Michael", genauer für die Schlacht bei Bapaume vom 24. und 25. März 1918. Oberstleutnant von Keiser gelang mit seinem Regiment die nächtliche Erstürmung von Ervillers, dem Schlüsselpunkt der letzten feindlichen Stellung in der Linie Arras-Bapaume.

racker

  • Gast
Re: Verleihungen des "Pour le Mérite" an der Westfront
« Antwort #259 am: 20.05.14 (11:54) »
General Rodig soll in Berlin-Zehlendorff verstorben sein.

Quelle mein verstorbener Freund und Generalssammler Dr. Henrich.

IM

  • Moderator
  • Stammmitglied
  • *****
  • Beiträge: 7695
Re: Verleihungen des "Pour le Mérite" an der Westfront
« Antwort #260 am: 20.05.14 (12:45) »
Vielen Dank für die Info !

Jetzt fehlen mir bei den bisher genannten Namen noch folgende Angaben:

Oskar Schwerk   Todesort
Hans Schmid    Todesort
Hubert Heym   Todesdatum und Todesort

racker

  • Gast
Re: Verleihungen des "Pour le Mérite" an der Westfront
« Antwort #261 am: 21.05.14 (06:15) »
zu Schwerk habe ich, auch aus meinem Bekanntenkreis keinerlei Angaben zum Sterbeort ermitteln können. Sein letzter Wohnort im Krieg war wohl in Ost-Deutschland.

Hans Schmid soll auf Burg Wettringen/Unterfranken verstorben sein.

Heym ist mir ebenfalls mit beiden Angaben unbekannt.

IM

  • Moderator
  • Stammmitglied
  • *****
  • Beiträge: 7695
Re: Verleihungen des "Pour le Mérite" an der Westfront
« Antwort #262 am: 21.05.14 (07:17) »
Danke! Da kann ich eine weitere Angabe ergänzen.


Kurt von Beerfelde erhielt den PLM am 21. April 1918 als Major und Kommandeur Garde-Grenadierregiment 5 / 4. Garde-Infanteriedivision

Die Verleihung erfolgte für die "Operation Michael". Major von Beerfelde kämpfte mit seinem Regiment sehr erfolgreich in der Durchbruchsschlacht zwischen Gouzeaucourt und Vermand vom 21. und 22. März 1918, in der es große Erfolge erringen konnte. Am 27. und 28. März 1918 kämpfte das Regiment bei Méricourt und Morcourt, an den folgenden Tagen südöstlich Hamel. Hier, östlich Amiens, mühte er sich vom 1. bis 5. April 1918 um die Erzwingung des Durchbruchs auf Amiens. Dabei wurde Major von Beerfelde am 4. April 1918 schwer verwundet. Er verlor seinen rechten Arm.


Ich setzte die Verleihung mal in die Durchbruchsschlacht zwischen Gouzeaucourt und Vermand, wo das Regiment sicher die größten Erfolge errungen haben dürfte.

IM

  • Moderator
  • Stammmitglied
  • *****
  • Beiträge: 7695
Re: Verleihungen des "Pour le Mérite" an der Westfront
« Antwort #263 am: 27.05.14 (01:57) »
Cordt Freiherr von Brandis´erhielt den PLM am 21. April 1918 als Major und Kommandeur III. Bataillon / Infanterieregiment 164 / 111. Infanteriedivision

Die Verleihung erfolgte für die "Operation Michael", in der sich Major Freiherr von Brandis in der Durchbruchsschlacht zwischen Monchy und Cambrai und auch in der Schlacht bei Bapaume durch besondere persönliche Tapferkeit auszeichnen konnte.

"Am ersten Schlachttag stürmte Major von Brandis in vorderster Linie seines Bataillons. Eine englische Maschinengewehr- und Minenwerferstellung in einem Hohlwege bei Moreuil lebte wieder auf, nachdem die deutsche Artillerie-Feuerwalze über sie hinweggegangen war, und zwang den Angriff des Bataillons etwa 150 m vor ihr zu Boden. Major Freiherr von Brandis ließ sich von rückwärts Handgranaten bringen und schlich sich, um den Angriff wieder in Fluß zu bringen, nur von dem Gefreiten Fürstenberg der 10. Kompanie begleitet, in die Flanke der englischen Hohlwegstellung. Brandis und Fürstenberg sprangen nun am Rande des Hohlweges entlang und rollten durch Handgranatenwurf die feindliche Stellung auf. Die Engländer, durch die Überraschung und die vernichtende Wirkung der Handgranaten in dem schmalen Hohlweg entmutigt, ergaben sich. Eine MG-Kompanie und mehrere Minenwerfer wurden erbeutet. Darauf kam der Angriff des Bataillons wieder in Schweung. Der Gefreite Fürstenberg erhielt das Eiserne Kreuz I. Klasse.

Im weiteren Verlauf der Schlacht brach der immer ganz vorn befindliche Major von Brandis mit etwa 30 Mann und einem lMG durch die englische Front und stieß 500 m hinter der englischen Linie auf ein anrückendes englisches Reservebataillon, dessen vorderste Kompanie vor allem durch die Überraschung des lMG-Feuers am Entwickeln verhindert und so zur Übergabe gezwungen wurde. Major von Brandis gab dem englischen Kommandeur die notwendigen Anweisungen, so daß die Entwaffnung mühelos vor sich ging. Dann ließ er durch je einen Unteroffizier vorn und hinten das englische Bataillon durch die von ihm geschlagene Lücke abführen. Als es die Gefechtslinie durchschritt, feuerte Major von Brandis mit seinen 30 Mann und dem lMG lebhaft in den Rücken der noch haltenden englischen Linie. Durch den Anblick ihrer gefangenen Kameraden und das überraschende Rückenfeuer entmutigt, ergaben sich die noch haltenden Engländer. Durch diese mit so geringen Kräften geschlagene Bresche brachte Major von Brandis den Angriff wieder in Fluß."


IM

  • Moderator
  • Stammmitglied
  • *****
  • Beiträge: 7695
Re: Verleihungen des "Pour le Mérite" an der Westfront
« Antwort #264 am: 28.05.14 (03:25) »
Oskar Commichau erhielt den PLM am 21. April 1918 als Major und Kommandeur Reserve-Infanterieregiment 60 / 221. Infanteriedivision

Auch diese Verleihung erfolgte für die "Operation Michael", wiederum für die Durchbruchsschlacht zwischen Monchy und Cambrai. Major Commichau hatte einen englischen Gegenangriff bei Ecoust bereinigen und damit das Aufrollen der eigenen Angriffslinien verhindern können.
« Letzte Änderung: 28.05.14 (03:32) von IM »

IM

  • Moderator
  • Stammmitglied
  • *****
  • Beiträge: 7695
Re: Verleihungen des "Pour le Mérite" an der Westfront
« Antwort #265 am: 30.05.14 (13:12) »
Wilhelm von Ditfurth erhielt den PLM am 21. April 1918 als Major und Erster Generalstabsoffizier der 2. Armee

Die Verleihung erfolgte für die "Operation Michael". Major von Ditfurth war maßgeblich an der Planung, Vorbereitung und Durchführung der Durchbruchsschlacht zwischen Gouzeaucourt und Vermand vom 21. und 22. März 1918 beteiligt.

Bei Kriegsende war Major von Ditfurth in der Verwendung als Chef des Generalstabes des I. Reservekorps noch zum Eichenlaub eingereicht worden, ohne daß jedoch noch eine Verleihung erfolgen konnte.



Ich habe damit jetzt bereits 250 Verleihungen erfaßt, ...

IM

  • Moderator
  • Stammmitglied
  • *****
  • Beiträge: 7695
Re: Verleihungen des "Pour le Mérite" an der Westfront
« Antwort #266 am: 31.05.14 (09:55) »
Paul Klette erhielt den PLM am 21. April 1918 als Major und Kommandeur Infanterieregiment 453 / 234. Infanteriedivision

Die Verleihung erfolgte ebenfalls für die "Operation Michael". Major Klette hatte in der Durchbruchsschlacht zwischen Monchy und Cambrai im Bereich der 17. Armee am ersten Schlachttag, dem 21. März 1918, einen besonders erfolgreichen Angriff gegen Bullecourt führen können. Das IR 453 erbeutete dabei neben etwa 1.000 Gefangenen 20 Geschütze sowie gegen 100 leichte und schwere Maschinengewehre.


Bei Paul Klette fehlt mir das genaue Todesdatum, habe habe da nur "September 1944".

IM

  • Moderator
  • Stammmitglied
  • *****
  • Beiträge: 7695
Re: Verleihungen des "Pour le Mérite" an der Westfront
« Antwort #267 am: 16.06.14 (23:32) »
Kurt von Klüfer erhielt den PLM am 21. April 1918 als Major und Kommandeur Infanterieregiment 452 / 234. Infanteriedivision

Die Verleihung erfolgte ebenfalls für die "Operation Michael". Major von Klüfer hatte in der Durchbruchsschlacht zwischen Monchy und Cambrai im Bereich der 17. Armee am ersten Schlachttag, dem 21. März 1918, mit seinem Regiment die Croisilles-Höhe gestürmt. Am folgenden Morgen begann der Angriff auf den Mühlenberg. Nach anfänglich flottem Vorwärtskommen geriet das IR 452 in überraschend starkes, frontales und von Norden her flankierendes MG-Feuer. Major von Klüfer ging selbst in die vorderste Linie und erkundete Angriffsmöglichkeiten. Mit nur wenigen Leuten geriet er dabei in den Rücken der feindlichen MG-Stellung und rollte diese auf. Durch seine persönliche Initiative konnt der Mühlenberg daraufhin gestürmt werden.



Das wäre damit jetzt bereits die 50. Verleihung für die "Operation Michael".
« Letzte Änderung: 16.06.14 (23:38) von IM »

IM

  • Moderator
  • Stammmitglied
  • *****
  • Beiträge: 7695
Re: Verleihungen des "Pour le Mérite" an der Westfront
« Antwort #268 am: 17.06.14 (23:47) »
Friedrich von Miaskowski erhielt den PLM am 21. April 1918 als Major und Chef des Generalstabes des XIV. Reservekorps.

Die Verleihung erfolgte für die "Operation Michael". Das XIV. Reservekorps kämpfte im Rahmen der 17. Armee in der Durchbruchsschlacht zwischen Monchy und Cambrai. Major von Miaskowski war in seiner Funktion an Planung, Vorbereitung und Durchführung maßgeblich beteiligt.


Bei Kriegsende war Friedrich von Miaskowski noch zum Eichenlaub eingereicht gewesen, eine Verleihung konnte jedoch nicht mehr erfolgen.


Er ist auch wieder ein gutes Beispiel dafür, daß man im Ersten Weltkrieg zwar eine steile Karriere machen konnte, was Verwendungen und Auszeichnungen betrifft, nur Beförderungen gab es nur spärlich, trotz der hohen Ausfälle im Krieg. Kurz nach Kriegsbeginn am 19. August 1914 zum Major befördert worden. Diesen Dienstgrad hatte er auch bei Kriegsende.
« Letzte Änderung: 21.06.14 (21:55) von IM »

IM

  • Moderator
  • Stammmitglied
  • *****
  • Beiträge: 7695
Re: Verleihungen des "Pour le Mérite" an der Westfront
« Antwort #269 am: 18.06.14 (23:10) »
Axel von Platen erhielt den PLM am 21. April 1918 als Major und Erster Generalstabsoffizier der 18. Armee.

Die Verleihung erfolgte für die "Operation Michael". Die 18. Armee kämpfte am 21. un 22. März 1918 in der Durchbruchsschlacht zwischen St. Quentin und La Fère, bei der sie große Erfolge erringen konnte. An deren Zustandekommen war auch Major von Platen als Ia hervorragend beteiligt durch seine vorbildliche Unterstützung des Chefs des Stabes und des Oberbefehlshabers bei der Durchführung der Operationen.


Das wäre damit bereits die vierte Verleihung allein im Stab der 18. Armee für die "Operation Michael."

Der Oberbefehlshaber der 18. Armee, General der Infanterie Oskar von Hutier, der Chef des Generalstabes, Generalmajor Traugott von Sauberzweig, und der Artilleriegeneral der 18. Armee, Oberstleutnant Georg Bruchmüller, wurden mit dem Eichenlaub zum PLM ausgezeichnet. Axel von Platen, der Erste Generalstabsoffizier der 18. Armee, erhielt den PLM.


Auch Axel von Platen war bei Kriegsende noch zum Eichenlaub des PLM eingereicht, ohne daß eine Verleihung noch erfolgen konnte.
« Letzte Änderung: 21.06.14 (21:55) von IM »

 

post